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11.07.15 - Salomon 4 Trails

In der Heimat vom Zauberlehrling und Gripmaster

Für die fünfte Austragung der 4Trails  hatten sich die Organisatoren von Plan B auf die Trails gewagt, auf denen Philipp Reiter (Zauberlehrling) und Stefan Repke (Gripmaster) zuhause sind. Die vier Tage Traillaufen begannen dieses Mal in  Berchtesgaden im Schatten des Watzmanns und führten über Bad Reichenhall, einem weithin bekannten Kurort, nach Ruhpolding, dem Biathlonzentrum. Von dort ging es dann weiter nach Lofer in Österreich und übers Steinerne Meer nach Maria Alm, wo insgesamt 150 Kilometer und 8 000 Höhenmeter zusammen kamen. Da konnte ich ja gespannt sein, was sich die beiden Trailasse für die vier Tage ausgedacht hatten. Das würde bestimmt spaßig werden!

Am Vorabend reiste ich nach Berchtesgaden, um dort meine Startpaket anzuholen. Ein Pfand für meinen Datasport-Chip und den Rücktransport von Maria Alm nach Berchtesgaden musste ich vor Ort bar bezahlen. Danach konnte ich schon gleich zur Pasta Party im Kongresshaus gehen, wo dann auch um 19 Uhr die offizielle Eröffnung der 4Trails und das erste Briefing stattfanden.

 
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Der Start zur ersten Etappe wurde aufgrund ungewisser Wetterprognosen auf 8 Uhr vorverlegt. Aus gleichem Grund wurde die Alternativstrecke gewählt, die etwa 5 Kilometer kürzer und 800 Höhenmeter weniger aufwies. Aber Sicherheit geht nun mal vor, so hatte Plan B entschieden, auf der etwas kürzeren Strecke die Auftaktetappe zu laufen.

Zum Start ertönte dann auch schon „Highway to Hell“, was immer das auch bedeuten mag! Die ersten Kilometer führten aus Berchtesgaden raus auf breiten Wirtschaftswegen und dann auch  gleich bergauf auf den Zehnkaser mit 1539 m (km 10,5), wo wir uns schon einmal an die steilen Trails des Berchtesgadener Land gewöhnen konnten. Auch Philipp Reiter tummelte sich auf der Strecke, allerdings kam er mir gut gelaunt in umgekehrter Richtung entgegen. Es geht hier im Berchtesgadener Land nicht wirklich hoch hinauf, aber mindestens genauso steil wie im hochalpinen Gelände.

Und nach jedem Aufstieg kommt dann auch der Abstieg, dieses Mal vom Feinsten. Das lockere Laufen war erst einmal vorbei. In etwa 2 Kilometern ging es mehr oder minder senkrecht den Berg hinunter, mehr als 700 Höhenmeter sollte ich bis ins Tal abwärts laufen, oder besser gesagt, rutschen. Wirklich eine besondere Herausforderung schon am ersten Trailtag. Zum Fotografieren war es etwas schwierig, da ich auch immer darauf achten musste, dass ich meine Hintermänner oder –frauen nicht zu sehr ausbremste. Und dann musste ich auch immer gleich meinen Fotoapparat wieder verstauen, damit er mich beim Hinabsteigen nicht behindern würde.

Auf diesem Streckenabschnitt war ich dann nicht gerade schnell unterwegs, aber das war ja auch nicht wichtig! Die 12 Kilometer bis Bad Reichenhall konnte ich meist auf den breiten Forstwegen laufen. Nur ein kurzer Anstieg und eine nette Begrüßung von Stefan Repke, der ebenfalls die Trailläufer auf der Strecke anfeuerte, waren eine willkommene Abwechslung. Und dann war ich auch schon in Bad Reichenhall, wo sich der Zieleinlauf auf dem Gelände der Alten Saline befand. Meine ersten 25 Kilometer und 1442 Höhenmeter waren geschafft. Die Pasta Party fand im Königlichen Kurhaus statt. Nach dem Briefing,  den Pictures und dem Video of the Day endete der Tag in meinem Hotel in Bad Reichenhall.

 
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Aufgrund der starken Gewitterregen am Vortag wurde die Strecke der zweiten Etappe ebenfalls geändert. Wir konnten bei unserem ersten Aufstieg auf den Zennokopf und den Zwiesel nicht über den schmalen Trail und den Grat zur Kohleralm (km 12,3/1450 m) weiter laufen, sondern auf einem parallel verlaufenden Weg etwas unterhalb. So war die Strecke etwa einen Kilometer kürzer und es blieben uns etwa 200 Höhenmeter erspart!

Es wechselten sich breite Fahrwege und anspruchsvolle Trails hinauf auf die Gipfel ab, auf denen wir genug Höhenmeter sammeln konnten. Und die Querung zur Kohleralm war mit vielen Wechseln zwischen Auf und Ab und zahlreichen Wurzeln gespickt. Kein leichter Weg! Von der Kohleralm ging es dann hinunter nach Inzell (693 m) und von da aus über den Sulzbergschneid (km 25,0/1159 m) und den Zinnkopf (1227 m) recht moderat weiter. Der Abstieg nach Ruhpolding war insgesamt gut zu laufen, weil nicht allzu steil. Wieder war eine Etappe gemeistert, 33 Kilometer und 1800 Höhenmeter standen auf meiner Laufuhr. Diese Etappe war für mich die einfachste der vier Trailtage!

 
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Auch am dritten Tag gab es eine kleine Streckenanpassung: die Etappe begann in Weißbach oberhalb der Schlucht. Ein Bustransfer war organisiert, der uns zum Startort brachte. Die Startzeit war um 9.30 Uhr recht spät. Ich sollte sogar noch 20 Minuten später im Startblock C auf die Strecke geschickt werden!

Endlich ging es auch für mich los, etwa 5 Kilometer leicht bergab durch die Weißbach-Schlucht. Danach wurden meine Beine bis aufs Letzte beim Aufstieg auf das Ristfeuchthorn (km 9,1/1467 m) gefordert.  In etwa 3 Kilometern mehr als 800 Höhenmeter hinaufzusteigen, ist ja auch kein Spaziergang. Steil ging´s über einen zugewachsenen Wiesenpfad hinauf, immer wieder hatte ich tolle Ausblicke ins tiefe Tal. Der Bergabtrail zur Sellarnalm (VP 1/km 11,8) war anfangs recht steil und steinig, später wechselten steile und weniger anspruchsvolle Abschnitte, so dass es flüssig den Berg hinunter ging.

Im Tal bei Unken hatten wir dann einige Asphaltstücke hinter uns zu bringen, leider nicht so toll bei dieser Hitze. Nach Unkenberg folgten wir dann einer steilen Forststraße bis zur Bimalm (km 32,2/1268 m). Nur noch 5 Kilometer bis nach Lofer und ein kurzer Gegenanstieg trennten uns vom Ziel in der Ortsmitte. Eine recht lange und anspruchsvolle Etappe mit 37,5 Kilometern und 2068 Höhenmetern im Aufstieg lag hinter mir. Auf dem schattigen Dorfplatz konnte ich mich von den Strapazen des Tages erholen und die vielen kleinen Erlebnisse mit den anderen Läufern teilen.

Auch wenn viele Trailläufer schon längst das Ziel erreicht hatten und schon längst geduscht waren, kamen sie zum Dorfplatz zurück, um die langsameren Finisher zu begrüßen und beglückwünschen.

 
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Der vierte und letzte Tag der 4Trails war für mich einer der schönsten Tage. Wir brachen bereits morgens um 7 Uhr zu dieser finalen Etappe auf. Ein letztes Mal ertönte zum Start  „Highway to Hell“. Das Wetter sollte heute noch einmal super schön werden, allerdings auch recht schwül und heiß.

Mit einem moderaten Anstieg hinter Lofer verließen wir das Tal und die Loferer Berge über die Litzlalm (km 12,4/1321 m/VP 1). Bis zum Dießbachstausee ging es auf breiten Wegen meist moderat hinauf. Hinterm Stausee begann dann der Aufstieg zur Ingoldstädter Hütte (2119 m) über die Gießbachscharte, die sich inmitten des Steinernen Meers befand. Bis zum Riemannhaus (2177 m) mussten wir über viele Felsen, Geröllfelder und Schneefelder laufen. Nur etwa 4 Kilometer lagen dazwischen, aber der Gebirgspfad war nicht immer ganz einfach und auch nicht mehr so schnell zu laufen. Ständig ging es rauf und runter, mal rutschig, mal über Schnee!

Nach dem anspruchsvollen Übergang folgte noch ein nicht minder anstrengender Abstieg nach Maria Alm. Nicht nur steil, sondern auch sehr ausgesetzt mit vielen rutschigen Stufen ging es entlang der Felswand hinunter ins Tal. So musste ich noch einmal ganz konzentriert sein, um keinen Fehltritt zu riskieren oder gar zu stürzen. Am Ende des steilen Abstiegs hatten die Organisatoren ein zusätzliches Depot mit Wasser und Coca Cola organisiert. Auch wenn in weiteren zwei Kilometern die letzte VP folgten sollte, war die Zeit von der letzten VP am Stausee bis an die Talstation des Materialseilbahn Riemannhaus für die langsameren Läufer extrem lang und manchem ging das Getränk aufgrund der sommerlichen Temperaturen aus.

Noch einige Höhenmeter bergab lagen vor mir, bevor ich dann endlich in Maria Alm die Ziellinie überschritt. Glückwünsche und Finishermedaille gehörten zum Abschluss der 4Trails dazu! Die heutige Etappe hatte noch einmal alles abverlangt, aber die vielen Ausblicke auf eine einzigartige Bergwelt waren eine ganz besondere Belohnung für all die Anstrengung.

Zufrieden konnte ich mich auf die allabendliche Pasta Party freuen. Wie jeden Abend wurden die Fotos und das Video des Tages gezeigt und natürlich das Finisher-Shirt überreicht.

 
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Wie die vorhergegangenen 4Trails war auch die fünfte Auflage ein wahres Trailerlebnis mit besonders anspruchsvollen Trailstrecken. Wir hatten viele technisch anspruchsvolle Gebirgswege, die die volle Konzentration der Läufer forderten. Ganz besonders hat mir das abwechslungsreiche Gelände gefallen, es war von allem etwas dabei! Die beiden Trailläufer Philipp Reiter und Stefan Repke hatten mächtig ins Zeug gelegt, um den Teilnehmern ein wirklich tolles Trailabenteuer zu bieten.

Auch die Betreuung war vorbildlich, ob vor oder nach dem Lauf, an der Strecke oder bei den Verpflegungsstellen. Eine gelungene Veranstaltung im Berchtesgadener Land zwischen Deutschland und Österreich. Ich würde mich freuen, wenn dieser viertägige Etappenlauf im kommenden Jahr wieder im Berchtesgadener Land stattfinden würde.

Vielen Dank an alle für das Gelingen der 4Trails 2015!
 

 

Informationen: Salomon 4 Trails
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