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16.06.13 - Frankenweg-Trail

Variantenlaufen in der Fränkischen Schweiz

Pottenstein

 

Kilometer 27, wir sind jetzt im Landkreis Bayreuth und dazu gehört schon das gut 5000 Einwohner zählende Städtchen Pottenstein, das die Stadtrechte seit 1323 besitzt. Es gibt hier zwei Brauereien, den Hufeisen- und Magerbräu. Sehenswürdigkeiten sind die Burg Pottenstein mit dem Burgmuseum und die Kirche St. Bartholomäus und die Kunigungenkirche.

 
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Im Weihersbachtal führt die Strecke zum Schöngundsee. Einige Ruder- und Tretboote sind auf dem Gewässer zu sehen. Und nach einem weiteren Stück sind wir an einem Terrassen-Cafe angelangt. Für Kaffee und Kuchen wäre ich schon zu begeistern, doch die Uhr läuft weiter und der Läufer hat noch nicht fertig.

Die 3000 Meter lange Teufelshöhle laufen wir als nächstes an. Die habe ich noch in weiter Erinnerung, führte doch der erste Klassenausflug hierher. Da gab es, nicht nur bei uns, Dorfschulen, einen Klassenraum für alle, und vielleicht einen strengen Lehrer. Ob ich beim Ausflug in der ersten oder zweiten Klasse war, das weiß ich nicht mehr, es ist ja schon rund 45 Jahre her. 150000 Besucher zählt man hier jährlich.

Das Tal bleibt lieblich: Schüttersmühle, Mittersmühle und Drachenfels, der Straßenlärm der Touristen und hauptsächlich der Motorräder ist in weiter Ferne. Idyllisch. Dann verlassen wir den Weihersbach. Ansteigend durch Wald und später über Felder, wo es schon fast unerträglich warm ist, erreichen wir mit Kilometer 33 Kirchenbirkig. Zweckmäßig finden wir am Dorfbrunnen einen Wasserspender, der per Druckknopf zum „Wasserlassen“ gebracht wird. Da braucht es keine Manpower für den Betrieb der Tankstelle. Ein paar Meter weiter sehen wir in dem gut 400 Seelen zählenden Ort den dorfeigenen Backofen, der einmal im Monat befeuert wird. Zwiebelkuchen und Brot wird dann nicht nur an die Dorfanwohner verkauft.

 

Leienfels – Ziel

 

1,5 Kilometer laufe ich dann auf einen feingesplitteten Feldweg in der „Bruatshitz“, bevor wir  dann im Heiligenholz wieder Schatten finden. Vor mir ist kein Konkurrent zu sehen und hinter mir sind ein bis zwei zu sehen, die ich vor Kilometern überholt habe. Vor lauter Übermut stecke ich dann ein paar Blumen in die Belüftungslöcher der m4y-Mütze. Da treibt mich der Schalk.

 
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In Soranger, einem kleinen Weiler, gibt es nochmals Verpflegung. „Du hast nur noch fünf Kilometer bis ins Ziel.“ Der kurze Ratsch mit den Helfern, die ich in Sachen „Biere unserer Heimat“ weiterbilde, dauert dann so lange, bis meine Verfolger zu sehen sind. Die Frage des Ortes, wo das Reinheitsgebot des Bieres verkündet wurde, können sie mir nicht beantworten. Wer weiß es?

Nach zwei weiteren Kilometern stehe ich an einer Kreuzung im Ort Leienfels. Wo geht es lang? Links oder rechts? Einer vom Biergarten, den letzten Brocken des Schweinebratens hinunterschluckend, meint: „Einfach grade durch, da hinten läufst du weiter“. So spare ich mir einen weiteren Umweg. Ein bisserl deppert schauen, dann musst du nicht fragen. Auch eine Taktik!

Die letzten zwei, drei Kilometer bieten im Zusammenraffer noch allerhand, was wir bisher sehen durften. Blühende Wiesen, Wurzelwege, weicher Boden, nauf und nunter. Ein starkes Pärchen, Josi und Johann Guttenberger, lassen es bergab rennen, da kann ich nur Bauklötze staunen. Aber, auch denen passiert eine Variante, denn die drehen eine Extrarunde und kommen nach mir im Ziel an.

 

Obertrubach

 

Fast so wie der Start kommt das Zielgelände daher: Steil bergab, die Oberschenkel brennen vom Bremsen, ein paar Zuschauer sitzen in der Wiese und dann laufe ich unter dem Zieltransparent durch. Die fünf Stunden sind zwar überschritten, aber ohne den Verhauer wäre es drunter gegangen.

 
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Im Ziel interessiert es nicht nur mir: Wer ist ohne Variante, ohne Verlaufen ausgekommen? Den geringsten Umweg gibt einer mit 15 Meter an. Viele haben rund zehn Minuten eingebüßt. So ist wenigstens bei einigen die Ortskenntnis besser geworden. Fehlt noch der Ort der Verkündigung des Reinheitsgebots. Das ist Ingolstadt und es war im Jahr 1516. So hat jetzt a Oberbayer den Frangn was lerna lassn.

Die Zielverpflegung ist zweckmäßig nach Herberts Ankündigung. Für die Frauen Kaffee und Kuchen und auf uns wartet eine Spezialität aus der Region nach dem Motto „Think global, drink regional“ ein kühles Vollbier der Brauerei Meister. Ein Meisterstück ist auch der Frankenweglauf und der Zulauf wird anhalten, wetten?

Ergebnisse Frankenweglauf Marathon
Männer:
1. Loch Eike LAC Quelle Fürth 3.20.56
2. Wagner Thomas Spiridon Frankfurt 3.55.18
3. Grallath Ulrich MTP Hersbruck 3.56.07

Frauen:
1. Schadewell Andrea Team Icehause 4.29.48
2. Reichert Käthe Operation Golden Needle 5.14.29
3. Guttenberger Josi o.V. 5.17.31

Streckenbeschreibung:
Landschaftsmarathon mit rund 1000 Höhenmetern. Viele kleine Anstiege und Gefälle. Höhepunkt die Oswaldhöhle und die Riesenburg. Note eins für den Genießer.

Auszeichnung:
Urkunde aus dem Internet. Sachpreise, wenn man sich in der Altersklasse unter den ersten drei platziert.

Logistik:
Parkplätze beim Start Nähe Bahnhof oder in der Ortsmitte. Rücktransport mit Bus im Stundentakt (kostenlos).

Verpflegung:
Im Abstand von etwa Kilometer mit Wasser, Iso, Cola, Riegel, Obst. Im Ziel Kuchen, Saft, Bier.

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Informationen: Frankenweg-Trail
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