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27.07.14 - Alpseelauf

Schlammschlacht und Trailspaß

Im westlichen Bayern, im Allgäu, im südlichsten Zipfel Deutschlands, liegt, eingebettet in ein grünes Tal, welches von der friedlich dahinplätschernden Iller durchzogen wird, das idyllische Immenstadt. Der Hausberg ist der „Mittag“ mit 1450m Höhe. Dieser wird im Sommer von zahlreichen Wanderern bevölkert. Im Winter zieht es, außer den obligatorischen Skifahrern, auch viele Rodler und Schlittenfahrer hier hinauf, da der „Mittag“ über die längste Naturrodelbahn Deutschlands verfügt. Vom Gipfel bis hinunter nach Immenstadt kann man hier 5,1 Kilometer Rodelspaß erleben.

Im Sommer lockt der Große Alpsee am Rande der Stadt viele Touristen an. Jährlich im August veranstaltet hier der „TV Immenstadt Triathlon“ einen gut besuchten Triathlon auf der Olympischen- und der Mitteldistanz. Außerdem – und das ist für den geneigten Trailrunner hochinteressant – organisiert der Verein den „Naturparklauf um den Großen Alpsee“, der seit  rund fünf Jahren als „Alpseelauf“ mit einer Distanz von 15 Kilometern bekannt ist. Nachdem im Jahre 2013 erstmals auch eine 25 Kilometer-Strecke mit 800 Höhenmetern angeboten und von den Läufern mit großer Begeisterung aufgenommen wurde, fand am 27. Juli 2014 die zweite Auflage dieses Traillaufes statt.

Ich war bereits am Vortag angereist, da der Start für 8:00 Uhr morgens anberaumt war und ich nicht gerade um die Ecke wohne.  Dieser Lauf passte hervorragend in meinen Trainingplan für den Wörthersee-Trail-Maniak am 20. September. Dort wollen dann 57 Km und 1800 Hm bewältigt werden.

Zuhause war ich mit meiner persönlichen Betreuerin bei strahlendem Sonnenschein losgefahren. Als wir in der Innenstadt von Immenstadt aus dem Fahrzeug stiegen, begann es zu regnen und es sollte bis zum Start des Laufes am folgenden Tag nicht mehr aufhören. Eigentlich hatten wir vorgehabt, auf dem Campingplatz am großen Alpsee zu zelten. Da das Wetter immer schlechter wurde, entschieden wir uns letztendlich doch für einen Hotelaufenthalt. Dass dies ein weiser Entschluss war, bestätigte sich in der Nacht, als der Dauerregen wolkenbruchartige Ausmaße annahm.

Der Laufevent fand nur wenige Gehminuten von unserem Hotel auf dem „Viehmarktplatz“ statt. Im vergangenen Jahr durften sich die Läufer über herrlichsten Sonnenschein und sommerliche Temperaturen freuen. Heuer war eher das Gegenteil der Fall. Ich marschierte in strömendem Regen zum Lauf. Die milden 18° waren mir jedoch lieber als ein heißer Sommertag.

Die Startunterlagen mit dem Funktionsshirt gab es in der angrenzenden Schule in der Turnhalle, wo die emsigen Helfer des Triathlonvereins auch schon ein lecker anzusehendes Buffet mit selbstgebackenem Kuchen aufbauten. Da freute ich mich schon jetzt auf die „After-Finish-Party“.

Knapp 300 unbeirrbare Läuferinnen und Läufer versammelten sich schließlich kurz vor Acht am Startplatz, um sich dieser Tortur – und die würde es für manche tatsächlich werden, da sie mit aufgeschlagenen, blutigen Knien und Unterschenkeln ins Ziel kamen, wie mir meine Betreuerin später erzählte – zu unterziehen.

Der Großteil davon versuchte sich an der 15-Kilometer-Strecke, ich und 133 weitere „Todesmutige“ wollten den Angriff auf die 25 Kilometer und 800 Höhenmeter wagen. In dem Moment wusste ich noch nicht, dass in der Folge eine der schönsten, aufregendsten und abenteuerlichsten Laufstrecken auf mich wartete.

Punkt Acht schickten sie uns mit einem Pistolenschuss bei immer noch nicht enden wollendem Regen los. Die Massen sprinteten davon, als ginge es um Leben und Tod, als beabsichtigten sie, wegen des schlechten Wetters schnellstmöglich wieder zurück sein. Ich hatte ja lediglich die Ambition, hier einen langen Trainingslauf mit einigen Höhenmetern zu absolvieren. Die Zeit spielte keine Rolle. Ich wollte den Lauf, die Strecke und die Umgebung einfach nur genießen. Also ließ ich die Meute davon laufen, ohne mich mitreißen zu lassen. Sollten die sich doch verausgaben! Ihr Problem!

Es ging hinunter zum kleinen Alpsee, daran vorbei, zum großen Alpsee. Dieser war nach weniger als drei Kilometern erreicht und dann bogen wir rechts ab ins Hinterland, wo der erste und gleichzeitig auch längste und härteste Anstieg auf uns wartete. Bereits im Anlauf auf den Berg sah ich die Läuferschlange sich wie eine bunte Glasperlenkette im Zickzack nach oben winden. Bis dorthin, wo die Läuferkette hinter den Bäumen verschwand, sah es verdammt hoch und steil aus!

Nach nur wenigen Metern an der Steigung verfielen etliche meiner Mitstreiter bereits in den Gehschritt. Ich trachtete dies tunlichst zu vermeiden, da ich meine Berglaufmuskulatur unbedingt noch besser trainieren musste. Also trabte ich den Hang hinauf. Dabei erinnerte ich mich ganz bewusst an die Worte von Trailschnittchen Julia Böttger, bei welcher ich im Mai diesen Jahres ein viertägiges Trailrunning-Camp absolviert hatte: „Kleine Schritte machen, die Arme schwungvoll einsetzen und das Atmen nicht vergessen! Bergauflaufen ist anstrengend und das darf man ruhig hören! Du brauchst mehr Sauerstoff, also atme!“

Und so trabte ich hinauf, überholte viele „Spaziergänger“ und ehe ich mich versah, war ich auch schon oben an der Almhütte Siedelalpe unterhalb des Gipfels auf etwa 1000 Meter über NN. Gut 300 Höhenmeter hatte ich im Laufschritt bewältigt und war dabei nur einmal an einer besonders steilen Stelle wenige Sekunden in den Gehschritt verfallen. Das machte mich richtig stolz.

Jetzt ging es an der Hütte vorbei über ausgedehnte Weideflächen wieder ein Stück hinunter. Der Pfad durch die Wiesen war vom Dauerregen aufgeweicht. Die Läuferscharen hatten eine morastige Schlammstraße daraus gemacht. Zwischen Kuhfladen und knöcheltiefem Erdgrund hindurch versuchte ich in dem immer steiler nach unten führenden Gelände einen belaufbaren Weg zu finden. Nebenher warf ich einen Blick auf den weit unter uns liegenden Großen Alpsee, der sich trotz der tief hängenden Wolken gut einsehbar als blaues Juwel präsentierte  - ein herrlicher Anblick.

Die Läuferschnur bahnte sich ihren Weg in einem weiten, von der eigentlichen Laufstrecke abweichenden Bogen hinunter. Der markierte Weg glich einer sumpfigen Mondlandschaft. Ich war allerdings – wie so oft schon - nicht gewillt, der Masse zu folgen und nahm den ausgesteckten Laufpfad. Hier wurde es nun richtig glitschig und steil. Ich nahm Fahrt auf und war nicht in der Lage, das Tempo zu drosseln. Der Morast spritzte unter meinen Trailschuhen meterweit in die Gegend. Es war eine wahre Freude und ich jauchzte vor Glück.

Da rutschte auch schon der Untergrund unter meinen Füßen weg und ich landete rücklings im Dreck. Dabei versuchte ich,  mich mit den Händen noch abzufangen, die sich tief in den Schlamm bohrten. Schnell war ich wieder auf den Beinen, schüttelte die Erdklumpen ab und rannte weiter. Eine gründlichere Reinigung nahm ich erst vor, als ich flacheres Gelände erreicht hatte. Dann ging‘s weiter.

Jetzt führte uns der Pfad wellenförmig über Weidewiesen, vorbei an unablässig mit ihren Glocken bimmelnden Kühen, durch dunkle Waldstücke und auf teilweise überschwemmten Trails und durch zu reißenden Wildbächen angeschwollenen Rinnsalen, hinunter Richtung Alpsee. Kurz vor der Straße stand ein Streckenposten, der uns nach links schickte und dabei erklärte, dass jetzt noch mal ein steiles Stück käme.

Oh mein Gott! Wie Recht er hatte! Wir arbeiteten uns abermals mehr als hundert Höhenmeter steil nach oben. Ich blieb eisern im Laufschritt, was mich platzierungstechnisch jedoch nicht wirklich nach vorne brachte, denn die allermeisten Mitstreiter, die ich auf den ersten zehn Kilometern am Berg überholte, schienen 15-Kilometer-Läufer gewesen zu sein, die alle vor mir das Ziel erreichten.

Als wir oben bei der Alpe Hochreute wieder aus dem Wald kamen, tat sich vor uns eine kleine Zeltstadt auf. Von unten hatte ich bereits vielstimmigen Jubel vernommen. Jetzt sah ich, was dort los war. Die Zeltbewohner hatten entlang der Laufstrecke links und rechts eine Art Tribüne aufgebaut und sich zu Hunderten dort platziert. Da sich das Feld inzwischen weit auseinander gezogen hatte, wurde jeder einzelne Läufer, der sich da hindurch quälte, mit einer eigenen „La-Ola-Welle“ begrüßt und angefeuert. Toll! Ich winkte nach allen Seiten und freute mich über diese fantastische Fankulisse.

Gleich darauf führte der Weg über einen Hügel wieder nach unten. Das Gejubel verebbte in der Ferne und ich passierte eine Weide, auf der eine Herde von etwa 15 Kühen stand. Und ich hatte den Eindruck, die Tiere hatten nichts besseres zu tun, als über die vorbeihechelnden Sportler den Kopf zu schütteln, denn es erschallte ein lautstarkes, vielstimmiges Gebimmel, wie ich es noch nie gehört hatte. Ich winkte, den missbilligenden Blicken der Kühe zum Trotz,  und rannte über eine kleine Wiese in ein Waldstück.

Irgendwann landete ich wieder unten an der Missener Straße, unterquerte sie und folgte dem Wanderweg rund um den großen Alpsee. Die Unterführung war überschwemmt. Nur ein schmaler Pfad entlang der Mauer suggerierte dem Passanten die Möglichkeit, trockenen Fußes durchzukommen. Der Läufer direkt vor mir schlängelte sich umständlich an der Wand entlang, um nur ja keine nassen Füße zu bekommen. Mir war das zu blöd! Ich war ohnehin bereits durch und durch pitschnass. Auch meine Schuhe! Und zu allem Überfluss waren die auch noch total verdreckt von den schlammigen Wiesen und Trails. Also lief ich mitten durch die Pfütze!

Von wegen „Pfütze“! Das war ein kleiner See, bei dem mir das Wasser bis zum Oberrand der Schuhe reichte. Das Wasser spritze ringsum die Wände voll, dass es nur so eine Freude war. Dann aus der Unterführung raus, kurz nach links, um die Absperrung herum und dann wieder am Ausgang des kleinen Tunnels vorbei auf den Wanderweg. Aus dem Augenwinkel sah ich eine junge Läuferin, eingerahmt in tausende Wassertropfen,  lachend aus der Unterführung kommen. Ja, so macht Laufen macht Spaß!

Es dauerte nicht lange, da überholte mich die Läuferin und war schnell 100 Meter vor mir. Ich hatte nicht die Ambitionen, an ihr dran zu bleiben. Ich wollte mein eigenes Tempo laufen, mich wohl fühlen, die Umgebung genießen.

Der Wanderweg führte uns ein paar Kilometer am großen Alpsee entlang, dann durch ein Feuchtgebiet um den kleinen Teufelssee am Ende des Alpsees herum Richtung B 308.

Entlang des Sees hatte mich noch ein weiterer Läufer überholt, was mir aber genauso wurscht wie davor. Sollten die sich doch die Muskeln sauer laufen! Zumal ich bei etwa Kilometer 13 einen leichten Durchhänger hatte. Irgendwie verlor ich für einen kurzen Augenblick die Lust. Die 15er waren alle andersrum abgebogen und strebten jetzt dem Ziel zu. Für einen klitzekleinen Moment wollte ich das auch! Aber ich lief weiter und das war gut so, sonst hätte ich den schönsten Teil der Strecke glatt verpasst.

Als ich den Teufelssee erreichte, hatte es endlich aufgehört zu regnen. Hier war der Weg mit tiefen Wasserlachen übersät. Ich rannte nun ständig direkt durch die Wasserhindernisse, ohne auch nur noch einen Millimeter von der Laufstrecke abzuweichen. Eine der Lachen war gut fünf Meter lang und mehr als knöcheltief. Sofort füllten sich meine Schuhe bis zum Rand mit Wasser. Zu dem Zeitpunkt hatte ich den schneidigen Kerl, der mich vor vielleicht drei Kilometern passiert hatte, wieder eingeholt. Er atmete schwer und schien bereits am Limit angelangt zu sein. Ich spritzte ihn im Vorbeilaufen ein wenig nass und überließ ihn seinem Schicksal.

Kurz vor der Bundesstraße lief ich dann auf die junge Läuferin aus der Unterführung auf. Auch sie war nicht in der Lage, ihr Tempo zu halten. Oder war ich unbewusst schneller geworden? Ich horchte in mich hinein - ich fühlte mich sauwohl. Mir war, als könnte ich Berge versetzen. Nach gelaufenen 18 Kilometern und etwa 500 Höhenmetern spürte ich keinerlei Anzeichen von Müdigkeit oder Erschöpfung. Ich wusste, jetzt konnte ich noch ein wenig aufdrehen!

Also ließ ich auch das Mädel links liegen – besser gesagt stehen oder laufen – zog vorbei, unterquerte die B 308 und stürmte auf der anderen Seite den Berg hinauf. Auf den nächsten sechs Kilometer erwartete mich nun ein Trail, der das Herz eines jeden Trailrunners höher schlagen lässt. Der schmale Pfad, übersät mit Wurzelwerk, Matsch und Felsen schlängelte sich in einem ständigen Auf und Ab dem Berghang am gesamten großen und kleinen Alpsee entlang. Kurze, knackige Anstiege wechselten sich mit halsbrecherischen Gefällstrecken ab, die teilweise über glitschige Holzbohlenstufen führten. Zahlreiche Stege führten über viele Wasserschneisen, die vom Berg herunter kamen. Die Stege waren völlig verschlammt von den Tritten der Läufer, die hier bereits durchgekommen waren. Jeder einzelne Schritt auf diesem Abschnitt wollte wohl überlegt sein. Ein falscher Tritt und das Sprunggelenk könnte sich verabschieden und den unaufmerksamen Läufer in den steilen Abgrund hinunter schicken. Und zwar auf direktem Wege!

Einmal rutschte ich weg, weil der Pfad im rechten Winkel auf einen Steg traf. Schon der erste Schritt auf die verdreckten Planken fand keine feste Verbindung mehr zum Untergrund. Nur der beherzte Griff an das Geländer, welches allerdings nur einseitig und noch dazu auf der falschen Seite angebracht war, bewahrte mich davor, in den tosenden Wildbach zu stürzen. Dieser Beinaheunfall beeindruckte mich jedoch nicht wirklich. Ich hetzte weiter, erfreute mich an der abwechslungsreichen Strecke und hatte richtig Spaß. Immer wieder holte ich dabei andere Mitstreiter ein, die hier an ihre Grenzen stießen. An den Anstiegen sah ich niemanden mehr laufen. Alle mühten sich gehend nach oben. Die Abstiege schienen für manche so gefährlich zu sein, dass sie sich vorsichtig nach unten tasteten. Und konnte ich etliche Läufer einholen, sprang in halsbrecherischer Manier an ihnen vorbei.

Gut, manche Anstiege waren hier so steil, dass auch ich kurz in den Gehschritt verfallen musste, aber dies war nur drei oder viermal auf der gesamten Alpseerunde der Fall. Den Hauptteil trabte ich tapfer hoch.

Ich konnte einfach nicht genug kriegen von diesen letzten sechs Kilometern. Das war Trailrunning pur und so abenteuerlich und schön, dass ich keinerlei Anstrengung spürte. Einmal sprintete ich sogar an einem Anstieg an einer schwer schnaufenden Läuferin vom Team „Erdinger alkoholfrei“ vorbei und ließ sie stehen wie das Rotkäppchen allein im Wald. Gleich anschließend sprang ich über schmierig glatte, grob behauene Holzbohlenstufen wieder den Hang hinunter. Ich war in meinem Element, hier hätte die Strecke ruhig noch ein paar Kilometer länger sein dürfen. Aber schon passierte ich das Schild mit der Aufschrift 23 Km. Jetzt waren es nur noch Zwei Kilometer bis ins Ziel. Ich vermutete, dass jetzt dann gleich der Trail zu Ende sein und der Rest der Strecke auf der Straße verlaufen würde.

Aber es wollte – zu meiner außerordentlichen Freude – einfach nicht aufhören! Der Pfad schlängelte sich weiter am Hang entlang und irgendwann sah ich plötzlich keinen der grellroten Pfeile mehr, mit denen der Streckenverlauf bisher hervorragend markiert gewesen war. Auch war ich auf diesem Abschnitt mittlerweile vollkommen einsam und alleine unterwegs. Hatte ich den Ausstieg, die Abzweigung hinunter ins Tal, übersehen?

Dessen ungeachtet hatte ich keinen Bock, inne zu halten und womöglich zurück zu laufen. Ich orientierte mich an meinem Laufcomputer. 23,3 Kilometer! Wenn er 24 Kilometer anzeigte, dann müsste ich das Kilometerschild erreichen. Wenn nicht, dann würde ich eben umdrehen und den Kilometer noch mal zurück laufen. Was soll´s, dachte ich, macht doch Spaß hier.

Bald sah ich aber vor mir einen weiteren Läufer, dem ich immer näher kam. Entweder hatte der sich auch verlaufen, oder ich war auf dem richtigen Weg! Mein Laufcomputer näherte sich der 24 Km-Marke und nach der nächsten Kurve konnte ich schon das 24er-Schild erkennen. Prima.

Jetzt führte der Pfad langsam aus dem Wald heraus hinunter in die Tiefen des Alpseetals. Als ich erstmals wieder Asphalt unter den Trailschuhen hatte, waren es nur noch 500m bis ins Ziel. Dem Typen vor mir war ich bis auf etwa fünfzig Meter herangekommen. Würde ich ihn noch schaffen und damit vielleicht in der M50 doch noch eventuell einen Platz auf dem Treppchen ergattern können?

Ich forcierte das Tempo leicht. Der Trail hatte mich beflügelt, jedoch nicht geschlaucht. Schon bogen wir auf die Zielgerade ein. Mein Gegner war nur noch zehn Meter weg. Ich hatte das Gefühl, er wolle zu einem Endspurt ansetzen, also begann ich zu spurten, holte alles aus mir heraus. Er wollte gegenhalten, schaffte es aber nicht mehr. Wenige Meter vor dem Ziel war ich neben ihm und schoss vorbei. Aus dem Lautsprecher hörte ich den Kommentator: „Und da wird noch ein Sprint gemacht…Manfred Stühler aus Dingolfing sprintet ins Ziel und macht noch einen Platz gut…“

Meine Betreuerin hatte bereits im Zielbereich auf mich gewartet, obwohl ich knapp eine viertel Stunde früher dran war als geplant. Ich rechnete mir im Trainingslaufmodus und angesichts der üppigen Höhenmeter rund drei Stunden aus. Letztendlich bewältigte ich die Strecke aber in für mich erstaunlichen 2:46:32 Std. Damit belegte ich auf der 25er-Strecke Gesamtplatz 70 von 117 ins Ziel gekommenen Läufern und in der Altersklasse Platz 18. Das lag im hinteren Drittel, war mir aber egal, ich war glücklich und zufrieden.

Die schnellste Frau auf der langen Strecke war mit bemerkenswerten 2:08:59 Std. Anja Maurer vom TF Feuerbach. Bei den Männern siegte mit 1:48:22 Std. Fabian Schnekenburger vom selben Verein.

Alles in allem fand ich den Lauf, vor allem die Strecke  und das Drumherum super. Hinterher gab’s sogar warmes Wasser in den Duschen in der Turnhalle und dann sehr günstigen Kaffee und leckeren Kuchen. Da chillten meine Betreuerin und ich noch lange Zeit gemütlich herum, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Ich fürchte, im nächsten Jahr muss ich wieder die 252 Kilometer mit dem Auto hierher fahren, um abermals diesen wunderbaren Trail zu genießen.

 

Informationen: Alpseelauf
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