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02.05.15 - Altmühltrail

Geile Sache

Der Altmühltrail, im letzten Jahr lanciert, geht in die zweite Runde. Und diese wird verlängert, denn am Samstag und am Sonntag können Trailer, Wanderer und Nordic Walker auf die Strecken gehen. Dass es nicht geradeaus und flach dahingeht, das habe ich euch bereits berichtet. Wie es heuer in und um den neuen Startort in Gunzenhausen ausschaut, das erfahrt ihr ausschließlich hier.

 

Erster Tag

 

Startnummernausgabe in Gunzenhausen

 

Nachdem 2014 unser Chef mich auf das Trailevent an der Altmühl sprichwörtlich „hinstupsen“ musste, habe ich den Lauf heuer bereits fest eingeplant, denn 2015 werden gleich zwei Trailläufe veranstaltet. Samstags die Langstrecke mit rund 27 Kilometer und gut 500 positiven Höhenmetern mit Start in Heidenheim am Hahnenkamm und Sonntags die Kurzstrecke, die mit 17 Kilometern und 250 positiven Höhenmetern mit Start in Muhr am See gar nicht mal so kurz ist.

Wir sehen schon in der Teilnehmerliste, dass sich die Veranstaltung etablieren wird. Die einen Teilnehmer wollen sich in der neuen Trendsportart Trailrunning messen und sehen das sportliche Ziel mit Zeit und Rang im Vordergrund. Die anderen wollen den Genuss der Natur, die Facetten der Strecke, die familiäre Atmosphäre und vielleicht auch die regionalen Spezialitäten an den Verpflegungsstellen in Augenschein nehmen. Ich platziere mich mal dazwischen. Einem Gaumengenuss werde ich mich nicht entziehen und eine Bratwurst während des Rennens verzehren (vorausgesetzt, der Grillmeister hat diese schon parat) und am Ende könnte ich mir auch noch einen Steigerungslauf vorstellen. Ich lasse mich überraschen.

Wer nicht mit dem VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, Ticket im Startgeld enthalten) anreist, sollte seinen fahrbaren Untersatz in Gunzenhausen parken. Die Transfers zu den Startorten erfolgen mit Bus und Bahn und sind im Startgeld enthalten. Wer sich frühzeitig zur Teilnahme entschließt, kann beide Läufe bereits ab 29 EUR buchen. Neben den üblichen Leistungen kannst du das Freizeitbad Juramare besuchen, erhältst ein Erinnerungspräsent im Ziel und dir wird die Kleidung von den Startorten ins Ziel transportiert. Wem die Strecke zu lang ist, der kann als Team (zwei bis vier Läufer) teilnehmen. Streckenlänge und Übergabestelle sind frei wählbar. Man kann auch nur eine Etappe laufen.

In der Tourist Information werden die Startunterlagen ausgeben und Nachmeldungen getätigt. Vor dem Gebäude sind Hinweisschilder zu Bad, Bahnhof, Ziel und Gepäckausgabe zu sehen. Pünktlich transportiert uns ein Bus zum Startplatz nach Heidenheim. Rrund 20 Minuten dauert die Fahrt, die uns schon erste Eindrücke der Gegend näher bringt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es am Hahnenkamm so hügelig ist.

 
© trailrunning.de 23 Bilder

 

Start in Heidenheim

 

Heidenheim ist ein Markt mit gut 2500 Einwohnern, der von dem Münster St. Wunibald (aus dem 12. Jahrhundert) geprägt wird. Im Jahr 752 wurde das zugehörige Kloster gegründet. Das ehemalige Benediktinerkloster und das benachbarte Münster sind einen Besuch wert. Oberhalb des Ortes waren bis 2003 zwei Panzerbataillone und eine Panzerpionierkompanie stationiert. Später wurde das Gelände an einen örtlichen Unternehmer verkauft.

Bürgermeisterin Susanne Fellner-Köhnlein und Landrat Gerhard Wägemann lassen sich den offiziellen Termin des Startschusses natürlich nicht entgehen. Wie im Vorjahr hat der Herr Landrat die Schirmherrschaft übernommen. Der für das Wetterverantwortliche hat zumindest für heute eine Regenpause eingelegt, wie es dann am Sonntag ausschaut, werden wir sehen.

Zwei Minuten vor dem Start um 11.00 Uhr beginnt der Count-Down, die Teilnehmer rücken zur Startlinie vor und platzieren sich. Ich stehe an der Seite parat, um ein paar Startbilder „einzusackeln“. Dann geht es nach dem Startsignal auch für mich los.

 

Erste Kilometer

 

Wir verlassen den Klosterhof und laufen auf die tieferliegende Staatsstraße, die die Feuerwehr abgesperrt hat. Ringförmig geht es um das für einen Besuch geöffnete Münster und nach 500 Meter mündet der Kurs auf einen Pfad ein, der steil in Richtung Schafberg hochführt. Stau, man kann höchstens zu zweit nebeneinander laufen. In der Spur liegt tiefer Dreck, die ersten haben schon leichte Probleme mit ihren Straßenlauftretern. Laufen unmöglich!

 
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Ein wenig Entlastung bringt uns ein kleines Asphaltstück, doch dann führt ein weiterer Singletrail zum früheren Standortübungsplatz hoch, wieder im Gänsemarsch. Langsam zieht sich das Feld auseinander. Ich glaube, dass in diesem Jahr viel mehr Teilnehmer auf der Strecke sind. Das hat mir Stefanie Pummer, eine Woche vorher noch beim Ingolstädter Halbmarathon werbend, signalisiert. Wir verlassen die Wiesenflächen und rennen in einen Steinbruch und anschließend in den Wald.

 

Von Genuss zu Genuss,
vom Hahnenkamm zum Schloss Spielberg

 

Dort finden wir bereits die erste Verpflegungsstelle. Doch beim Altmühltrail ist das ganz anders organisiert. Du findest neben dem üblichen Wasser, Iso und Obst von den einheimischen Betrieben Spezialitäten wie Säfte, Marmeladenbrote und Herzhaftes wie Bratwurst, Geräuchertem und Kuchen. Schnell laufen brauchst du da nicht, um etwas zu erwischen. Hier kann es atypisch sein. Bist du zu schnell, ist vielleicht die Grillwurst noch nicht fertig. 3,3 Kilometer sind wir gerannt, die Zwischenzeit ist nicht berauschend. Aber trotzdem greife ich beim Apfelmost gerne zu.

Noch im Wald mündet der Frankenweg, der Hahnenkamm Quellenweg und der Altmühltal-Panoramaweg in unsere Laufstrecke ein. Vorstellen will ich euch den Panoramaweg, der als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifiziert ist und der einer der Top Trails in Deutschland ist. Auf einer Länge von 201 Kilometer führt er vom Startort Gunzenhausen nach Kelheim, wo die Altmühl in die Donau mündet.

Im Jahr 2012 wurde der Weg von einem Gremium als schönster Wanderweg ausgezeichnet. Für die Erwanderung werden 10 Tage vorgeschlagen. Über 8600 Höhenmeter sind dabei zu bewältigen. Wer von Euch den Panoramaweg erlaufen will, das ist möglich und auch planbar. Es gibt auch Wanderbusse.

Und zu sehen gäbe es auch etwas, wie die Steinerne Rinne bei Kurzenaltheim. Dieses Quellwasser kommt sehr kalkhaltig aus dem Berg heraus. Der saure Kalt verbindet sich an der Oberfläche mit dem Sauerstoff und daraus entsteht der sogenannte Kalktuff. Im Lauf vieler Jahre bildet sich ein Damm, auf dessen oberer Fläche das Wasser gen Tal plätschert. Ich bin nicht ganz aufmerksam, höre zwar am Waldrand ein Bächlein herunter plätschern oder gehe der Sache nicht genau auf den Grund. Ich hätte nur ein paar Meter in den Wald gemusst. Das nächste Mal!

Die zweite Degustationsstelle ist unterhalb der Gelben Bürg. Hier werden verschiedene hausgemachte Marmeladensorten auf Baguette serviert. Steil führt der Graspfad zur Gelben Bürg (auch Gelber Berg oder Gelbe Burg genannt) hoch. Im 12. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine Burg, die im Besitz der Bischöfe von Eichstätt stand. Ein schöner Ausblick auf das Umland ist hier möglich. Sehr kurzweilig ist die Streckenführung, das Trailherz lacht. Und dann geht es steil hinunter. Entlang des Weges blühen Schlüsselblumen.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen, die hügelige Gegend ist mir gar nicht so in Erinnerung. Kein Wunder, ich kenne nur das Altmühltal. Und was weiter links und rechts des Gewässers ist, wäre zum Erkunden da. Der Hahnenkamm, so nennt sich der 20 Kilometer lange Höhenzug zwischen Gunzenhausen und Treuchtlingen, erhebt sich bis 200 Höhenmetern über den Tälern der Wörnitz und der Altmühl.

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Informationen: Altmühltrail
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