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16.03.14 - Schiffshebewerk Volkslauf

Sturm am Elbeseitenkanal

Keine Frage, der Schiffshebewerksvolkslauf in Scharnebeck bei Lüneburg gehört zu den schönsten Landschaftsläufen in Niedersachsen. Bei vielen der ca. 600 Teilnehmer steht  die Veranstaltung jedes Jahr fest im Programm.

Der Schiffshebewerksvolkslauf findet immer Mitte März statt. Ist also ein idealer Zeitpunkt für einen Formtest zum Frühjahrsmarathon in Hannover oder Hamburg. Für uns, die wir gern den Harz, den Kyffhäuser oder den Rennsteig bezwingen, ist der Lauf ebenso perfekt. Müssen wir beim Halbmarathon doch 230 Höhenmeter überwinden.

 
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Namensgeber für den Lauf ist das Schiffshebewerk am Elbeseitenkanal. Beim Bau im Jahr 1974 entstand damals das größte Schiffshebewerk der Welt. Frachtschiffe überwinden hier einen Höhenunterschied von 38 Metern. Früh genug angereist oder noch etwas Zeit danach mitgebracht, empfiehlt sich ein Besuch des noch heute imposanten Schleusenwerks samt Museum nebenan. Und wer Lust hat, kann die Schleuse noch per Fahrgastschiff bezwingen. Zum Warmlaufen bietet sich auch der Kletterwald neben dem als Veranstaltungsort herhaltenden Schulzentrum an. Die Passagen dort muss man ja nicht gleich erklimmen.

Locker warmlaufen geht natürlich auch auf der Kunststoffbahn am Sportplatz, wo das Start/Zielgebiet aufgebaut ist. Die veranstaltende Sportvereinigung Scharnebeck um Organisator Dietmar Pumm bietet auch reichlich Gelegenheit für den Läufernachwuchs an. Die Kids können sich auf Strecken von 700, 2000 und 4600 Metern auspowern. Für die Großen stehen neben dem Halbmarathon noch Wandern über 10 sowie Laufen und Walking/Nordic-Walking über 10,5 Kilometer auf dem Programm.

 
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Von der Stadt sieht man beim Laufen nicht viel, da es bald aus dem asphaltierten Territorium in den Wald östlich des Elbeseitenkanals hinausgeht. Landschafts- und Trailläufer fühlen sich wohl. Es duftet nach Holz und Laub. Hier und da schimmert Heidekraut durch, sind wir doch in der Lüneburger Heide. Der Laufuntergrund ist oft sandig weich. Da geht es bei einigen Anstiegen schon mal ans Eingemachte.

Die Kräfte einteilen ist angebracht, da die anspruchsvolle Waldrunde für die Halbmarathonis zweimal zu laufen ist. Die Stimmung im sich rasch auseinanderziehenden Feld ist locker. Neben einigen ambitionierten Assen sind viele Genussläufer dabei. Die meisten freilich aus der Region, wie zum Beispiel von der Stolpertruppe Winsen/Luhe oder dem TuS Hohnstorf.  Zusätzlicher Anreiz für diese Läufer ist der SALAH-Cup. In dessen Wertung gehen übers Jahr sieben Laufveranstaltungen im nordöstlichen Niedersachsen ein. Wer an fünf Läufen teilnimmt, kommt in die Wertung.

 
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Wir haben eine steile und ausnahmsweise asphaltierte Wand im Wald erklommen. Dann rollt es hinab und wir werden stimmungsvoll per Boxenmusik aus dem Kofferraum und Live-Trötenstoß am Elbeseitenkanal empfangen. Drei Kilometer lang führt die Strecke direkt am Kanal entlang. Was eigentlich sehr schön ist, doch heute blasen uns echt nordische Böen aus Nordwest entgegen. Da werden die paar Kilometer besonders lang. Am Ende der Kanalstrecke tauchen die 10,5 km Läufer aus dem Wald bei uns auf. Das ist nochmal kurzweilig. Doch bald trennen sich unsere Wege. Während diese dem Ziel entgegen eilen, biegen wir auf Runde zwei.

Macht aber nix, denn die Runde ist schön genug, um sie zweimal zu durchlaufen. Zweimal werden jeweils auch Tee und Wasser gereicht. Die Verpflegungsposten am Kanal tun einem leid, müssen sie doch über zwei Stunden im Sturm ausharren und aufpassen, dass die Plastikbecher nicht durch die Gegend fliegen. Auf dem eigentlich strömungsarmen Kanalwasser bilden sich Wellen. Wasser spritzt auf, was aber mehr vom Sprühregen kommt. Brille tragende Läufer haben so einige Durchsichtsorgen.

Nach dem 18 Km Schild verlassen wir den Kanal und laufen noch ein Stück durch den Wald. Auf dem Weg zum Ziel wartet noch ein herrlich knackig sandiger Anstieg. Danach ist es geschafft, fast! Auf dem Radweg gegen den Wind zurück und zuletzt eine sanfte Steigung hinauf zum Sportplatz. Geschafft sind da denn auch die meisten der Läufer. Es gibt eine schicke Medaille um den Hals. Und beim Becher Tee macht sich das schöne Gemeinsamkeitsgefühl unter den Läufern breit.

 
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Nein, für Warmduscher ist das hier nichts. Das zeigt sich auch unter der Dusche. Es nützt den Frauen nichts, bei den Männern nachzufragen. Das Duschwasser ist überall kalt. Aufwärmen tun wir uns dann im Schulzentrum bei Kaffee und Kuchen, bei Gulaschsuppe, Bockwurst und Brötchen. Den leckeren Joghurt von einer Lüneburger Firma nebenan gibt‘s gratis. Das hat schon Tradition und einige geben an, nur wegen dem Joghurt hier mitgelaufen zu sein. Überhaupt ist die Organisation sehr liebevoll und auch routiniert. Wir haben viele fleißige Helfer und nichts schief gehen sehen.

Geehrt werden zunächst die Kinder. Zuletzt dann die Halbmarathonis. Da gingen die Siege und viele Platzierungen an die Leistungsträger aus Lüneburg. Die Klasse Ergebnisse seien ihnen gegönnt. Ob‘s vom Joghurt kommt? Joghurt, Laufen und Lüneburg gehören zusammen, zumindest beim Schiffshebewerksvolkslauf in Scharnebeck.


Ergebnisse Halbmarathon      

Platz 1 Kathrin Bensemann Lüneburger SV W40 1h33min50sec        
Platz 1 Carolin Schmidt Lüneburg  W20 1h42min09sec
Platz 3 Katja Stremme TuS Hohnstorf W40 1h48min02sec

Platz 1 Frank Reimann Tri Team Lüneburg M35 1h18min27sec
Platz 2 Rainer Jahnke  Laufsport Jahnke M40 1h21min46sec
Platz 3 Thomas Junghans Lüneburg  M50 1h25min01sec

 

Informationen: Schiffshebewerk Volkslauf
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