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Davos X-Trails

Trotz Abbruch und Streckenänderungen zufriedene Gesicher

26.07.25
Quelle: Pressemitteilung

Extreme Wetterbedingungen verunmöglichten am Samstag eine gewohnte Durchführung der vierten Davos X-Trails. Für einen Teil der total 2631 Läuferinnen und Läufer, welche für eine klare Rekordbeteiligung sorgten, wurde der Diamond Run oder Gold Run abgebrochen respektive umgeleitet.

Es war kalt. Aber das Telefon lief heiss. Soll der Anlass abgebrochen oder weitergeführt werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Organisationsteam schon ungefähr eine Stunde nach dem Start der Davos X-Trails intensiv und umfassend. Der Grund: Der anfängliche Niesel- ging in Starkregen über, hinzu gesellten sich heftiger Nordwind sowie dichter Nebel, in höheren Lagen setzte gar Schneefall ein. Diese Kombination war den Veranstaltern letztlich zu riskant, und sie entschieden sich auf Grund von Sicherheitsüberlegungen für einen Rennabbruch und eine Umleitung des Diamond Run.

 

 
 
© Luca Gisler

 

Betroffen hiervon war ziemlich genau die Hälfte der Gestarteten des Diamond Run und des Gold Run, welche zu jenem Zeitpunkt den auf 2007 Metern gelegenen Dürrboden noch nicht passiert hatten. Für sie gab es zwei Varianten: mit einem der im Eiltempo organisierten Busse zum Sportzentrum Davos zurückfahren oder den gleichen Weg zurückgehen. Praktisch alle Betroffenen entschieden sich für eine Umkehr zu Fuss. Und dies nicht einfach spazierend oder marschierend, sondern rennend. Auf dem Rückweg nahmen sie gleich jene Sportlerinnen und Sportler mit, die im Dischmatal – welches sich auf Grund der misslichen Bedingungen geradezu mystisch präsentierte – noch auf dem Hinaufweg waren.


 
Keine Schlaufe über Fanezfurgga


Jene 458 Diamond- respektive Gold-Teilnehmenden, welche sich bereits auf dem Weg zum Scalettapass (2606 m ü. M.) und weiter zum Sertigpass (2738 m ü.M.) befanden, bekamen lange von alledem nichts mit. Die Gestarteten des Gold Run teils gar erst im Ziel, als ihnen die besondere Situation mitgeteilt wurde.

Die Diamond-Laufenden wurden im Sertig Dörfli, wo sich die beiden Distanzen gewöhnlich trennen, umgeleitet. Statt über den Wasserfall hinauf zur Fanezfurgga (2580 m ü. M.) – welche bei komplizierten äusseren Verhältnissen nebst den zwei Pässen einen neuralgischen Punkt der Veranstaltung bildet – weiter nach Monstein und über Jatzmeder, führte ihr Weg ebenfalls über Clavadel nach Davos zurück. Anstelle von 36 galt es noch 11 Kilometer zu meistern.

 

 
 
© Luca Gisler

 

Trotz gleich zurückgelegter Distanz entschieden sich die Ausrichter für zwei Klassemente. Die Erklärung: Jemand, der sich auf 68 Kilometer einstellt, teilt sein Rennen anders ein als jemand, der sich für die Marathondistanz entscheidet. An der Siegerehrung – die ebenfalls bei strömendem Regen stattfand – durften sich so in der Diamond-Kategorie der Italiener Davide Cheraz (3:27:40) und die Deutsche Kim Schreiber (3:58:20) sowie in der Gold-Kategorie die beiden Schweizer Dorian Marchal (Ollon/3:20:09) und Erika Monsch-Dicht (Klosters/4:07:00) als Gewinner und Gewinnerinnen ausrufen lassen.


 
Verständnis für den Entscheid


«Die Sicherheit der Läuferinnen und Läufer hatte allerhöchste Priorität», erklärte Veranstaltungschef Tarzisius Caviezel den Entscheid des Rennabbruchs und der Umleitung des Diamond Run. «Damit nichts passiert, unternahmen wir alles in unserer Macht Stehende.» So kontrollierten Helfende auf Grund der widrigen äusseren Bedingungen zusätzlich den Abschnitt vom Sertigpass hinunter zum Dürrboden. «So konnten wir sicherstellen, dass auch wirklich niemand mehr unterwegs ist», sagte Tarzisius Caviezel. Total kümmerte er sich zusammen mit seiner Equipe und den Helfenden um 2631 Teilnehmende, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 17 Prozent und gleichzeitig einer klaren Rekordbeteiligung entsprach.

 

 
 
© Maximilian Gierl

 

Den immensen Einsatz des Organisationsteams und der nahezu 300 Helfenden, denen der OK-Präsident übers Mikrofon «ein riesengrosses Dankeschön fürs Ausharren bei Regen, Kälte und teils Nebel» aussprach, würdigten auch die Teilnehmenden. Der Grossteil – egal ob sie die knapp 43 Kilometer des Gold Run beziehungsweise des modifizierten Diamond Run oder nur das Teilstück Davos–Dürrboden–Davos zurücklegten – wirkte im Zusammenhang mit dem schwierigen Entscheid entspannt, konnte ihn nachvollziehen oder begrüsste ihn sogar.

So zum Beispiel der einheimische Peter Jud. «Ich finde es super, dass die Veranstalter Verantwortung für die Läufer und Läuferinnen übernahmen und wir uns auf sie verlassen konnten.» Wie sein Bruder Rolf Jud (Würenlos), sein Cousin Stefan Jud (Bioggio) und sein in der Nähe von München wohnhafter Schwager Michael Teichert nahm er den Gold Run in Angriff und lief gemeinsam mit ihnen, ohne gewertet zu werden, nach knapp 30 absolvierten Kilometern über die Ziellinie. «Ich bin stolz auf Davos und den Mut der einheimischen Organisatoren. Dank ihm konnte möglicherweise Schlimmes verhindert werden.» Der Zugspitzlauf von 2008, bei dem es wegen eines plötzlichen Wetterumschwungs zu einem tragischen Unglück kam und zwei Läufer starben, ist auch ihm noch in Erinnerung.

 

 
 
© Maximilian Gierl

 

 

Auszug aus der Rangliste


Diamond Run (42,7 Kilometer, +/-1424 Meter)

Männer:

1. Davide Cheraz (ITA/Pré-Saint-Didier) 3:27:40.
2. Manuele Polli (Luzern) 7:56,8 zurück.
3. Andreas Schindler (Balingen) 10:10.

Frauen:

1. Kim Schreiber (GER/München) 3:58:20.
2. Jasmin Nunige (Davos Platz) 12:37.
3. Marcia Mürner (Davos Platz) 33:47.


Gold Run (42,7 Kilometer, +/-1424 Meter)

Männer:

1. Dorian Marchal (Ollon) 3:20:09.
2. Tencho Zhekov (BUL/Harmanli) 3:23.
3. François Leboeuf (Aigle) 6:06.

Frauen:

1. Erika Monsch-Dicht (Klosters Dorf) 4:07:00.
2. Lisa Wimmer (GER/Tüssling) 5:48.
3. Selina Bebi (Davos) 10:16.

 

 
 
© Englmair Photography

 

 
Silver Run (23,6 Kilometer, +631/-279 Meter)

Männer:

1. Jonas Soldini (Corpataux-Magnedens) 1:27:43.
2. Valérian Lanzi (Reinach BL) 7:18.
3. Shaban Mustafa (BUL/Sungurlare) 9:28.

Frauen:

1. Selina Rüegg (Klosters) 1:48:58.
2. Zuzana Picmanova (CZE/Prag) 4:14.
3. Sina Scherling (Guttannen) 6:02.

 
Bronze Run (9,3 Kilometer, +/-163 Meter)

Männer:

1. Taino Kohler (Thun) 33:38.
2. Kenzo Regad (Challex) 0:43.
3. Cédric Lehmann (Liebefeld) 0:55.

Frauen:

1. Axelle Genoud (Châtel-Saint-Denis) 37:09.
2. Sina Sprecher (Davos Platz) 4:04,0.
3. Constantina Künzle (Dörflingen) 4:04,8.

 

Alle Ergebnisse

 

 

Informationen: Davos X-Trails
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