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07.04.13 - Wild Forest

Wild und sexy

 

Runde 2

 

Jan wartet bereits auf michl. Nach einer Erfrischung starten wir in meine zweite Runde und er zieht auch gleich das Tempo etwas an. Aber das wird sich einspielen, ich habe mit ihm schon so viele Schlachten geschlagen und er weiß auch, dass ich jetzt nicht mehr taufrisch bin. Ihm geht’s nicht anders als mir, es dauert nicht lange und schon ist er genauso begeistert wie ich, sich den Weg durch den herrlichen Wald schlagen zu dürfen.

Nach ziemlich genau 3 Stunden werden wir vom Führenden Trio eingeholt. Matthias Dippacher und seine Partner vom Team Allgäu preschen an uns vorbei. Er hat es heute nicht einmal nötig, richtige Profilschuhe aufzuziehen. Mit gewöhnlichen Straßenlaufschuhen fliegt er über die Trails. Für unsereins aber nicht unbedingt empfehlens- und nachahmenswert bei dem weichen Untergrund. Wobei es für mich durchaus nachvollziehbar ist, er trägt nämlich auch einen meiner Lieblingsschlappen.

Auf der zugigen Anhöhe oberhalb des Pferdezentrums warten frierend Sanitäter und Streckenposten um bei eventueller Hilfe einzuspringen. Was meines Wissens bei keinem heute nötig war. Ohne lange danach zur fragen, bieten sie uns sofort ihre Fotodienste an und lichten uns fleißig mit unseren Kameras ab.

 
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Runde 3

 

Zur dritten Runde springt Greppi auf unseren Zug, jetzt wird’s auch für die Teamwertung sichtbar spannend. Auf der freien Wiesenfläche ist über eine längere Distanz erkennbar, wie viele in erreichbarer Distanz vor oder noch hinter uns liegen. Wir sind zumindest nicht die letzten. Vor uns sind auch noch Teams in Reichweite auszumachen.

Aber die dritte Runde wird auch knüppelhart für mich. Greppi habe ich schon darauf vorbereitet, dass ich wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage sein werde, „wia a Goaßbock über die Hindernisse zu springen“, wie wir in Bayern zu sagen pflegen. Aber unser Team ist perfekt, meine Partner kennen das von vielen vorhergegangenen Marathons und Ultratrails und wissen wahrscheinlich, wie ich mich fühle. So gibt’s deswegen auch keine Missverständnisse.

Zur Halbzeit der 3. Umrundung laufen wir am Verpflegungspunkt auf „Runtime Terror“ auf. Wolfi, der Startläufer, schwächelt, ist vollkommen platt …ich eigentlich auch, aber wir wittern die Chance, einen Platz gut zu machen. Ich reiß mich zusammen und schnell können wir Abstand zu Wolfi gewinnen. Seine Partner laufen mit uns weiter, aber sie müssen irgendwann einmal auf ihn warten, um in die Wertung zu kommen.

Für mich ziehen die Kilometer zum Ende zähfließend dahin. Plötzlich ist Wolfi wieder hinter mir. Er muss irgendeinen Weg gefunden haben, für uns nicht ganz erklärbar. So schnell wie er aufgeschlossen hat, muss er aber auch wieder abreißen lassen.

Auf der Anhöhe stehen noch immer die durchgefrorenen Streckenposten von SOG Events. Sind wahrlich nicht zu beneiden, aber dennoch immer freundlich und gut drauf. Danke für euren Einsatz. Das obligatorische Gipfelfoto nehmen wir wieder freudig an. Das Ziel liegt hier schon im Blickfeld, aber ein paar kurze Klettereinsätze gibt es bis dahin noch zu bewältigen.

Das reine Mädelteam „Rennmäuse“ ist uns noch knapp auf den Fersen, wir können sie aber in Schach halten und auf Platz 15 ins Ziel einlaufen.

Wir sind rundum zufrieden, mit allem. Vorzugsweise aber mit der begeisterten, aber auch sehr schweren Strecke. Auf über 1.000 Höhenmeter summierten sich am Ende meine drei Runden, es ging praktisch nur auf oder ab. Gepaart mit dem weichen, unwegsamen Wald- und Wiesenboden pfeift das schon gewaltig rein. Mehr Trail geht fast nicht.

 
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Für mich geht heute auch ein ganz besonderes Rennen zu Ende. Auf den Tag genau vor 10 Jahren bin ich meinen ersten Marathon durch die Obstplantagen beim Südtirol Marathon gekurvt. Heute waren es noch ein paar Meter mehr, auch wenn die Runde nicht ganz die 15 km vollmachen konnte, die Marathondistanz wurde locker übertroffen.

Die Idee der Team-Races empfinde ich als gelungene Abwechslung zu unserem normalen Laufalltag. Die Partnerwahl sollte aber schon sehr gut überlegt werden, besonders beim TRIO. Bei uns hat’s hervorragend gepasst. Morgen wird noch ein 12 km Einzelrennen durchgeführt, dazu werden 100 Trailer an den Start gehen.

200 Hektar Wiesen, Felder und Wald umgeben Gut Matheshof, im Wild Forest wäre noch genügend Platz für ein paar Abenteurer mehr, vor allem bei den TRIOs. Trail Magazin und SOG Events haben uns fantastische Trail-Races präsentiert. Wir kommen liebend gerne wieder.

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Informationen: Wild Forest
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