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02.01.15 - Zagora Sahara Trail

Verzaubert von der Schönheit der Wüste

Fotos: Joe Kelbel

Mit dem Sahara Trail in Zagora begann die Reise meiner drei Freunde bereits an Weihnachten. Ich wollte für die anschließenden Trainingsläufe nachreisen und Joe, Monika und Luitgard bei Zagora treffen, um mit ihnen zur Wüstenrundtour zu starten. Nach einer achtstündigen Busfahrt über Nacht von Marrakesch nach Zagora (365 km) und einer 35 Kilometer langen Fahrt in Lahcens Geländewagen konnte ich meine Lauffreunde im Biwak mitten in den Dünen auf den Plateau Elfayja beim Frühstück antreffen.

Soweit hat ja alles gut geklappt! Doch nun noch eine kurze Beschreibung, wo wir uns in Marrokko überhaupt befinden: Zagora (725 m.ü.d.M.)liegt im Süden von Marrokko, unweit des Hohen Atlas mit seinen schneebedeckten Gipfeln. Die Provinzstadt mit etwa 40 000 Einwohnern, meist  zugewanderte Berber,  ist eine Oasenstadt am Fluss Draa, dem längsten Fluss Marrokkos. Meist führt er Wasser bis Zagora und danach ist er ausgetrocknet. Doch in diesem Winter gab es im Vorfeld sehr viel Regen und dadurch auch große Überschwemmungen im Draatal mit etwa 40 Toten.

Die saubere, freundliche Stadt bietet nicht sehr viele Sehenswürdigkeiten. Wer aber das Abenteuer liebt, ist hier unter den Berbern gut aufgehoben. Von hier aus können lange Spaziergänge durch die Oasen und am Fluss Draa unternommen werden. Auch der Jbel Zagora, der Zagoraberg mit 805 m Höhe, lädt zum Besteigen ein. Vom Gipfel ist dann das ganze Draatal zu überblicken, ein majestätischer Rundblick. Ausflüge zu den nahegelegenen Töpfereien in Tamegroute sind ein weiteres Highlight. Und wer das Abenteuer in der Einsamkeit sucht, kann mit einer Kamelkarawane in die Wüste ziehen oder mit einem Jeep Wüstenfahrten unternehmen.

 
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Wir haben unsere Wüstentourplanung in die Hände von Lahcen Ahansal, dem mehrfachen Marathon des Sables-Gewinner und Organisator des Zagora Marathons gegeben. Er hat für unsere Läufergruppe eine Route gewählt, die uns die Wüste in ihrer gesamten Schönheit und Einfachheit näher bringen sollte. So heißt es auch gleich nach meiner Ankunft „Packen für zwei Tage Wüste, aber nur was ich auf dem Rücken tragen kann“. Das restliche Reisegepäck werden wir erst wieder in zwei Tagen bekommen. Wo wir übernachten, kommt kein Fahrzeug hin, unser Biwak wird auf Dromedaren transportiert.

Okay, tags hatten wir ja angenehme Temperaturen zwischen 15 und 20 °C, doch nachts sollte es bitterkalt werden. Also Temperaturen bis Null Grad können da schon mal drin sein.  Auch am Lagerfeuer würden wir die Kälte spüren. Also nehmen wir vor allem auch warme Kleidung und unsere Daunenjacke für den Abend bzw. die Nacht mit.

Spontan will uns eine weitere Teilnehmerin auf unserer Wüstentour begleiten. Kaoutar, so heißt die junge Marrokkanerin, die ihren ersten Halbmarathon in Zagora finishte und mit uns ihre ersten Wüstenerfahrungen teilen will. Zwei weitere Begleiter hat Lahcen für uns organisiert, beide ebenfalls mehrfache MdS-Finisher und erfahrene Orientierungsläufer: Lhoucine organisiert außerdem als zertifizierter Guide Wüsten- (im Winter) und Atlas-Treckingtouren (im Sommer) und Samir nutzt die Tour für ein weiteres MdS-Training. Er bereitet uns das Biwak und das Essen zu. Nach einigem Hin und Her und dem obligatorischen Gruppenfoto geht es dann endlich los.

 
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Einfach über Sanddünen, quer durch die Steinwüste und durch ein ausgetrocknetes Flussbett steuern wir den Jbel Bani an. Einen Einschnitt in dieser unendlich langen Gebirgskette wollen wir überschreiten. Immer wieder ertönt ein „Jalla, jalla!“, das wir sogleich als Aufforderung zum Laufen erkennen. So gut es geht, laufen wir dann auch mit unserem schweren Gepäck auf dem Rücken los. Kurz bevor der eigentliche Aufstieg beginnt, halten wir an einer „Verpflegungsstelle“ an. Es gibt hier ein Depot mit Wasser, Früchten, Brot und Schlafsäcken und diversen Kleinigkeiten für die kommenden zwei Tage. Das meiste wird unter uns in den Rucksäcken verteilt und was übrig blieb, trägt dann Lahcen bis zum Biwak.

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Informationen: Zagora Sahara Trail
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