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27.05.11 - Grand Raid Reunion

Grand Raid de Reunion - Momentaufnahmen

Sonnabend, den 23.10.  19.02 Uhr nach 131 km und 8210 HM

Verschnaufe. Kleine Station auf großer Wiese. Esse Bananen und Weißbrot, trinke Wasser, Cola, Kaffee. Trinkblase war wieder fast leer. Hier keinerlei Kontrolle, was mich wundert. Fange auch schon leicht an zu frieren in den klitschnassen Sachen. Sonne ist weg und ich bin über 900 m hoch. Ziehe Weste an. Hole Handy raus und rufe Claus vom Gandalf Safari Camp an. Genaue Lage des Treffpunktes nach  Dos’d Ane war vorher noch offen. Gut, aha, ja, jetzt alles klar. Bin beruhigt, noch vielleicht ein halbe Stunde bis zum Treffpunkt.

Weiter über weite Wiese. Weg ist nur spärlich mit reflektierenden Fäden markiert. Jetzt am Waldrand. Sehr steil, sehr schwierig bergab im dichten Wald. Unmengen dünne Stämme. Kann mich festhalten. Sehr mühsam nach unten. Brauche lange. Rechte Sohle unangenehm, wahrscheinlich Blase glaube ich. Endlich auf der Straße. Dann auf Asphalt links nach unten. Dunkel. Auto an Auto geparkt.

Nach paar Kurven steht der Landrover vom Gandalf Safari Camp. Haben mich schon längst erwartet, Claus und Diddis Frau Anja. Brauchte noch eine  volle Stunde bis hierher. Setze mich, ziehe rechten Turnschuh und Strumpf aus. Anja untersucht Sohle, keine Blase, nur 2 kleine Risse in der Haut. Anja macht Blasenpflaster drauf. Fasse Powergels und neue Erdnusstafel. Reibe Beine mit Finalgon ein, fülle Trinkblase mit Magnesiumwasser.

Dauert alles wieder viel zu lange. Muss weiter. Will noch bis nach La Possesion kommen, der Verpflegungsstelle unten am Meer, dann rasten. Große Pause machen. Claus macht Mut: Nur noch 10 km, alles bergab, gute Strecke. Ich kann die Lichter von La Possesion weit unten deutlich sehen. Bin also guter Dinge. Es ist 20.35 Uhr. Pflaster hilft, Sohle tut nicht stärker weh, als alles andere.

Auf der Asphaltstraße in Serpentinen weiter bergab, jogge mit einer größeren Gruppe. Abzweig, auf kleinerer Asphaltstraße weiter hinab. Noch im Ort. Es rollt. Doch nun nach rechts ab, über Wiese an den Waldrand. Hier wieder Kontrolle, bekomme den dritten Aufkleber auf die Startnummer, diesmal grün oder blau. Dann weiter. Dichter Wald. Pfad geht steil bergab. Nur Geröll, Wurzeln, Steine. Sehr schwierig. Wann hat das ein Ende? Alles schmerzt. Gähne, das erste Mal, registriere ich.

Mein Licht ist schlecht. Unförmige Steine, halte mich an Wurzeln und Ästen fest. Komme nur langsam vorwärts. Ist das die gute Strecke? Bin ziemlich deprimiert. Oh Gott, nun sehe ich auch schon wieder die grauen Garagenwände hinter den Pflanzen. Weiter. Bin falsch. Kein Pfad mehr. Nur paar Meter. Wo ist der Weg? Jemand sitzt apathisch  am Rand, ohne Reaktion. Warte auf nächsten Läufer. O.K.- dort also weiter runter. Quäle mich abwärts. Ein Läufer mit blutüberströmten Beinen kommt entgegen, steigt hoch, zurück. Das kommt davon- hat zuviel riskiert. Steige weiter hinab, der Blutspur nach.

Doch was ist jetzt los? Es geht bergauf, steil, große Stufen, Wurzeln, Absätze, weit, weit hoch.  Damit hatte ich nicht gerechnet. Meine Kräfte sind am Ende. Kämpfe mich hoch. Gähne. Bin am Waldrand. Jetzt sehe ich wieder die Lichter unten am Meer. Doch Pfad biegt erneut steil nach unten, nach rechts in den Wald hinein. Steige mühsam hinunter. Habe schlechtes Licht, wenn mich Läufer mit starken Lampen überholen, stehe ich in meinem eigenen Schatten, trotz zweier Lampen. Immer beim Abstieg sehe ich nun graue Garagenwände, was soll’s. Knie und Fußgelenke schreien bei jedem Schritt. Beiße die Zähne zusammen und steige weiter runter, dann geht es wieder bergauf, wahrscheinlich alles trockene Flusstäler.

Sehe wieder unten die Lichter, sind schon näher. Hoffnung. Doch der Pfad führt erneut nach rechts in den Wald, leicht bergauf, aber immerhin jetzt ziemlich eben. Müdigkeit kommt auf. Gähne unentwegt. Sehe ab und zu wieder schlafende Läufer am Wegesrand. Die Versuchung sich hinzulegen wächst. Der Körper will ausruhen, doch der Verstand sagt: Nein, du musst es bis La Possesion schaffen. Halte durch bis zur Station. Dort gibt es Essen, Trinken und vielleicht richtige Liegen.

Also weiter, weiter, weiter. Immer weiter. Ich kämpfe. Beiße. Soweit ich das im Dunkeln beurteilen kann führt der Weg nun unendlich lange geradeaus, leicht bergauf immer durch den Wald, doch schräg von der Küste weg in die falsche Richtung. Mechanisch setze ich Schritt vor Schritt. Irgendwann stelle ich fest, dass  ich schon lange überhaupt keinen anderen Läufer mehr gesehen habe. Fühle mich unendlich einsam, verlassen und verloren. Vor mir, hinter mir kein Licht, kein Laut. Niemand. Sollte ich mich verlaufen haben? Habe ich einen Abzweig verpasst? Leichte Panik kommt auf. Krise.

Da glitzert rechts im Gesträuch wieder die Aludecke eines schlafenden Läufers. Bin ich nun richtig oder hat der sich auch verlaufen? Will mich dazu legen, gehe aber trotzdem weiter, immer wieder weiter, noch nicht wirklich beruhigt. Das Wasser aus der Trinkblase schmeckt auch schon widerlich, immer der gleiche Geschmack nach aufgelöstem Iso- Pulver. Kann kaum noch ran an das Zeug, muss aber trinken.

Mühsam schleppe ich mich vorwärts. Weiß, dass ich hier die härtesten Minuten, die ich je bei einem Lauf erlebt habe, durchmache. Endlich höre ich von hinten wieder Stimmen, dann sehe ich Stirnlampen. Bin beruhigt, wenigstens noch auf dem richtigen Weg. Nun aus dem Wald heraus, es riecht stark nach Lorbeer. Die Lichter  des Ortes sind deutlich näher. Endlich. Doch der Weg will und will kein Ende nehmen. Jeder noch so kleine Abstieg durch kleine Trockentäler wird zur Qual. Felder. Gärten. Die ersten Häuser. Ein Pärchen überholt mich. Der junge Kerl versucht durch lautes Singen von Liedern seine Partnerin aufzumuntern.

Versuche jetzt dranzubleiben, will auch aufgemuntert werden. Außerdem geht es kreuz und quer durch Gärten, will den Weg nicht verlieren. Luft ist schwül und warm. Wann kommt denn endlich dieses verdammte Stadion! Gärten, Parks, schmale Straßen. Zieht sich ewig hin. Dann sehe ich eine hell erleuchtete Fläche. Das muss es sein. Auf einer Mauer sitzen dutzende Menschen und feuern uns an. Blicke zur Uhr. Es ist 0.45 Uhr. Unglaublich. Will der Uhr kaum glauben. Habe über 4 Stunden vom letzten Halt in der Straßenkurve bis hierher gebraucht.

Sonntag, den 24.10.  0.44 Uhr nach 142 km und 8460 HM

Suche freien Stuhl, Rucksack ab, lasse mich niederfallen, einfach erst nur sitzen. Aahh! Schwüle warme Luft, fast stickig. Kaltes Neonlicht. Lebensgeister kehren nur langsam zurück. Hole mir Essen und Trinken. Gibt Nudelsuppe im Becher, Nudeln mit Tomatensoße, Bananen und Weißbrot. Trinke Kaffee, Cola, Wasser. Bleibe noch sitzen. Überall am Rand schlafende Läufer auf dem Fußboden. Nein, das tue ich mir nicht an.

Gehe rum, suche Liegen. Im Freien stehen ein paar. Glück gehabt, wird gerade eine frei. Schuhe aus, Decke raus, Hinlegen. Bin total fertig, aber unendlich froh, hier zu sein. Noch einen Halbmarathon bis zum Ziel, denke ich, aber mit 1200 Höhenmetern. Will jetzt einschlafen. Es geht nicht. Blicke zur Uhr. Du musst jetzt schlafen, denke ich. Drehe mich rum. Die Knie und Hüften brennen. So schlafe doch endlich! Drehe mich wieder rum….schaue dann auf die Uhr- fast genau 1 Stunde war vergangen. Mein Körper hat sich unbemerkt eine Stunde Schlaf geholt. Und, es ist unfassbar, wieder fühle ich mich wie neu geboren. Eine Stunde Schlaf hat gereicht, die Reserven wieder aufzufüllen. Keine Spur mehr von Müdigkeit. Bin voller Energie.

Will nun schnell weiter. Turnschuhe an, Rucksack packen. Der nächste müde Läufer wartet schon auf meine Liege. O.K., ja doch, ich beeile mich ja. Noch schnell paar Happen Essen, Trinken, Trinkblase füllen, Toilette, etwas Waschen, dann weiter. 2 Stunden 50 Minuten  dauerte der Aufenthalt in La Posession.

Sonntag, den 24.10.  3.36 Uhr nach 142 km und 8460 HM

Jetzt also los, raus in die Nacht. Feuchte, warme Luft. Noch 21 km. Strecke parallel der Hauptstraße und parallel zur Küste, noch durch den Ort. Rötliches, helles Licht der Peitschenlampen. Hänge mich an zwei junge Burschen.  Sicherer im Ort, oft ist Strecke im Dunkeln schwer zu finden. Doch hier ist alles klar. Sind mir zu langsam. Überhole sie. Ortsende.

Weg führt jetzt  nach rechts am Zaun steil bergauf, unglaublich steil. 50 m vor mir das Licht eines Läufers. Versuche heranzukommen. Untergrund besteht aus ganz grobem Pflaster aus unregelmäßigen Lavasteinen, sehr ungleichmäßig. Dazwischen tiefe Spalten als Fugen. Bloß nicht hineintreten. Muss höllisch aufpassen. Gehe mit voller Power immer noch steil hoch. Habe  endlich den Läufer vor mir erreicht, es ist eine Frau. Alle Achtung! Gehen jetzt gemeinsam weiter.

Steigung lässt nach. Habe Mühe dran zu bleiben. Weg nun wellig auf und ab. Aber immer noch Lavapflaster. Dann runter durch ein Trockental, erneut über große, unregelmäßige Geröllbrocken. Das tut wieder weh. Kann einen leisen Fluch nicht unterdrücken. Auch die Läuferin vor mir beginnt in Französisch laut zu jammern. Später wieder das grobe  Lavapflaster. Ist aber allemal besser als diese elenden Geröll- und Wurzelabschnitte wie letzte Nacht. Erste helle Streifen am Horizont. Schnell wird es etwas schummrig. Nun also bergab, wieder bis zur Küste runter. Schwer auf diesem „Pflaster“ bergab zu laufen. Ziemlich steil. Kann die Stirnlampe ausmachen. Im natürlichen Licht geht es besser bergab.

Unten auf schönem Weg am Bach bis vor zur Küste. Sehe das Meer. Fühle mich super, jogge. Gleich muss die nächste Station kommen, die vorletzte. Vorne an der Hauptstraße noch 200m nach rechts über Eisenbahngleise, ein alter Bahnhof. Der Versorgungspunkt.  

Sonntag, den 24.10.  5.36 Uhr nach 147 km und 8835 HM

Es ist richtig hell jetzt. Esse Weißbrot, Schokolade, Salz, trinke, Kaffee, Cola, Fülle Trinkblase. Nun auf zum letzten großen Anstieg, auf nach Colorado der letzte Station auf dem Berg in 823 m Höhe, noch 16 km, noch 840 Höhenmeter. Gehe nach 10 Minuten los. Der anbrechende Morgen, die aufgehende Sonne setzen ungeahnte Kräfte frei.

Weg anfangs wieder auf dem bekannten Lavapflaster, extrem steil bergauf. So steil wie nie. Jetzt paar Serpentinen, dann immer geradeaus, wie eine breite Schneise, schnurgerade den Hang hinauf. Lavapflaster ist nun mit Unmengen von Pflanzenfasern bedeckt, Spalten sind zu, läuft sich fast wie auf dem Teppich. Überhole Läufer um Läufer. Komme wirklich super den Berg hinauf. Bin euphorisch. Oben dann Asphaltstraße erreicht. Ebene Abschnitte, auch etwas bergab. Jogge alles. Überhole die Massen.

Nun auf Asphaltstraße wieder lang gezogen stetig steil bergan. Habe Powerschritt. Singe laut Marschlieder- „Alte Kameraden“. Komme am schnellsten voran. Oben jogge ich sofort wieder. In Kurve auf anderer Straßenseite liegt ein Läufer, wird von Sanis behandelt. Armes Schwein. Jogge weiter, über kleine Brücke. Komisch, sehe keine Läufer mehr vor mir, drehe mich um, auch keiner zu sehen, habe doch aber eben mindestens 10 Leute überholt. Also bin ich falsch, ca. 400 m zurück, ging ja noch.

In der Kurve, wo der Läufer immer noch auf der Straße liegt, zweigt der Pfad ab in den Wald. Keiner der netten Franzosen hinter mir rief mir nach, dass ich falsch bin. Was soll’s. Im Wald jetzt steil nach oben, aber vernünftiger Weg. Hochwald, aber dicht. Stellenweise wird es richtig dunkel. Überhole die ganze Gruppe erneut. Auch viele andere. Weiter bergan, fühle mich richtig super. Oben auf schmalen Pfad eine Weile auf und ab. Schöner Wald. 

Weg ist ziemlich schräg am Hang, zum Glück trocken, trotzdem rutschen alle seitlich. Kann weiter überholen. Aus dem Wald raus, sandige Piste in der Sonne, gelbrotbraun, ziemlich staubig, starte durch, jogge schneller.  Rechne, dass ich es noch unter 60 Stunden Gesamtzeit ins Ziel schaffen könnte. Nun über lang gezogene Wiese, dann auf schmalen Asphaltweg, sehe ein paar Hütten, Kioske, Zelte. Das ist Colorado. Jetzt bin ich sicher, es auch bis ins Ziel zu schaffen. Die Augen werden feucht.

Sonntag, den 24.10.  8.15 Uhr nach 158 km und 9650 HM

Bin in Colorado. Nur schnell etwas trinken, ein Stück Weißbrot und Salz, lasse Rucksack auf, Trinkblase muss reichen bis ins Ziel. Blick zur Uhr, könnte noch unter 60 Stunden bleiben. Habe aber gelesen, dass es der Abstieg nach St. Denis, dem Zielort in sich haben soll. Also los, werde ja sehen. Zunächst noch auf Hochebene leicht wellig, gut zu laufen, jogge schnell. Bin am Waldrand.
Steilpfad bergab beginnt, zunächst noch recht harmlos, komme gut voran.

Der erste freie Blick auf  St. Denis, verdammt weit unten, werde Mühe haben. Es wird schwieriger. Steine, Wurzeln, Geröll, Absätze- das volle Programm. Mühsam. Reiße mich aber zusammen, will es unter 60 Stunden schaffen! Bleibe am Vordermann dran, Haste hinunter, springe, eile vorwärts. Überhole nun sogar bergab.

Viele Wanderer auf der Strecke, gehen alle zur Seite, aufmunternde Worte, Anfeuerungsrufe.  Bleibe an Wurzel hängen, falle, rutsche auf Hosenboden ein Stück. Kurzer Schreck, nichts passiert, bin sofort wieder hoch. Kleine Schramme am Bein. Werde etwas vorsichtige. Nicht noch einmal stürzen! Wieder Blick auf St. Denis, rückt immer näher, Sonne scheint jetzt voll in den Hang. Egal. Weiter. Bin nun reichlich 59 Stunden unterwegs. Könnte die 60 Stunden unterbieten. Erblicke Autostraße am Abhang, weiter unten das Stadion. Quere den Hang. Hoffentlich führt der Pfad nicht zu weit nach links. Offene Blicke nach unten. Traumhaft schön, hinten das blaue Meer.

Jetzt wieder sehr steiles Stück, das steilste. Nehme Hände zur Hilfe. Ein Fotograf schießt Bilder, na und. Die Straße rückt näher. Noch einige Meter hinunter, sehe das Straßentunnel. Die Stelle kenne ich schon. Hindurch. Nur noch einige Hundert Meter, ein Fußweg am Straßenrand. Ich renne was das Zeug hält. Ich fliege. Alle Schmerzen sind vergessen. Autos hupen, Fußgänger klatschen und rufen. Bin überglücklich, lache und weine zugleich. Kann es kaum fassen hier zu sein. Jubele. 

Biege ins Stadion ein, noch 150 m auf der Aschenbahn. Begeisterte Zuschauer treiben vorwärts. Reiße die Arme hoch. Jubeln, Tränen fließen. Bin im Ziel. Es ist geschafft! Der Traum ist wahr. Überwältigt von den Emotionen und glücklich stehe ich da.

Sonntag, den 24.10.  9.32 Uhr nach 163 km und 9660 HM

Stehe im Ziel, bekomme Medaille, Finisher- T- Shirt, Kontrollarmband mit Chip wird abgeschnitten. Bin total überwältigt. Was ich vorher kaum zu träumen gewagt hatte ist nun  Wirklichkeit. Bin ohne Verletzungen, immer weit unter der Cut- off- Zeit und deutlich unter 60  Stunden im Ziel.

Vermisse Claus vom Gandalf Safari Camp. Gehe im Stadion umher. Sehe ihn. Er sitzt mit Diddi am Tisch. Springt auf, er hatte mich frühestens in einer halben Stunde erwartet. Ich  war eben wirklich sehr schnell die letzten zwei Etappen. Gratuliert und entschuldigt sich mehrmals, dass er meinen Einlauf verpasst hat. Ist doch halb so schlimm. Fühle mich bestens, bin nicht müde, könnte mehrere Ehrenrunden laufen. Bin total aufgekratzt.

Claus erkundet, wo Duschen sind, trägt sogar meine Tasche hin. Kann duschen, nur kaltes Wasser, aber Staub Dreck und Schweiß gehen ab. Endlich frische Sachen.

Habe Hunger und Durst. Sehr gute Zielverpflegung auf Bon. Esse Grillhähnchen mit Curryreis, Nudelsuppe, Weißbrot, Schokolade, Kekse und Kuchen, Rosinen, trinke Kaffee und Cola, auch Danone- Fruchtmilch. Genieße alles, Magen ist in Ordnung. Kann mich gut bewegen, sehe aber auch all das Elend ringsum. Bin doppelt froh, alles so gut überstanden zu haben. Gehe zurück zu Claus, da steht schon ein erstes Bier bereit. Stoße mit Claus und Diddi an. Bin rundum glücklich. Die Welt ist in Ordnung.

Nachwort

Später las ich in den Ergebnislisten, dass 2010 nur 51 % der Läufer und Läuferinnen überhaupt das Ziel erreicht hatten. Gestartet waren ca. 2800 Sportler. Nach 59 Stunden, 32 Minuten und 38 Sekunden erreichte ich wohlbehalten das  Ziel als 1137. des Gesamtfeldes.

In meiner Altersklasse der 60 bis 69- jährigen belegte ich Platz 22. Von den 78 gestarteten dieser Kategorie kamen überhaupt nur 27  Läufer ins Ziel, das heißt nur ein Drittel hat es überhaupt geschafft.

Diddi war ca. 4 Stunden vor mir da, auch Tommy war 2 Stunden vor mir im Ziel. Er muss mich wohl auf meinem Leidensweg von Dos’d Ane hinunter zur Küste nach La Possesion während der letzten langen Nacht überholt haben.

Ein Dankeschön verdient meine Frau, welche anfangs zwar versucht hatte, mir das ganze Unternehmen auszureden. Dann aber, als sie sah, dass ich es ernst meinte, mich mit Rat und Tat unterstützte, mir den Zeitrahmen für die Vorbereitungen gab, und mich moralisch stärkte, als in der Vorbereitungsphase der hartnäckige Fersensporn nicht weichen wollte.

Ein weiteres Danke auch meiner Cousine, welche nach all den mehr oder weniger erfolglosen Behandlungen des Fersensporns, diesem schließlich mit einer beherzten Spritze in die Ferse endlich den Garaus machte, wobei sie mir als Chirurgin von Anfang an eben diese  Behandlung empfohlen hatte.

Ebenso gebührt Christine und Claus vom Gandalf Safari Camp ein großes Danke, trug doch die nette und lockere Atmosphäre und die gemütliche Unterkunft zu einer entspannten Vorbereitung bei. Auch ihre Unterstützung vor dem Lauf beim Kennenlernen der Strecke, ihre Logistik während des Laufes mit individueller Betreuung sowie der Empfang dann im Ziel waren sehr angenehm, hilfreich und bedeuteten für mich eine große physische und psychisch Hilfe.

 

Informationen: Grand Raid Reunion
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