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09.04.11 - Kyffhäuser Bergmarathon

Im unterirdschen Schlosse hält er verzaubert sich

Der Eintritt in den bergigen Teil beginnt bei Km 12, kurz vorher können wir aber noch die schöne Aussicht auf den Stausee Kelbra genießen, der der größte See der Region und zugleich ein Rückhaltebecken für Hochwasser ist. Ab hier geht es runter vom Teer und hinauf auf den Kulpenberg, zum höchsten Punkt der Strecke. Im Wald wird es sofort spürbar wärmer, der kalte Wind kann uns nur mehr wenig anhaben. Der Anstieg auf den höchsten Punkt des Kyffhäuser verläuft relativ unspektakulär, sprich steilere Anstiege, alles ist eigentlich ohne Gehabschnitte gut zu meistern.

In etwas Entfernung des 94 m hohen Fernsehturms erreichen wir die Kuppe bei Km 17, wo eine von der Bundeswehr betreute Getränkestelle auf uns wartet. 420 Höhenmeter haben wir hinter uns. Ausflügler konnten früher noch höher hinauf, in 78 m Höhe war auf dem Turm ein Café mit Aussichtsplattform. Zu DDR-Zeiten wurden im Schnitt pro Jahr über 200.000 Touristen gezählt. Heute wird der Fernsehturm Kulpenberg nur mehr gewerblich genutzt, das Betriebsgelände ist der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

 
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Unser nächster Abschnitt führt uns zunächst auf einem traumhaften Singletrail abwärts. Über 3 km mit 100 negativen Höhenmetern kann man es richtig laufen lassen. Jan nimmt sich das auch zu Herzen und ich versuche ihm zu folgen, was aber wegen seines irren Tempos und meiner Fotostopps irgendwann erfolglos ist. Das Läuferfeld hat sich schon weit auseinandergezogen, so gibt es keine Überholprobleme auf den teilweise engen Spuren. Der weitere Waldweg verläuft immer am Hang entlang mit teilweise wunderschöner Aussicht durch die Bäume hindurch, hinunter ins Tal der Goldenen Aue. Aber auch ein Blick nach oben ist lohnenswert, von unserem nächsten Teilziel, dem Kyffhäuser-Denkmal, ist in nicht mehr allzu großer Entfernung schon der obere Teil auszumachen
Dazu müssen wir aber die gleiche Entfernung wie gerade downhill, wieder nach oben. 500 Meter unterhalb des Monuments an den Parkplätzen passieren wir direkt an den Touristen-Parkplätzen eine Imbissbude. Eine Thüringer Bratwurst im Brötchen wird hier für einen Euro angeboten. Ja, hier ist das Preis-/Leistungsverhältnis noch in Ordnung.

Auf „noch 19 km“ weist uns eine Tafel etwas unterhalb der Burganlage hin. Anders als gewohnt werden auf den Streckenmarkierungen der gesamten Route, nicht die gelaufenen Kilometer, sondern die noch zu absolvierenden angezeigt. Jan hat sich auf dem zurückliegenden Bergabstück von mir abgesetzt und kommt mir hier bereits auf einem kurzen Begegnungsabschnitt wieder entgegen.

 
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Dann bin ich auch oben auf dem Burgberg, imponierend liegen die Reste der im 11. Jahrhundert errichteten Reichsburg Kyffhausen vor mir. Sie war einst eine der größten und stärksten mittelalterlichen Burganlagen Deutschlands mit 600 m Länge und 60 m Breite. Gebaut wurde sie während der Regierungszeit von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Ihre Dreiteilung in Unter-, Mittel- und Oberburg ist heute noch erkennbar. Die Ringmauer präsentiert sich noch größtenteils in Originalhöhe.

Besonders beeindruckend und zugleich das Wahrzeichen des Kyffhäuser ist jedoch das 81 m hohe Denkmal mit dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. und dem in Stein gehauenen Barbarossa auf seinem Thron. Von 1890-1896 wurde es auf dem Gelände der alten Burg errichtet. Wer will, kann noch die 247 Stufen hinauf in die Turmkuppel steigen und einen grandiosen Rundblick bis zum Brocken genießen. Irgendwann jetzt im Frühjahr erwartet man den 5-Millionsten Besucher seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Damit bringt es der Kyffhäuser im Schnitt auf fast 250.000 Besucher pro Jahr.

Auf dem Vorplatz ist ein Wendepunkt, an dem jeder der ordnungsgemäß durchkommt einen Stempel auf die Startnummer verpasst bekommt. Danach ist Verpflegung angesagt. Die Tafel ist reichlich gedeckt. Bananen, Butterstullen mit Salz und auch Haferschleim werden angeboten. Ähnlich wie Rennsteigläufer das gewohnt sind, bloß die dort üblichen Geschmacksrichtungen hat man hier weggelassen, es gibt nur Naturgeschmack. Ich genehmige mir einen Becher …mmhh, ja, wirklich, schmackhaft wie am Rennsteig. Zum nachspülen wird Köstrizer in drei Varianten geboten: als Schwarzbier, Pils und Alkfrei für die Schwachen, hihi. Das braucht man mir natürlich nicht zweimal sagen, in Bayern ist das ja ein Grundnahrungsmittel, ich nehme das mir schon bekannte Dunkle.

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Informationen: Kyffhäuser Bergmarathon
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