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09.03.14 - Donatuslauf

„Ich bin wieder hier“

„Ich bin wieder hier, in meinem Revier“ singt Marius Müller-Westernhagen. Das denke ich mir, als ich in Erftstadt am P+R Parkplatz am Bahnhof parke. 500M Fußweg und wir sind an der Freien Waldorfschule Erftstadt. Hier gibt es die Startunterlagen, Kaffee und Kuchen und Duschgelegenheiten. Und hier ist Start und Ziel.

Ich bin hier in der Ville läuferisch seit langem zuhause. Jeden Dienstag laufe ich im herrlichen Laufgebiet um den Heider Bergsee mit Studenten der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl. Da ist es für mich nur logisch, dass ich auch einmal einen Laufwettbewerb mitmache. Die Gelegenheit ist da. Die LG Donatus veranstaltet hier seit 2005 am zweiten Sonntag im März den Donatuslauf.

Was vor 10 Jahren mit rund 200 Läufern begann, hat sich zu einer Laufgroßveranstaltung entwickelt. Über 1.000 Teilnehmer sind dieses Jahr zu verzeichnen, die sich auf die verschiedenen angebotenen Läufe verteilen.

Für mich ist klare Sache der Halbmarathon. Daneben gibt es noch einen 10er, 5er, 1200m und 400m für Jugendliche und Kinder. Dazu Walking und schon ist für jeden etwas dabei.


Sonne pur


Wir schlendern den kurzen Weg vom Parkplatz zur Waldorfschule. Sie liegt am Rande von Erftstadt. Unterwegs sehen wir links eine Unterführung. Hier laufen wir gleich hindurch und sind schon im reizvollen Lauf- und Wandergebiet der Ville-Seen.

Ab 9 Uhr gibt’s die Startunterlagen. Der Halbe startet erst um 10.45 Uhr, wir haben daher noch Zeit und schauen den Kinderläufen zu. Herrlich zu sehen, mit welcher Begeisterung der läuferische Nachwuchs bei der Sache ist.


 
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Rasch habe ich meine Startunterlagen. Meine Tasche mit Wechselkleidung lege ich in der Turnhalle der Waldorfschule ab. Hier werde ich später auch duschen können.

Das Wetter ist einfach fantastisch. Sonnenschein pur. Endlich mal wieder in kurzer Hose und Shirt laufen. Kein Wunder, dass ein neuer Teilnehmerrekord zu verzeichnen ist. Letztes Jahr um diese Jahreszeit gab es noch Schnee und Eis. Da ist mir die Sonne doch lieber.

Es ist angenehm warm. Nicht zu warm und lange nahezu windstill. Erst gegen Ende des Laufes kommt etwas Wind auf.


Paradies aus Menschenhand


Ich freue mich auf den Lauf. Es ist wie ein Start in den Frühling.
Mich erwartet ein Lauf mit zwei Runden auf Waldwegen in einer Erholungslandschaft aus ehemaligen Braunkohlegruben. Das ehemalige Braunkohlerevier ist vor Jahrzehnten schon mit vielen künstlich angelegten Seen rekultiviert worden und umfasst heute einen hohen Baumbestand. Dazu ist es mit einigen Höhenmetern versehen.

Der Start ist pünktlich um 10.45 Uhr. Wir laufen ein kurzes Stück Straße und dann geht es durch die Unterführung unter der Eisenbahnstrecke Köln-Kall hindurch und rechts ab. Ab jetzt ist Schluß mit Aspahlt. Wir laufen auf gut angelegten Waldwegen. O.k., so ein echter Trail ist das nicht. Aber weil sich die Definitionen da sowieso unterscheiden, nehm ich Donatuslauf als solchen und freue mich auf die reizvolle Umgebung.

Ich kenn hier jeden Meter. Seit über 20 Jahren laufe ich hier jeden Dienstag und hab bereits einige Studentengenerationen durchs Gelände gescheucht. An einer Abbiegung sehe ich wieder Dirk, den ich bereits bei der Startnummernausgabe traf. Wir haben schon so manchen Lauf zusammen gemacht. Dirk ist wieder auf bewährte Weise in die Organisation des Laufes eingebunden und weist uns den rechten Weg.

Jeder Km des Laufes ist ausgeschildert, allerdings mit recht kleinen Schildern.

 

Da geht doch noch was


Ich passiere Km 1 und schaue auf die Uhr. 4.42 für den ersten Km, da geht doch noch was. 2007 war ich schon einmal beim Donatuslauf und lief exakt 1.35 Std. Heute soll es eine Zeit unter 1.40 Std. werden. Mal sehen.

Es läuft. Den Zwillingsee lassen wir links liegen. Wir haben eine lange Gerade zu absolvieren und an deren Ende wartet ein kurzer Anstieg. Hinauf und im Rhythmus bleiben. An der nächsten Abzweigung biegen wir links ab. Rechts geht’s hinunter zum Villenhofer Maar, am anderen Ufer liegt meine Lieblingsstrecke in der Ville.

Aber jetzt heißt es wieder eine Gerade zu laufen und ein kurzes Stückchen steil hinunter auf Asphalt. Den Donatussee lassen wir links liegen und biegen auf eine über 1 Km lange Gerade. Hier mache ich schon mal gerne Intervalle mit den Studenten. Aber nix da, hier und heute laufe ich mein Tempo um die 4.30 und lasse alle Tempospielereien.

Am Huttanusplatz zwischen Entenweiher rechts und Untersee links ist auch diese lange Gerade zu Ende und es gilt den Untersee an seinem östlichen Ende zu umlaufen.


Noch eine Gerade


Schön, so im Wald bei Windstille und Sonne pur zu laufen und dabei links das Wasser des Untersees zu sehen. Laufspaß pur.

Läufer habe ich nicht mehr viele um mich herum. Das Feld ist schon ordentlich auseinandergezogen. Auf der nächsten Geraden wird Km 6 passiert. Wenig später dahinter folgt Km 16. Klar, die 16 gilt für die zweite Runde.


 
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Aber erst einmal heißt es eine Steigung zu einem Wendepunkt hinauf zu laufen. Einige Läufer kommen mir entgegen. Da ist auch schon der Wendepunkt. Alles ist super markiert mit Sägespänen, wie überhaupt ein Verlaufen in der Ville unmöglich ist. An jeder Abbiegung stehen Posten und weisen uns den Weg – und feuern uns an.

Vor dem Aufstieg zum Wendepunkt gibt es eine Verpflegungsstelle. Das ist praktisch. Da kann man beim Anlaufen rechts und nach der Wendestrecke links trinken.


Und noch eine Gerade


Wir stoßen wieder an die Bahnstrecke Köln-Kall. Durch eine Unterführung kann man hier zum beliebten FKK-Strand am Bleibtreusee, aber wir biegen links ab. Hinunter geht’s es auf die nächste lange Gerade. Linker Hand grüßt der Franziskussee.

Wo es runter geht, geht’s auch wieder rauf. Oh ja. Die Steigung kommt. Die Waldpromenade ist dennoch schön zu laufen. Weiß ich doch, dass sie uns direkt zum Wanderparkplatz an der Unterführung zur Waldorfschule bringt und somit in die zweite Runde entlässt.

 
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Vorher wird Km 10 passiert. 45,22, das ist o.k. Genau im Plan. Ich laufe meinen Stiefel weiter und komme in der zweiten Runde wieder bei Dirk vorbei. Einmal abklatschen und den nächsten Läufer vor mir ins Visier nehmen.

Ich genieße die zweite Runde. Noch einmal fliegen all die Geraden und Seen an mir vorbei, werden alle Auf- und Abstiege gemeistert und das Ziel kommt näher.
Nachdem ich zum zweiten Male den Wendepunkt passiere, kommt etwas Wind auf. Könnte ich drauf verzichten, denke ich mir. Aber macht nix. Ich will ins Ziel an den Kuchen in der Turnhalle. Und ich merke, dass ich meine Kräfte gut eingeteilt habe.

Ohne Einbruch erreiche ich das Ziel nach 1.35,30 Std. Gegenüber 2007 bin ich 30 Sekunden langsamer, was soll‘s? Wenn ich in weiteren 7 Jahren auch nur um 30 Sekunden langsamer geworden sein sollte, dann habe ich alles richtig gemacht. Ob ich dann aber in der M 65 noch so flott laufen mag?

Ich wende mich lieber dem warmen Tee im Zielbereich zu und arbeite am Ausgleich meines Flüssigkeitsdefizits. Dann nix wie unter die schön warme

Dusche. Und frisch geduscht schmeckt der Kuchen dann wieder richtig lecker.
Noch ein Plausch mit Dirk in der Turnhalle und ich bin rundum zufrieden. Und nächsten Dienstag geht es weiter. Punkt 16 Uhr wartet der nächste Lauftreff auf mich. Diesmal zu einer lockeren Regenerationsrunde um den Heider Bergsee.


Fazit
Es war wieder schön beim Donatuslauf. Gut organisierter Landschaftslauf in reizvoller Umgebung, empfehlenswert. Für jeden was dabei.

 

 

Informationen: Donatuslauf
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