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12.06.10 - LGT Alpin Marathon Liechtenstein

Eine ''aussichtslose'' Angelegenheit

Doppeltes Déjà-vu im Ländle

Brütende Hitze empfängt uns am Freitagnachmittag vor den Toren der Herbert Ospelt Anstalt in Bendern, wo morgen der Startort sein wird und zugleich auch die Ausgabe der Startnummern stattfindet. Keine Angst, eingesperrt wird in dieser Anstalt niemand, so nennt sich nur die Unternehmensform. Begleitet werde ich wieder wie in den letzten Wochen so oft, von Jan. Die Anfahrt geht heute unerwartet zügig vonstatten, alle Baustellen im Bereich Allgäu vom Vorjahr sind auf der A96 beendet, so dass wir bis zum Grenzübergang vor dem Pfändertunnel nur anderthalb Stunden benötigen. Auf Österreicher Seite sind es noch 40 Autobahnkilometer bis Feldkirch und weitere 12 Landstraßenkilometer bis zum Zielort. Insgesamt brauchen wir dafür ohne Stress 2 ½ Stunden. Auf seinen Zaster muss heutzutage jeder schauen, daher mein Tipp: Die Schweizer Autobahn-Vignette kann man sich getrost sparen, auf der mautfreien Landstraße ist nämlich null Verkehr.

Die Wetterumstände rufen bei mir heute ein kleines Déjà-vu-Erlebnis hervor, weil es mich stark an den Chicago Marathon 2007 erinnert, als es auch immer heißer wurde und am Ende mit einer wahren Hitzeschlacht endete. Genau wie damals ist aber auch heute von den Meteorologen für den Renntag ein Wetterumschwung mit Abkühlung angekündigt. In Chicago kam der dann aber zwei Tage zu spät.

In der Firmenkantine des Schinkenspezialisten erhalten wir unsere Startnummer. So wie es aussieht, werden die meisten erst am Samstag kurz vor dem Start anreisen, los ist hier noch rein gar nichts. Wer einen neuen Laufschuh benötigt, kann die auf einem Stand im Freigelände von einem Sportartikel-Hersteller und Mitsponsor erwerben. Ein Gutschein für einen Nachlass über 40 Schweizer Fränkli liegt allen Startunterlagen bei. Da es sich zwar um meinen Laufschuh-Favorit handelt, ich aber gerade vier Paar noch gut erhaltene der Marke besitze, kommt das für mich ausnahmsweise nicht in Frage. Ansonsten hätte ich schon schwach werden können.

Lange aufhalten lohnt hier nicht, daher machen wir uns auf den Weg nach Malbun in 1.600 m Höhe. Unser Hotel liegt dort und zugleich ist es auch morgen unser Zielort. Auf den Serpentinen hinauf benötigen wir eine gute halbe Stunde und temperaturmäßig ist es dort schon deutlich angenehmer, ein leichtes Lüftchen sorgt für Abkühlung. Die Aussicht hier oben am Ende des Hochtals ist herrlich, wie eine Arena umschließen die Bergflanken den Ferienort. An den Hängen unterhalb des Sareiserjochs, des Silberhorns und der Nospitz befindet sich auch das einzige Skigebiet Liechtensteins und es kann durchaus vorkommen, dass man auch mal den Fürst beim Wedeln antrifft. Beim Anblick dieses Panoramas kommt bei mir schon eine gewisse Vorfreude auf den morgigen Zieleinlauf auf. Irgendwo dort oben verläuft der Panoramaweg, den wir absolvieren dürfen.

 
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Die Handhabung der Pastaparty sieht beim LGT Alpin folgendermaßen aus: In zwei Liechtensteiner Hotels kann man sich am Nudel- und Salatbuffet für 15 sfr bedienen bis man platzt, inbegriffen ist auch noch ein Softgetränk. Eines der Hotels liegt in Malbun, in welchen wir das Angebot wahrnehmen. Für uns stehen zur Auswahl, zwei verschieden Nudelsorten, drei unterschiedliche Soßen und eine große Auswahl an Salaten. Da gibt es nichts zu meckern. Sollte jemand noch zusätzlich etwas benötigen, wie ich z.B. ein paar Tropfen des roten Treibstoffs für Morgen, das wird natürlich extra berechnet.

Frühmorgens um 5:30 Uhr verrät mir der Blick aus dem Fenster, dass die Wettervorhersage tatsächlich eintrifft. Es ziehen Wolken auf. 45 Minuten später beim Frühstück ist bereits alles grau in grau und es fängt an zu regnen. Gott sei Dank, leider, oder was jetzt? Ich bin mir unsicher, was das schlimmere Übel ist. In meinen letzten Läufen musste ich mich meistens mit Regen abfinden, mir hätte es eigentlich gereicht. Um Punkt 7 Uhr bringen zwei, vom Veranstalter gestellte Busse alle hier oben Stationierten zum Startplatz ins Tal. Während der Fahrt lockern die Wolken schon wieder etwas auf und es sieht nicht mehr ganz so duster aus. In Bendern tröpfelt es nur mehr hin und wieder, aber die Aussicht auf die Berge ist doch stark beeinträchtigt. Das Thermometer zeigt uns 19 Grad an, eigentlich doch ganz passabel.

Am Start stehen heute 900 Läufer/innen, 200 davon sind für den Halbmarathon PLUS mit einer Streckenlänge von 25 km gemeldet. Anders als bei den meisten anderen Veranstaltungen ist hier der Marathon noch das Hauptevent. Die Zeit wird mit dem ChampionChip gemessen, aber nicht mit dem eigenen gelben, sondern einem kostenlos vom Veranstalter gestellten schwarzen. Gedränge gibt es vor dem Startschuss nicht, man kann sich bequem einordnen wo man möchte. Pünktlich um 9 Uhr wird gestartet aber es gibt keine Zeitmessmatte zum Überlaufen, das bedeutet wohl, es wird nur eine Bruttozeit gemessen. Sekundenfuchser sollten also lieber gleich hinter den Topläufern unterm Startbogen stehen, sonst könnte die eine oder andere Sekunde glatt am Ende fehlen. Mir macht aber heute keiner den Eindruck, dass er es gleich von Beginn an besonders eilig hätte.

 
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