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30.08.14 - Sardona Ultra Trail

Happiges Häppchen

In meinem Wohnkanton ist die Schulzeit wie folgt gegliedert: Kindergarten (Vorschule), Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe. Übertragen auf den Raidlight Sardona Ultra Trail, wie mein nächstes Laufabenteuer als gesamte Veranstaltung benannt ist, bin ich auf der Unterstufe. Da bin ich aber gewaltig zurückversetzt worden; vor zwei Jahren bei der Erstaustragung war ich noch Finisher auf dem ganz langen Kanten. Jetzt hoffe ich, dass ich in meiner Stufe gute Zensuren nach Hause bringe. Wenn es mir so läuft wie am vergangenen Sonntag am Rheinfall-Lauf, sollte das möglich sein. Auch mit Zeitlimit, vielen Höhenmetern und Höhenluft mit Sauerstoffdefizit.

Die Gondelbahn von Wangs nach Furt, einzige Transportmöglichkeit zum Start, macht Frühschicht und bringt auch die Startenden des Fahnenstock Ultra Marathons und des Spitzmeilen X-Treme Trails rechtzeitig zur Materialkontrolle. Obwohl der Pizol Trail Marathon mit mir ¾ Std (und der Gamidaurspitz Halfmarathon 1 ½ Std) später starten, bin ich auch dabei. Schließlich möchte ich die ganz Harten heute auch zu Gesicht bekommen.

 
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Die Meldezahl ist überschaubar. Vermutlich sind mit Ausnahme der Trail Junkies zahlreiche Läufer in diesem Sommer vorsichtig geworden und warten die aktuelle Wetterentwicklung ab, denn es gibt die Möglichkeit zur Nachmeldung vor Ort. Mit der gleichen Spannung wie die Ziehung der Lottozahlen habe ich in den letzten Tagen die Wettervorhersagen beobachtet. Ohne Illusion eines Sechsers, geschweige dann mit Zusatzzahl. Fürs erste bin ich mit dem Ausgang ganz zufrieden.

Da oben auf Furt ist alles überschaubar. Keine Hektik bei der Startnummernausgabe, Zeit für einen Kaffee im Restaurant nebenan, wo auch die Taschen deponiert werden können, keine musikalische und sonstige Animation; da geht es nicht um Show und Kommerz. Des Pudels Kern ist gefragt. Obwohl auch mit den Nachmeldern die Startobergrenze von 300 Teilnehmern nicht erreicht wird, ist Umberto – Mr. Sardona Ultra Trail – zufrieden. Die Marke ist erreicht, welche für die Deckung der Unkosten benötigt wird. Mehr will er nicht, mehr braucht er nicht. Sympathisch!

Der Start der beiden langen Strecken steht bevor. Denise Zimmermann ist auch dabei. Nur als Trainingslauf, wie sie betont.  Das ist bei ihr keine Tiefstapelei; was für sie Trainingsläufe sind, ist bei anderen eine Leistung jenseits des Vorstellungsvermögens. Schade, dass die Medien sich mehr für grottenschlechte Kickerei in den untersten Ligen interessieren als für diese Wahnsinnsleistungen.

 
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Die Ausrüstungskontrolle hat den Stellenwert, den sie bei verantwortungsbewussten Veranstaltern haben sollte. Minuziös nimmt Guido (Organisator des Rütli Ultras) die Pflichtausrüstung unter die Lupe. Später wird er als Schlussläufer den Halbmarathon laufen. Dass Lionheart mit dem Weidenkorb statt einem Rucksack laufen will ist ein Gerücht.

Für die Zeitmessung ist das von Orientierungsläufen bekannte System im Einsatz. Nach der Aktivierung meines Chips  habe ich noch Zeit, ein paar Worte mit Ralf zu wechseln, der neuerdings auch auf unserem Portal berichtet. Ohne Bilder, dafür von der Spitze.

Der erste Streckenabschnitt  ist geeignet zum Warmwerden. Wenig Steigung, einiges an sanftem Gefälle. Bis der Aufstieg zum Garmil beginnt, läuft die Maschine. Der Weg ist Natur pur. Kein Botox, kein Silikon. Die Falten bringen den Charakter so richtig zur Geltung, die weichen Hügel der Grasnarben geben ein wohliges Gefühl. Verführung pur. Und es kommt wie es in solchen Fällen kommen muss. Unter den Füßen fühlt es sich an wie auf Windeln. Bis jenseits des Quellvermögens vollgesaugt.

Nach dem Fotohalt beim Gipfelkreuz geht es hinunter in Wolken und Nebel. Sozusagen der Wickeltisch, von welchem der Kleine herunterpinkelt. Die volle Reihe der Lottozahlen sieht anders aus. Doch ich weiß nicht, ob ich die volle Aussicht bei warmem Wetter wirklich bevorzugen würde.
Ein Fünftel der positiven und ein knappes Zehntel der negativen Höhenmeter in Verbindung mit einem guten Siebtel der Gesamtstrecke liegt beim Verpflegungsposten in Gaffia hinter mir und ich habe bisher ein gutes Gefühl.

 
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Nach Gaffia geht es gleich wieder hoch. Auch wettertechnisch, denn von regen ist nichts mehr zu spüren. Der Höhenwanderweg der 5-Seen-Wanderung ist gespickt mit kleineren und Tritte bildenden Steinen, insgesamt aber angenehm zu belaufen. Vom Baschalvasee ist nicht viel zu sehen, fast nahtlos geht die Wasseroberfläche über in den Nebel. Das hindert eine Gruppe junger Touristen nicht, sich ihres Ausflugs zu erfreuen.

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Informationen: Sardona Ultra Trail
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