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21.09.13 - Wörthersee Ultra Trail

Trailers Paradise am Wörthersee

Keiner ist bekannter, keiner steht mehr für Sommer und Sonne, Baden und Segeln, Erholung und Natur – und das alles "a bisserl" exklusiver als sonst. Die Rede ist vom Wörthersee. Viel zum Außenbild beigetragen haben Film und Fernsehen. Kein anderer österreichischer See hat derart oft als Kulisse, ja gar als namengebender Star einer erfolgreichen Fernsehserie herhalten müssen.

Ein Zufall ist das nicht: Wunderschön und romantisch ist die Lage des sich durch das sanft geschwungene, grüne Bergland schlängelnden Sees, einst geformt durch eiszeitliche Gletscher. Südlich des Alpenhauptkamms auf 440 m üNN erreichen die Wassertemperaturen im Sommer locker 25 Grad Celsius und auch sonst herrscht dank mediterraner Einflusssphäre ein mildes, ausgeglichenes Klima. Und dann ist da natürlich auch ein ausgeprägter "Jet-Set-Faktor", für den vor allem Velden mit seinen mondänen Quartieren und Strandbädern inklusive Spielbank sorgt.

Betrachtet man den See aus langstreckenläuferischer Brille, dann fallen sofort die "Idealmaße"  16,5 km (lang) x 1,7 km (breit) auf. Der Gedanke einer Umrundung drängt sich förmlich auf. Lange musste man sich bei einem Wörthersee-Lauferlebnis allerdings mit dem Halbmarathon von Velden nach Klagenfurt begnügen. Das Potenzial eines "Rundlaufs" haben erst die Organisatoren der Trail-Maniac-Laufserie erkannt. Der erstmals 2009 initiierte anspuchsvolle 57 km-Rundkurs folgt weitestgehend dem Wörthersee-Rundwanderweg. Und das bedeutet: Nicht das unmittelbare Seeufer, sondern das umgebende Hügelland und damit der Trailgedanke stehen läuferisch im Vordergrund. Auch wenn keine hohen Berge zu überwinden sind, so summieren sich die zahllosen  Steigungen, hinauf bis auf 850 m üNN führend, doch auf immerhin 1.800 Höhenmeter. Wem das zu heftig ist, kann sich auch für eine 30 oder 15 km-Teildistanz entscheiden. Für mich muss es  - wenn schon, denn schon – aber die komplette Runde sein.

 

Trail-City Klagenfurt

 

Start- und Zielpunkt des Trails ist der größte Ort am See, Kärntens Landeshauptstadt Klagenfurt. Zwischen Seebühne und Strandbad, auf dem Gelände des Sunset Beach Clubs direkt am Seeufer ist heuer erstmals das "TRAIL CITY" genannte Veranstaltungszentrum eingerichtet. Eine gute Wahl, denn ungemein stimmungsvoll ist die neue Location. Vor dem im Sonnenlicht flirrenden See umrahmen Messestände zu Füßen ausladender Weiden einen Biergarten.

 
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Die Stände belegen auch noch einen Teil eines breiten, sich weit in den See hinaus ziehenden Stegs. Im Clubhaus nebenan bekommen wir die Startunterlagen. Vor Panoramascheiben in lockerer Clubatmosphäre oder an den Tischen im Freigelände können wir uns mit Pasta stärken und dabei kühle Drinks schlürfen. Den ganzen Freitag Nachmittag ist nach dem Motto "Let us enterTRAIL you" Programm angesagt. Doch bei dem herrlichen Wetter ist es eigentlich noch schöner, einfach abzuhängen und dem See zugewandt entspannt vor sich hin zu meditieren. 

Als Pflichttermin für alle Läufer ist das offizielle Briefing um 18 Uhr deklariert. Gute 500 sind in diesem Jahr angemeldet, etwa 230 davon für die Königsdistanz. Entsprechend kuschelig wird es im Club. Doch Mario Schönherrs launiger Vortrag über die Strecke und sonstige "Risiken und Nebenwirkungen" der Trailteilnahme lässt keine Langeweile aufkommen. Wie bestellt beschließt ein karibisch anmutender Sonnenuntergang das Apres-Lauf-Entertainment. 

 

Vom Start weg reinstes Trailvergügen

 

Ausschlafen ist am Laufsamstag nicht angesagt. Schon für acht Uhr sind die 57K-Läufer zum Start vor der Seebühne geladen. Doch Stress muss man deswegen nicht haben. Parkplätze gibt es genug und so kann man mit dem Auto auch kurzfristig eintrudeln. Locker und entspannt geht es unter den trailmäßig aufgebrezelten Läufern auf der Startgeraden zu. So mancher lässt sich noch  professionell tapen, andere entspannen im Liegestuhl. Erst kurz vor dem Start sammeln wir uns vor dem Startbogen, mit Klängen von AC/DC werden wir zusätzlich "heiß" gemacht. Und los gehts.

 
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Die Umrundung des Sees erfolgt entgegen dem Uhrzeigersinn. Zunächst geht es also an der Nordseite des Sees entlang bis Velden am Westufer und dann über die Südseite zurück nach Klagenfurt.

Gemütliches Einlaufen ist uns nur kurze Zeit vergönnt. Wenige hundert Meter zieht der noch kompakte Läuferpulk auf bequemen Wegen am Westufer entlang, schon tauchen wir unter der Südautobahn A2 ab und in den jenseits der Unterführung unmittelbar folgenden Wald ein.

Gleich auf den ersten Kilometern wird uns der Charakter unseres Streckenkurses deutlich vor Augen geführt: Mal geht es auf ausgesetzten, kurvigen Single-Trail-Pfaden im Sinne des Wortes über Stock und Stein, dann wieder auf breiteren Naturwegen durch den sich in immer neuen Varianten präsentierenden Nadel- und Laubwald. Nur ausnahmsweise müssen wir auf Asphalt ausweichen. Selten sind flache Passagen, rauf oder runter sind die Alternativen. Der Kurs lässt das Trailer-Herz sofort höher schlagen. Wie die Gämsen sind wir unterwegs, noch voller Saft und Kraft – noch.
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Nach dem ersten Anstieg eröffnet sich uns über Weinberge hinweg ein erster wundervoller Ausblick über das noch unter Hochnebel liegende Westufer des Sees. Aber schon jetzt lässt sich erkennen: die Sonne drückt mit aller Macht durch. Die Wörtherseepanoramen sind allerdings rar gesät. Mehr werden wir vom See auf den ersten zehn Kilometern nicht zu sehen bekommen.  

Etwa nach fünf Kilometern queren wir das Naturschutzgebiet um die Hallegger Teiche, wobei die Gewässer im dichten Grün unseren Augen verborgen bleiben. Und schon steht der nächste Anstieg an. Ein imposantes Gebäude blitzt auf einmal aus dem Blätterdach empor. Wir haben das Schloss und Gut Drasing (km 6,6) erreicht. Der auf einem Fels thronende burghafte Bau datiert bereits aus dem 16. Jh., ist jedoch nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Für uns zugänglich ist jedoch der nahe postierte erste von acht Verpflegungsposten entlang der Strecke. 

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Informationen: Wörthersee Ultra Trail
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