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16.07.17 - Eiger Ultra Trail

Einmal musst Du nach Grindelwald

Autor: Klaus Duwe

Während sich viele noch fragen, ob Trailrunning nun ein vorübergehender Trend oder eine sich etablierende neue Laufdisziplin ist, schießen einschlägige Events wie Pilze aus dem Boden.

Wie vor Jahren jede größere Stadt der Meinung war, einen Citymarathon haben zu müssen, liefern sich jetzt alpenländische Touristikbüros einen Wettlauf mit immer neuen Events. Klangvolle Namen sind darunter: Pitz-, Ötz- und Stubaital, Eiger, Großglockner, Zugspitze, Stilfser Joch, um nur einige zu nennen. Dazu kommen die längst etablierten Bergmarathons und Klassiker wie beispielsweise der Swissalpine, der Marathon in Zermatt und der in Brixen, als „Einstiegsdroge“ der Jungfrau Marathon, APM/APUT oder der Rennsteiglauf. Nicht unerwähnt darf der UTMB bleiben, mit dem 2003 der Berglauf hinsichtlich Distanz und Schwierigkeit neu definiert wurde und der Siegeszug des Trailrunning begann.

Der Eiger Ultra Trail in Grindelwald zählt also mit seiner 5. Auflage fast noch zu den Newcomern, gehört aber bereits zu den absoluten „must haves“ und zur Ultra-Trail World Tour.  „Fixstern am Trailhimmel“, titelte Daniel Steiner 2013 nach seiner Premierenteilnahme. „Trailrunning ist trendy“, meint Christoph Seiler, ehemals OK-Präsident des Jungfrau-Marathon und heute Präsident von Swiss Athletics, die dieses Jahr in Grindelwald die nationale Trailrunning-Meisterschaft austragen.  Nach der Zukunft von Trailrunning speziell in der Schweiz befragt, meint Christoph Seiler, dass  die Schweiz geografisch beste Voraussetzungen für attraktive Events bietet  – viel bessere als beispielsweise für City-Marathons. Er sieht Trailrunning erst am Anfang einer positiven Entwicklung.  

 

 
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„Einmal musst Du nach Biel“,  schrieb Werner Sonntag 1978. Und tatsächlich waren die 100 km über Jahre die ultimative Herausforderung für jeden Läufer.  1983 war mit  3410 Finishern der Höhepunkt erreicht.  In diesem Jahr waren es auf den Ultradistanzen (100 und 56 km) nur noch ein Viertel davon (878). Zum Vergleich:  Beim Eiger Ultra Trail zählte man beim E 101 und E 51 zusammen 1043 Finisher. Beim UTMB geht es noch um ganz andere Größenordnungen.

Keine Frage, die Herausforderung ist heute ein Bergmarathon und als Steigerung ein Ultratrail. Und weil man einen solchen Lauf nicht zwischen Frühstück und Mittagessen macht, freuen sich Hotels und Restaurants über jeden Trailrunner, der im Durchschnitt auch noch 1,5 weitere Personen mitbringt und 2,9 Übernachtungen bucht. Das sind Zahlen, die in Bezug auf den Eiger Ultra Trail veröffentlicht wurden.

Für Klamotten und Equipment für einen Ultratrail-Einsatz ist man schnell bis zu 1000 Euro los, Handy  (gehört zur Pflichtausrüstung) nicht mitgerechnet.  Nicht nur die Outdoor-Branche freut sich, auch  die klassischen Laufsportmarken haben sich längst mit entsprechenden Sortimenten auf Trailrunning eingestellt und engagieren sich immer mehr.  Sponsoren lieben attraktive Events, über die man spricht.

Also, alles gut? In Grindelwald beim Eiger Ultra Trail ganz bestimmt. Die 2600 Startplätze für die Distanzen über 101, 51 und 16 km waren für dieses Jahr komplett vergeben, der E 101 sogar innerhalb von 12 Stunden.  An eine Aufstockung der Kontingente denkt man nicht, Qualität und Sicherheit haben Vorrang.  „Sold out“  wird es also auch im nächsten Jahr heißen.  Der Startschuss für die 6. Auflage vom  13. Bis 15. Juli 2018 fällt übrigens an Halloween (31. Oktober) um 10.00 Uhr.

 

 

 
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3 Wettbewerbe – 5 Rekorde


Die äußeren Bedingungen waren in diesem Jahr für die Teilnehmer ideal, Wolken und Sonne wechselten sich ab, hochsommerliche Temperaturen, Regen oder Schnee (war alles schon mal da, beim Eiger Ultra Trail), blieben aus. Da ließen sich die Spitzenkräfte nicht lumpen und trumpften mächtig auf.

Den Vogel schoss dabei  Stephan Hugenschmidt aus Radolfzell ab, der den Streckenrekord beim E101 (6700 HM) gleich um 30 Minuten auf 11:01 Stunden verbesserte. 30 Minuten unter seiner persönlichen Bestzeit blieb Urs Jenzer, der Zweiter und damit gleichzeitig Schweizer Meister wurde.

Neuer Streckenrekordhalter beim  E 51 (3100 HM) sind Stephan Wenk (5:08.26,5) als Einzelläufer  und Seppi Neuhauser/Anton Philipp (6:07.411.4) als Couple.

Rosmarie Zaugg war beim E 35 (2500 HM) nach 4:31.48,9 Stunden im Ziel und ist neue Rekordhalterin.

Und dann war da noch Philipp Feuz, der beim E 16 (960 HM) in 1:15.01,6 Rekordzeit lief.

 

Zu den Rennen gibt es hier weitere Informationen

Hier gibt es alle Ergebnisse

 

 

Optimierung und keine Experimente

 

Es gibt Veranstalter, die halten sich für unheimlich innovativ und kommen jedes Jahr mit Änderungen, Ergänzungen und Erweiterungen. Das ist nicht die Sache des Teams um OK-Präsident Ralph Näf.  Optimierung hat oberste Priorität. Dazu gehören die Verlegung von Start und Ziel ins Zentrum von Grindelwald und das Einbeziehen des First Cliff Walk (atemberaubender Felssteg und Hängebrücke auf dem First mit Eigerblick).

Bei den Streckenführungen gibt es keine Änderungen. Gut so, damit sind unsere Laufberichte mit Bildern von allen Distanzen aktuell wie am ersten Tag. Dass dieses Jahr kein neuer hinzugefügt werden kann, ist da verschmerzbar.

 

Laufberichte zum Eiger Ultra Trail

auf Marathon4you.de

auf Trailrunning.de

 

Im September soll der Quartz Club gegründet werden. Quartz ist eine Risskletterpassage im 5. Grad  in der Eigernordwand, die bereits der Erstbesteiger Heinrich Harrer (1938) beschrieben hat. Mitglied kann werden, wer beim Eiger Ultra Trail fleißig Kilometer sammelt, egal auf welcher Strecke. Ein Dutzend Läufer sollen die max. Zahl von 505 km (5 x E 101) erreicht haben, über hundert Läufer haben zwischen 250 und 400 Kilometer gesammelt. Weitere Details und Informationen gibt der Veranstalter demnächst bekannt.

 

In Memoriam Ueli Steck


„Unser Event-Botschafter, Ideenbringer ab erste Minute, Eiger Nordwand Rekordhalter und mehrmaliger Finisher des Eiger Ultra Trail, Ueli Steck ist am 30. April 2017 im Himalaya tödlich verunglückt.“  Geschockt und tieftraurig musste das OK diese Nachricht verbreiten. Einziger Trost ist, dass Ueli Steck dort gestorben ist, wo er am liebsten lebte: In den Bergen.

 

 
Gedenktafel auf dem Eventgelände
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Informationen: Eiger Ultra Trail
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