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08.05.11 - Oberelbe-Marathon

Natur und Kultur im Übermaß

 

Lauf-Tour durch Pirna

 

Die Große Kreisstadt Pirna muss ziemlich großflächig sein, denn nach dem Ortsschild zeigt der Wegweiser auf dem Elberadweg an, dass es  noch sechs Kilometer bis in die Stadt sind.  Der Dampfer „Kurort Rathen“ ist jetzt unser Begleiter. Nicht weniger laut wie vorher sind die  Zurufe der Schiffspassagiere. Ein Lacher kommt mir aus, als ich den Namen zweier Ortsteile lese: Obervogelgesang und Niedervogelgesang. Das bisher enge Flusstal weitet sich nun deutlich.

 
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Bei Kilometer 16, 17 verlassen wir den Elberadweg, es geht auf eine Stadtrunde durch Pirna. Anfangs ist der Streckenverlauf ein wenig öde, aber dann wird der Weg enger und mitunter kurvig. Wir laufen an der evangelisch-lutherischen Marienkirche vorbei. Das Gotteshaus wurde im 16. Jahrhundert errichtet und ist heute eine der größten spätgotischen Hallenkirchen in Sachsen.

Bei Kilometer 18 schwappt die Stimmung über. Wir sind im Herzen Pirnas angekommen, dem Marktplatz. Moderation, Cheerleaders, Sambaklänge. Saxndi, wie die Sachsen hier die Läufer feiern. Ich sehe das Rathaus aus dem 14. Jahrhundert. Das Gebäude diente früher als Verkaufsstätte des Handels. Zeit für eine Besichtigung müsste ich haben. Durch den Zeitverzug, für Euch ein paar Bilder zu sammeln, ist mir Bodo mit seiner Gruppe schon wieder davon.

Kurz bevor wir das Städtchen Richtung Elbe verlassen, sehe ich die Hochwassermarke vom 17.08.2002. Ich erschrecke, denn die Markierung ist etwa drei Meter über dem Straßenniveau. Und unsere Strecke fällt weiter hin zur Elbe. Wahnsinnig hoch muss damals das Wasser gewesen sein.

 

Zweite Hälfte

 

„Endlich werden wir fotografiert“, sagt ein Helfer der Zeitmessfirma. Die waren kurz vor dem Wegnicken. „Wir sind genau im Zeitplan“, stellt Bodo fachkundig fest, nachdem er seinen Zeitplan auf dem Arm studiert hat. Die Elbe ist jetzt noch breiter geworden und fließt deutlich langsamer dahin. Heidenau, so heißt der nächste Ort. In den zahlreichen Biergärten läuft das Geschäft, auch beim Gerstensaft. „Ja, du kriegst dein Erdinger schon noch im Ziel“, erklärt mir Bodo. Hoffentlich schlucken die Halbmarathonis nicht alles weg, auch wenn auf der Startnummer noch ein entsprechender Gutschein für Bier und Nudeln aufgedruckt ist.

 
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Der Kurs führt nun abwechslungsreich durch bebautes Gebiet und durch Elbauen. Der nunmehr leicht wehende Wind lässt die Temperatur leichter ertragen. Ein Mitläufer zeigt auf seinen Kumpel Steffen Braunschweig, der nicht aus Niedersachsen, sondern aus Dresden stammt. Er läuft seinen ersten Langen, ist somit Novize auf den 42,195 Kilometern.

Nach einer Elbinsel findet das Auge wieder ein Objekt. Das Schloss Pillnitz liegt auf dem jenseitigen Ufer der Elbe. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert besteht aus dem Wasserpalais, dem Bergpalais und dem Neuen Palais. Der Lustgarten ist von den Bauten umschlossen. Ein Besuch würde sich lohnen.

Beizeiten versuche ich schon das Blaue Wunder zu erspechten, doch nichts zu sehen. Im Stadtteil Laubegast finden wir wieder ein Stimmungsnest. Ein Zuschauerfan hat eine Mähne wie der Struwwelpeter. „So was möchte ich auch haben“, rufe ich ihm zu und lupfe meine Kopfbedeckung. Der Zuschauerblick auf mein fehlendes Haupthaar löst nur Gelächter aus.

 

Am Blauen Wunder

 

Dann sehe ich in der Ferne das Blaue Wunder. Der Volksmund nennt die Loschwitzer Brücke so. Die blaue Farbe, mit der sie gestrichen wurde, hat ihr den Namen gegeben. 1893 wurde das Brückenbauwerk fertiggestellt. Während der Inflation in den zwanziger Jahren musste eine Maut entrichtet werden. Zwei Pfennig mussten Fußgänger für die Benützung blechen.

 
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Auch hier ist wieder eine tolle Stimmung. Tanzende Mädels, Dixieklänge aus dem nebenliegenden Biergarten und eine V-Stelle, die keine Wünsche offenlässt. Kilometer 35, das Gröbste am heutigen Tag ist geschafft. Auf der anderen Elbseite sehen wir kurz später die Albrechtsschlösser. Das sind Schloss Albrechtsberg, die Villa Stockhausen (Lingnerschloss) und Schloss Eckberg. In der Ferne ist die umstrittene Waldschlösschenbrücke und die markante Silhouette Dresdens zu sehen.

 

Informationen: Oberelbe-Marathon
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