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11.07.10 - Zugspitz-Extremberglauf

On the Top, Premiere!

Nachdem ich jetzt meine Flasche, die ich seit dem Start noch in der Hand hatte, noch nicht aufbrauchen wollte, nahm ich mir ein Iso Getränk, meinen Trinkrucksack hatte ich bis dahin nicht angerührt, dafür aber fast 2 Liter mitgeschleppt. Auf einem Schild war zu lesen, noch 10,3 km, d.h. 7,3 km lagen seit dem Start hinter mir und es war 10.27 Uhr, also fast 75 Minuten seit dem Start vergangen.

Auf zum nächsten markanten Punkt, dem Brandjoch auf 2.110 m Höhe auf jetzt nur noch schmalen Wanderwegen. Danach ging es steil abwärts und mit entsprechender Vorsicht konnte man diesen Geröllabschnitt herunter laufen um danach wieder an einer kurzen Stahlseilsicherung zum Gatterl (2.124 m), der Landegrenze zwischen Österreich und Deutschland, hochzusteigen. Die Uhr zeigte11.21 Uhr, also eine knappe Stunde Luft zum Cut.

 
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Auf dem weiteren Weg zur Knorrhütte am Rand des Zugspitplatt (2.051m) als nächster Trinkstelle ging es mal auf, mal ab, die Landschaft veränderte sich spürbar, es lag nur noch Geröll. Das Wasser wurde aus Kanistern ausgeschenkt. Ich ließ mir meine Flasche nochmal mit Wasser füllen und sparte weiterhin an meinen Trinkrucksackvorräten.

Jetzt ging es gewaltig aufi in Richtung Nördlicher Schneeferner zum Sonnalpin auf 2.576 m Höhe. Außer der gewaltigen und beeindruckenden Felslandschaft konnte ich mich an ein paar Schafen erfreuen, die sich auf den Altschneefeldern Kühlung suchten. In den Schneefeldern war es teilweise schwierig zu laufen, aber da das Sonnalpin auf diesem großen Feld nicht zu übersehen war,  kam man halt nur langsam der Sache Stück für Stück näher. Es war jetzt 13.04 Uhr, zum nächsten Cut hatte ich über eine Stunde Luft, das Ziel sollte bis 15.00 Uhr doch problemlos für mich erreichbar sein, selbst wenn ich wie eine Schnecke hochkriechen musste.

 
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Vom Sonnalpin konnte man  das Ziel problemlos sehen, nur lag das noch ein gutes Stück höher. Man konnte den kompletten restlichen Weg einsehen und hatte so einen Eindruck, was einen noch erwartete. Zunächst sah man aber das gewaltige Schneefernerhaus, ein ehemaliges Hotel, das von der Bundesrepublik Deutschland zur Forschungsplattform ausgebaut wurde.

Die Läufer waren auf dem Weg sehr gut zu sehen, der Anblick nach unten zurück auf den Gletscher war gigantisch, auch wenn der Gletscher heutzutage nur noch sehr klein ist und bald davon nichts mehr übrig sein wird. Ich musste mich konzentrieren, denn zur Sicherung  am Gipfelgrat sind Stahlseile angebracht, der Weg ist schmal und es war ein klein wenig Kletterei angesagt.

Ein letztes Foto auf dem Grat und dann ab ins Ziel, mir reichte es jetzt auch nach 4 Stunden und 40 Minuten. Ich nahm stolz meine Medaille entgegen und trieb mich noch ein wenig auf der Aussichtsplattform herum. Leider zogen schon die ersten Wolken auf, es war aber immer noch richtig warm und ich war schon froh, der Hitze im Tal entkommen zu sein.

Den Weg zum  Gipfelkreuz, das auf der anderen Seite der gewaltigen High Tech Plattform steht  und über einen Steig erreicht werden kann, sparte ich mir.  Ich war auch so  froh, zum ersten Mal in meinem Leben auf der Zugspitze zu stehen (Premiere!) und den Gipfel auch noch auf sportlichem Wege und nicht mit der Seilbahn erreicht zu haben.

Beim nächsten Mal nehme ich mir vielleicht zur Abwechslung den Klettersteig durchs Höllental vor, den ich schon lange mal machen wollte. Oder starte ich  doch wieder beim Extreme Berglauf?  Jetzt kenne ich ja den Weg und kann mich entsprechend vorbereiten. Aber ein Start kommt für mich nur bei gutem Wetter in Frage.

In die Zielwertung kamen  543 Läufer am Gipfel und 35 Aussteiger am Sonnalpin sowie 22 Nordic Runner/Walker am Sonnalpin.  Der Sieger Michael Barz benötigt 2 Stunden und 6 Minuten. Einfach beeindruckend , der km-Schnitt von 7.03 Minuten. Bei den Frauen gewann Kerstin Straub mit 2 Stunden und 43 Minuten.

Ich  suchte dann bald das Weite und trat die Freifahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn zurück nach Ehrwald an. So war ich nach einer ausgiebigen Dusche und gutem Essen und Trinken pünktlich zum WM-Endspiel wieder zu Hause.

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Informationen: Zugspitz-Extremberglauf
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