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03.09.23 - HochRhön Bergtrail

Noahs Segel auf dem Ellenbogen

Was, ihr ward noch nicht in der Rhön? Dann wird’s aber Zeit! Es gibt dort ein Laufevent der Sonderklasse: den Hochrhön- Bergtrail. Schon zum 2. Mal lädt der passionierte Trailrunner Benedikt Beck zum Lauf ein. Mehrere Distanzen (37, 28, 14 und 5), viele Höhenmeter, für jeden ist etwas dabei. Alles fein ausgesuchte Berglaufstrecken dahin, wo es am Schönsten ist. Noahs Segel ist ohne Zweifel ein bemerkenswertes Ziel!

Die Laufbasis ist in Hilders, Osthessen. Malerisch im Ulstertal, bewohnt von unglaublich netten Leuten. Und umgeben von der Rhön mit ihren zahlreichen Kuppen und Gipfeln, von Wäldern und Mooren, Wiesen und Weiden. Und zahllosen Stellen mit enormem Weitblick in alle Richtungen im Land der offenen Fernen.

 

 
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Als ich ankomme, ist alles wuselig- voll. Parken, umziehen, Startnummer mit Läufergoodies holen, nach bekannten Gesichtern schauen; was man eben vor dem Start so macht. Der beginnt auf dem Sportplatz und führt auf  einer kurzen Schleife am Ortsrand vorbei. Eigentlich geht es von Anfang an nur aufwärts. Auf der Straße kann sich das Feld sortieren, dann wird es eng: Singletrail durch die Ritterschlucht. Perfekt. Superschön. Noch sind alle eng beieinander, aber weiter oben beginnen breitere Wege und die schnellen Helden starten durch.

 

 
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Nach 3 km sind bereits 160 hm hinter uns und wir umrunden die Auersburg. Von der sieht man nicht viel, alles zugewachsen. Wir erfreuen uns stattdessen über den tollen Trail runter und wieder hoch. Nach dem Spaß ist vor dem Spaß: Weiter hoch auf breiten Wegen, mal geschottert, mal grasig, mal Waldboden. Aber überall reichlich Steine und Wurzeln, wie wir es so lieben!

Der erste richtige Gipfel ist der Buchschirmberg. 740m etwa. Mit Versorgung und Blaskapelle auf einem Aussichtsturm. Schöne Musik, die schon von weitem lockt. Fast sind es 12 km, etwa ein Drittel meiner geplanten Tour, ich bin höchst zufrieden. Es gibt genau das Richtige: Wasser, Cola, Banane. Noch ein paar freundliche Worte vom Team und weiter.

 

 
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Bei km 14,5 wechseln wir rüber nach Thüringen. Der VP liegt genau auf der Landesgrenze und wird später nochmals angelaufen. „Wellig“ ist‘s. Mal so 80 oder 100 hm runter und natürlich wieder hoch. Wechselnder Untergrund, aber alles im Wald, daher Schatten und Kühlung. Neben dem Thüringer Haus, das passieren wir später nochmal, rauschen wir auf der Schotterstraße mächtig abwärts. Bis km 17 verheizen wir die Höhe bis auf 690 hm Rest. Das müssen wir natürlich abbüßen. Bereits 1 km später beginnt der Aufstieg zum Ellenbogen. Das ist der Berg mit Noahs Segel. Trail zuerst, dann Wiese. Mir kommen schon die schnellen Helden entgegen. 6 km Vorsprung. Gegenverkehr. Auf der Wiese bin ich dann wieder alleine. Als Schlusslicht habe ich auch Vorteile: Alle warten auf mich, ich habe die volle Aufmerksamkeit, und kann alles verputzen…

Auf 813 m steht der imposante 23 m hohe Aussichtsturm, mit Erlebnisrutsche abwärts und unschlagbarem Rundumblick. Wie es zu dem Namen kommt, konnte mir keiner erklären. Aber es gibt in der Nähe die Arche Rhön, ebenfalls eine Aussichtsplattform und beliebtes  Ausflugsziel - das wird’s wohl sein.

 

 
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Es folgt eine nasse Wiese. Im Gras kann man die Wasserlöcher schlecht sehen. Aber viele Füße vor mir haben trockene Stellen gefunden, diese weisen mir den Weg. Schlamm im Wald kommt auch immer wieder vor und ebenso unzählige Quellen und kleine Bäche. Sogar hier oben! Verpflegung gibt es auf diesen 10 km keine, man kann es aber überleben. Raus aus dem Wald, auf Schotter bergab und um den Berg rum. Dann ächzt man den Schotterweg wieder hoch. Dort erreicht man den höchsten Punkt (820münn). Als ich ankomme, werden gerade die Richtungsschilder eingesammelt. Aber ich habe ja den Besenradler hinter mir und bunte Pfeile am Boden, es kann nichts schieflaufen!

 

 
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Mehrere Kilometer flache Strecke folgen. 6 km Waldweg, frisch gemähter Wiesenweg, mal etwas runter, mal etwas hoch. Überraschende Ausblicke in die Ferne und bei km 28,8 der VP auf der Grenze. Nette Gespräche bei guter Versorgung. Was macht das doch Spaß!

Nochmals zum Buchschirmberg auf 730m und dann nur noch runter auf dem genialen Grastrail, schnurgerade und nicht zu steil. Mann, ist das herrlich!

Unten im Wald feinster Trail auf weichem Boden. Bis auf die Wurzeln und die Felsen dazwischen. Man kann ja nicht alles haben. Oberhalb von Hilders passieren wir den Skilift, eine Straße und sind dann in den Wiesen. Hier sind nochmals empfindliche Steigungen drin, kurz, aber knackig.

Zum Schluss nochmals die Ritterschlucht, diesmal abwärts. Einfach zu schön. Im Ort zum Sportplatz und unter donnerndem Applaus eine Ehrenrunde auf Tartan. Seht zu, dass ihr saubere Treter habt! Sonst müsst ihr fegen! Und dann: Pils und Pommes!

 

Fazit

Ein wirklich außergewöhnlich schöner Traillauf mit höchst abwechslungsreichen Strecken. Sehr präzise markiert, aber dennoch nicht einfach! Man  kann sehr schnell laufen, dann sieht man aber nur den Weg vor sich. Oder gemächlich, dann  sieht man auch was von der Gegend. Stöcke kann man für die schweren Anstiege und die trailigen downhills gut nutzen, aber ohne richtige Trailprofile geht es gar nicht! Vom eigenen Vorrat habe ich nichts gebraucht. Die angebotene Verpflegung ist ausreichend.

 

Informationen: HochRhön Bergtrail
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