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08.05.11 - Oberelbe-Marathon

Natur und Kultur im Übermaß

Neben der Pfarrkirche fällt die Kursächsische Postmeilensäule auf. Damals brauchte die Postkutsche nach Hof, Berlin oder Frankfurt über 40  Stunden.

 
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Zurück am Startplatz wird fleißig moderiert. Die Fahrrad-Sanitäter machen ihr letztes Briefing. Ich sehe einige Zeitläufer, von drei Stunden beginnend im 15 -Minuten-Abstand bis 4.30 Stunden. Ich glaube, ich schließe mich einem Pacer an und habe dann im Rennen mehr Gesellschaft und vielleicht auch schönere Motive, auch wenn mich dann einige für verrückt halten.

Vertreter der Schützengesellschaft laden ihre Schießgeräte und Böller. Der Bürgermeister hält gerade seine kurze Begrüßungsrede. Der Raddampfer „Stadt Wehlen“ legt ab, fährt stromaufwärts, wendet und haut eine riesige Dampfwolke aus dem Nebelhorn. Das Schiff ist von den Angehörigen der Sportler voll in Beschlag genommen.

Das Startfeld formiert sich langsam. Die letzten Statements geben Vielstarter Marco Diehl und Simone Maissenbacher. Die trumpft auf mit ihren Kompressionsstrümpfen, einer rosa, der andere neongrün. „Noch eine Minute“ wird angesagt.

 

Los geht’s, erste Kilometer

 

Und dann erfolgt ein zeitgleicher Schuss aus den Waffen der Schützenbrüder und zwei Helferinnen lassen auf den Punkt genau zig Luftballone nach oben steigen. Pack’ mer’s an. Es ist zwar anfangs noch etwas eng im Feld und ein wenig Aufmerksamkeit ist nicht verkehrt,  denn der Untergrund ist teilweise gepflastert, teilweise auch Gras- oder Erdboden. Wenn jemand jetzt schon überholen will, muss er dahin ausweichen. Links ist die Mauer der Eisenbahn, rechts geht es steil zur Elbe hinunter.

 
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Besonders eindrucksvoll ist, als der Raddampfer „Stadt Wehlen“ von hinten auf der Wasserstraße heran geschippert  kommt und langsam vorbei zieht. Die Touristen auf dem Schiff jubeln herüber und wir winken zurück. Immer wieder betätigt der Kapitän sein Nebelhorn. Das müsstet ihr erleben. Ich lese bei einem Läufer „Venceremos – Maraton o Muerte“. „Wir werden siegen“, ist der erste Teil, die folgenden Worte brauche ich nicht übersetzen. Wer nicht weiterkommt, der fragt dann halt den Träger Juan Ramirez-Witte.

Kilometer vier, wir sind in, nicht auf dem Strand. Ja, viele  Zuschauer sind bis jetzt nicht zu sehen. Meist sind es Anwohner oder Radtouristen, die jetzt warten müssen. Die Stimmung ist trotzdem im Feld prächtig. Einen Ausbrecher sehe ich auch. Der hat den Alcatraz Triathlon erfolgreich gefinisht. Shovel, Sprint, Swim, so ist die Reihenfolge dieses  Dreikampfes. Schaut euch das Bild von dem an.

Rathen, das ist der nächste Ku(h)rort. Kurz vorher fühlt man sich wie im Voralpenland: Eine eingezäunte Weide, darauf eine Herde Kühe, die uns interessiert zuschauen.

Etwa bei Kilometer fünf führt die Laufstrecke ebenerdig über die Eisenbahnlinie. Die Bahn AG hat es in ihrem Betriebsablauf so gesteuert, dass für uns ein großes Zeitfenster zum Überqueren der Schienen zur Verfügung steht. Ein Überlaufen der eventuell geschlossenen Schranken ist strengstens verboten und wird mit einer Disqualifikation geahndet. Damit sich im zutreffenden Falle sich auch keiner traut, sind die Grünen vor Ort. Zwei Kilometer später komme ich bei der zweiten Überquerung in Rathen ebenfalls ohne Zeitverzug über die Schienen.

 

Hinein ins Elbsandsteingebirge

 

Rathen ist fast eine kleine Stimmungshochburg. Ein Transparent hängt über die Straße und grüßt alle Läufer. Die erste Getränkestelle finden wir hier. Bei Wasser und süßem Tee greift der Läufer jetzt bereits eifrig zu, denn in der Sonne sind die Temperaturen schon etwas angestiegen. Später werden wir noch mit Cola, Iso, Bananen und weiteren Leckereien versorgt.

 
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Wir verlassen den Ort auf dem Radweg in leicht steigender Tendenz. Es geht in den Laubwald. Immer wieder können wir auf das gegenüberliegende Ufer schauen, wo sich erste Felsformationen zeigen. Dann nach einem weiteren Wegstück erkenne ich die Bastei. Die ist die meistbesuchte Touristenattraktion in der Sächsischen Schweiz. 194 Meter geht es da steil zur Elbe hinab.

Auf der parallelen Eisenbahnlinie scheinen sich die Züge Richtung Osten zu stauen. Hier im Laubwald merkt man jetzt noch die Frische des Morgens. Ich genieße das, da ich weiß, die Wärme wird uns schon noch einholen. Mit Kilometer zehn erreichen wir Wehlen.

Mittlerweile habe ich mich der Gruppe des 3.45-Stunden-Läufers angeschlossen. Bodo Willmann hat heute einen anspruchsvollen Job übernommen, denn rund 20, 30 Sportler wollen seine Routine auf den Angriff auf die sub 3.45 nutzen. Ich kenne den Bodo vom Obermain, da hat er auch eine Gruppe geführt.

 

Informationen: Oberelbe-Marathon
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