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06.07.14 - Altmühltrail

Altmühlfränkischer Trailgenuss

Rund um Pappenheim

 

In Geislohe haben wir nicht nur den zweiten der drei Berge bezwungen (100 Höhenmeter auf einem Kilometer Laufstrecke), sondern in der Ortsmitte wartet wieder eine Genussstation, wo uns frische, süße und  leckere Striezel, ein Hefegebäck, kredenzt werden. Die meisten Läufer greifen nur bei Wasser und Bananen zu, doch einige wenige nehmen es nicht so bierernst und kehren ein.

 
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Recht gefällig verlassen wir den Ortsteil, der schon zu Pappenheim gehört. Pappenheim, da gibt es doch das Sprichwort: „Ich kenne meine Pappenheimer.“ Es stammt aus Schillers „Wallensteins Tod“. Feldherr Albrecht von Wallenstein sprach die Worte angesichts einer Abordnung des Regimentes Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim. Sie waren durchaus anerkennend gemeint.  Heute ist der Sinn eher umgedreht, denn wenn jemand dieses Zitat gebraucht, dann geht es in Richtung „ich kenne meine Spitzbuben.“

Viel Sauerstoff und nicht mehr so heiße Luft wartet auf uns im Pappenheimer Wald. Dass unsere Laufstrecke mitunter gefällig wird, freut mich umso besser. Und dann warten wieder kleine Einlagen: Schlammlöcher, umgestürzte Bäume und enge Passagen. Von hinten kommt ein Radler und lobt mich für mein Durchhalten. Er hat gerade eine Ruhephase, denn sein Partner in der Staffel ist weit voraus. Wir sind in unserem Ratsch vertieft und ich bekomme gerade noch im Augenwinkel mit, dass unser Kurs scharf rechts auf einen Buckelweg geht. Kurz vor Dietfurt laufen wir auf dem Altmühltal-Panoramaweg, Deutschlands schönstem Wanderweg. Das wurde in einem Wettbewerb vor zwei Jahren ermittelt.

 

Dietfurt, letzte Kilometer

 

Oberhalb von Dietfurt hält mir ein Mädel ein Früchtetablett mit Bananen, Äpfeln, Melonen und Kirschen hin. Ich greife zu. Zum Nachtisch Obst! Am Vereinsheim des TSV Dietfurt, ein paar Meter weiter, hocken einige Sportfreunde beim Frühschoppen zusammen, fachsimpeln über die WM und was weiß ich. Dann zeigen sie mir den weiteren Weg, der über ungestüme Holztreppen und Wurzelpfade recht rustikal rund 50 Höhenmeter am Dietfurter Sommerhaus hinunter in den Ort führt.

 
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Hier treffen wir kurzzeitig auf die Altmühl und unterqueren die Bundesstraße 2. Ein wenig langatmig sind die knapp zwei Kilometer durch die Auen des Schambach und der Altmühl. Mittlerweile ist es in der Sonne schon recht heiß geworden. Eine Radfahrergruppe kommt recht lautstark entgegen und spricht jeden Läufer an.

Am Waldrand fährt ein Trampelpfad direkt in den Wald hinein. Der Einlass ist fast nicht zu erkennen. Und da wartet die dritte Steigung am Burgstallberg mit rund 50 Höhenmetern auf kurzer Laufstrecke. Wie bekannt die Wegbeschaffenheit: Schmal, steil, mitunter steinig und ein Baum quer über den Weg. Zwei, drei Trailrunner sind zu Wanderern geworden, ich also vorbei. Oben könnte ich einen Abstecher zur Teufelskanzel machen, wo man einen herrlichen Blick über das Tal genießen könnte. Und wer nicht ausgelastet ist, den kann sich mit einigen Übungen auf dem Vital- und Erlebnispfad in Form bringen. Ich lasse die Übungen bleiben, die können ja die Wanderer machen, die es gemütlicher wollen.

Ein paar Treppen bringen mich endgültig aufs Talniveau der Altmühl. Aus der Burgstall-Quelle, gleich nebenan, wird die Altmühltherme mit Wasser versorgt. Aus 800 Meter Tiefe kommt das Aqua, es soll wie ein Jungbrunnen wirken. Eine Holzbrücke führt mich über die Altmühl und am Ende wartet Andy Ettinger, ein Vereinskollege, der mich zum Ziel begleiten will. „Da an der Brücke, zieh den Kopf ein, sonst gibt es einen Dachschaden.“ In der Unterführung der Hauptstraße können nur Menschen unter 1,70 Meter Größe aufrecht durchmarschieren. Wir laufen schließlich noch zwei Linkskurven, an der Denkmalslok vorbei und d ins Ziel.

 

Im Ziel in Treuchtlingen

 

Ich habe noch nicht richtig ausgeschnauft, dann werde ich gleich zum Interview gebeten. Wie meine Eindrücke sind, was man verbessern kann und natürlich auch ein paar Fragen zum Job als laufender Reporter. Gleich neben dem Ziel erhalten wir Trinkwasser und Obst. Bei einem isotonischen Getränk auf Hopfenbasis hatte ich bereits gescheit zugegriffen. So genügen mir jetzt zwei Becher Wasser.

 
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Als Auszeichnung erhält jeder Teilnehmer ein Brotzeitbrettl, das aber eher in den Schrank zu den Medaillen wandert als in die Küche zu den anderen Fleischbrettln. Nach einer kurzen Pause gehe ich wieder meiner Aufgabe nach. Lachen, Jubel und auch Juchzer sind von den Finishern zu hören. Das hat doch allen Spaß gemacht, auch wenn es jetzt von 30 Grad Hitze nicht mehr weit weg ist.

Wer will, kann seine Startnummer als Eintrittskarte in die Altmühltherme (200 Meter entfernt) nutzen oder er geht zum Duschen in die Senefelder-Schule. Persönliche Urkunden und Ergebnisse können ein, zwei Tage später übers www heruntergeladen werden. Die Zeit bis zur Siegerehrung kann auch mit dem Besuch des Schloss- und Museumsfestes sinnvoll genutzt werden. Das Museumscafe ist gut frequentiert, Kaffee und Kuchen werden da verkauft.

Nach gut drei Stunden kommt Thomas Schmidtkonz mit Silvia Franek ins Ziel. „Eine leckere Sache“, so sein Fazit, „und zu den zwei Bratwürsten gab's auch noch Bier,“ lacht er und hält sich seinen Bauch.

Fazit: Wer Trailrunning ausprobieren will und sich schon auf einer Halbmarathonstrecke ausgetobt hat, kann hier ohne große Vorbereitung hinein schmecken. Es ist eine geile Sache, wetten? Wer sich etwas Zeit nimmt, dessen Kalorienbilanz kann leicht ins Positive drehen. Stimmt's Thomas?

Ergebnisse:

Männer
1. Andreas Strassner, ESV Treuchtlingen, 1.21.58
2. Kai Reissinger, M. O. N., 1.22.27
3. Lukas Sörgel, Geh-Punkt/Salomon Deutschland, 1.30.42

Frauen
1. Irmgard Weidenhiller, Lifepark Max Ingolstadt, 1.47.20
2. Diana Kurrer, Ruth, 1.51.53
3. Eva-Maria Stevens, SPEEDZONE, 1.53.50

 

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