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09.07.11 - Fichtelgebirgsmarathon

Mit Irxn-Schmoiz bergauf

Start, Seerunde

 

Dann rückt die Startzeit 08.30 Uhr immer näher. Kurz zuvor gibt es letzte Infos von Peter Karl, bevor uns Bürgermeister Frank Dreyer hinausschießt. Über 200 Marathonis machen sich auf ihren Weg.

Nach zwei, drei Bildern gehe ich auch meinen Regenerationslauf an, im Vergleich zu Biel, Graubünden und Ulm vielleicht so zu beschreiben. Aber es warten zwei große Steigungen, die schwerere auf den Schneeberg, gleich zu Anfang und eine weniger schwere zur Runde um die Kösseine, später etwa ab Kilometer 25. Wer aber meint, dass es dann in Folge nur noch bergab geht, tut gut daran, noch ein paar Körner aufzusparen. Es folgen noch viele kleine Stiche.

 
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Die flache Runde um den See, gut drei Kilometer, ist gerade recht zum Einrollen, bevor es zum Schneeberg hoch geht. Die Vögel pfeifen, die Temperatur ist noch akzeptabel, der Schatten, wo es denn ein wenig davon gibt, wird ausgenutzt.

Am Ende der Seerunde laufen wir am Radon-, Kur- und Erholungshotel vorbei. Wir verlassen den See. Später führt ein Feldweg zur Verkehrsstraße nach Schönlind. Die Tendenz ist bereits leicht steigend, auch wenn noch wenige ebene Stellen kommen.

 

Mit Irxn-Schmoiz auf den Schneeberg

 

Am Eingang zum Wald (Kilometer 5) finden wir schon die erste V-Stelle. Die ist jetzt anfangs des Rennes schon gut eingerichtet mit Wasser, Iso und Bananen. Später werden wir noch mit Riegel, Cola, Äpfel, Orangen, Schokolade, Brot verwöhnt. Die vielen Helfer, darunter viele eifrige Kinder, lesen uns schon den Wunsch von den Augen ab und reichen zu, bevor wir an den Tischen zum Halten kommen.

 
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In früherer Zeit nannte man dieses Mittelgebirge den „Nabel Deutschlands“ oder den „Herzbrunnen Europas“. Hier entspringen vier Flüsse, die in die vier Himmelsrichtungen fließen. Die Sächsische Saale (nach Norden), Eger (Osten), Naab (Süden) und Main (Westen). Der Tourismus stellt heute für viele Orte die Haupteinnahmequelle dar. Bereits der Herr Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe bereiste drei Mal diese Gegend.

Rund vierhundert Höhenmeter, auf sechs Kilometer verteilt, sind bis zum Gipfel des Schneeberges (1051 Meter über NN) zu bezwingen. Da heißt es Kraft einteilen. Zuerst ist der Anstieg noch passabel, zumal noch einige flache Stücke da enthalten sind. Es ist gut, dass fast der ganze Anstieg im Schatten verläuft. Außerdem ist es aufgrund der Höhe nicht ganz so warm wie in den Tälern.

Jens Griesang, den ich eine ganze Weile nicht auf der Marathon(renn)bahn gesehen habe, ist bärenstark. Er hält ohne Probleme mit. Ich kann aber immer bei Fotopausen hinterher springen. Ja, der Jens bezwingt den Schneeberg mit urbayerischer Irxn-Schmoiz. Der hat sogar noch Luft fürs Ratschen, während ich bei mir schon fast Sauerstoffnot feststellen kann.

An einer Linkskurve finden wir die nächste V-Stelle. Gut gewählt, denn nun führt uns eine Teerstraße zwei Kilometer hoch zum Schneeberg. Im Schnitt mit rund 10 Prozent Steigung, steiler als zuvor. Ein Wegweiser zeigt zum Schneeberg und zum Backöfele eine Entfernung von 1,8 Kilometern an. Zunehmend verteilt sich das Läuferfeld. Aber da einige noch langsamer die Steigung angehen, bin ich dankbar für das eine oder andere Fotomotiv. Immer wieder haben wir einen freien Blick in das Tal um den Weißenstädter See und sehen, dass wir jetzt schon deutlich an Höhe gewinnen.

Schon frühzeitig sehe ich den markanten Turm, der heute für die Telekommunikation genutzt wird. Im Kalten Krieg wurde der Turm von US- und Bundeswehrtruppen für die Aufklärung genutzt. Die Felsengruppe auf dem höchsten Punkt heißt „Backöfele“.

Schilder sagen uns ein, der Anstieg endet in Kürze. Noch 500 Meter, noch 100 Meter und dann heißt es „Super, du bist der Gipfelstürmer.“ Halbrechts ist schon die dritte V-Stelle eingerichtet, wir greifen eifrig zu.

Wo ist denn der Hornbläser, frage ich mich, der uns damals erfreut hat. Ja, das Hirthorn lehnt an einem Auto und der Bläser wurde kurzfristig zum Bechereinsammeln eingespannt. „So geht das nicht“, lasse ich ihn wissen. Er ist ja für etwas anderes engagiert. Der Musikant kommt gelaufen und ich versuche einen Ton aus dem Instrument herauszubringen. Meine dazu notwendige Luft ist jedoch am Anstieg liegengeblieben. Ein Helfer hat das ganze auf meinen Chip gebannt.

 

Schneeberg – Leupoldsgrün (Kilometer 21)

 

Genau in die Richtung, wo der Hornmusikant hinbläst, geht es abwärts. Das Gefälle beginnt. Zuerst ist der Untergrund noch etwas oberfränkisch rustikal, ein wenig Augenmerk schadet daher nicht. Später biegen wir links ab und die Wegverhältnisse bessern sich. Ein markanter Felsblock markiert die Seehöhe von 1000 Metern, Tausendmeterstein wird der daher genannt.

 
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Die Laufstrecke des Fichtelgebirgsmarathons ist meist gut befestigt, nur wenige Kilometer verlaufen auf Asphalt. Für den Läufer sind die Kilometerschilder optimal, denn jeder ist ausgeschildert. Unsere Route ist mit Pfeilen, Schildern und auch rot-weißen Trassierbändern gut markiert. Ein Verlaufen daher schier unmöglich.

 

Informationen: Fichtelgebirgsmarathon
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