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Swiss Irontrail

„König der Berge“ entschuldigt sich für Verspätung

11.08.13
Quelle: Pressemitteilung

30 Prozent der am Freitagmorgen in Pontresina gestarteten Läufer hat spätestens am Sonntagnachmittag das Ziel des 201 Kilometer messenden Swiss Irontrail in Davos erreicht. Inoffizieller „König der Berge“ ist Andreas Allwang aus München. 

Andreas Allwang zog die Mütze vom Kopf und verneigte sich vor dem applaudierenden Publikum. „Danke, danke“, sagte er. Der Applaus hielt an. „Entschuldigung, dass ich etwas spät dran bin.“ Spät dran? In der Tat. Der Zeitplan sah vor, dass der Sieger der 201 Kilometer langen Königsdistanz am Samstag um 14 Uhr im Ziel eintreffen sollte. Und jetzt war es 22:09 Uhr. „Wir richteten den Marschplan auf internationale Spitzenläufer aus“, erklärte der Organisationschef Andrea Tuffli, „und diese fehlten letztlich.“ Zudem hätten sie bei den Abstiegen zu optimistisch kalkuliert, sprich die Läufer benötigten – insbesondere beim nasskalten Wetter vom Freitag – deutlich mehr Zeit wie erwartet.


Ein komisches Gefühl


An der Marschtabelle orientierte sich ebenfalls Allwang. Seine persönliche Vorgabe: am Samstag bei Tageslicht in Davos ankommen. Das schaffte er nicht, dafür gewann er zur eigenen Überraschung den längsten, härtesten und höchstgelegenen Ein-Etappen-Traillauf der Alpen. Dies in der Zeit von 38 Stunden, 14 Minuten und 57 Sekunden. Irgendwie sei es unglaublich, ja komisch, als Amateurläufer am Swiss Irontrail zu siegen, so der 36-Jährige aus München. „Letztlich fehlte ja aber die grosse Konkurrenz – und die wird nächstes Jahr zweifelsohne zugegen sein.“

Allwang selber, der als Preis ein Steinbock-Gehörn überreicht bekam und sich inoffiziell „König der Berge“ nennen darf, ist sich noch nicht sicher, ob „ich mir dies nochmals antue“. Die 201 Kilometer von Pontresina nach Davos mit der Diavolezza (3004 m ü. M.) als höchstem Punkt sowie 11 150 Meter Steigungs- und 11 400 Gefällemetern, forderten von ihm und den anderen 122 Gestarteten in physischer und psychischer Hinsicht alles ab. Das Ziel erreichten schliesslich 31 Läufer und fünf Läuferinnen. „Der Swiss Irontrail ist keineswegs zu anspruchsvoll“, meinte Tuffli. „Schön wäre jedoch, wenn wir die Finisherquote sukzessive auf 60 Prozent steigern könnten.“


„Unvergleichliches Naturerlebnis“


Während Allwang mit einem klaren Vorsprung von 26 Minuten triumphierte, fiel die Entscheidung bei den Frauen äusserst knapp aus. Die Italienerin Giuliana Arrigioni, die das Ziel als Overall-Achte erreichte, verwies Yukari Nishida aus Japan mit einer Reserve von lediglich 2:20 Minuten auf den zweiten Platz. Die drittschnellste Zeit lief die in Klosters aufgewachsene und regelmässig in Graubünden weilende, aber im zürcherischen Dürnten wohnhafte Jeanette Dalcolmo. „Der Swiss Irontrail stellte für mich ein unvergleichliches Naturerlebnis dar“, sagte die 46-Jährige.

Nachhaltig in Erinnerung bleiben werden ihr nach den mehr als 49 Rennstunden speziell die Momente auf einem Berg in den frühen Morgen- respektive späten Abendstunden des Samstags und Sonntags, als das traumhafte Bergpanorama tagsüber für die immensen Strapazen entschädigte. „Der Sonnenaufgang auf dem Orgelspass und der nahe Sternenhimmel auf dem Strela-Pass respektive dem Weisshorn gaben mir extrem viel Kraft.“ Gleich dürfte es dem Grossteil der anderen 334, aus 29 Ländern stammenden Gestarteten auf den vier Distanzen (zusätzlich 134, 82 und 48 Kilometer) ergangen sein.


Top-Job der 300 Freiwilligen


Neben Allwang und Arrigioni durften sich innerhalb des Swiss Irontrails drei Angehörige des Pro Teams von Presenting Sponsor Mammut feiern lassen: Bernhard Hug (Homberg bei Thun), Helen Bonsor (GB-Edingburgh/beide T41) und Ildikó Wermescher (D-Landsberg am Lech/T81). Die weiteren Triumphatoren: Yan Balduchelli (Martigny-Croix/ebenfalls T81), Matthias Dippacher (D-Heroldsbach) und Jeanette Odermatt (Siebnen/beide T141).

Hoch einzuschätzen war aber nicht nur die grandiose Leistung der müden, aber ausgesprochen glücklichen Finisher. Auch der beispielhafte Einsatz der nahezu 300 Helferinnen und Helfer, von denen rund 50 über die Plattform „Swiss Olympic Volunteer“ generiert werden konnten, verdiente höchste Anerkennung. Während den total 56 Rennstunden, aber auch in den Tagen davor (beispielsweise mit der Streckenmarkierung bei strömendem Regen), machten die überaus motivierten Freiwilligen einen exzellenten Job und trugen einen wesentlichen Teil zum guten Gelingen des Swiss Irontrails bei. 

 
Auszug aus der Rangliste


T201 (201,4 km; Pontresina–Davos; +11 150 m/-11 400 m).

Männer:

1. Andreas Allwang (D-München) 38:14:57. 
2. Petr Mil (CZ-Baska) 26:11 zurück. 
3. Syogo Aoyagi (J-Habikino-shi) 35:50.

Frauen:

1. Giuliana Arrigioni (I-Lecco) 43:29:22. 
2. Yukari Nishida (J-Nagano) 2:20. 
3. Jeanette Dalcolmo (Dürnten/Klosters)

T141 (134,7 km; Samedan–Davos; +7650 m/-7800 m).

Männer:

1. Matthias Dippacher (D-Heroldsbach) 19:54,03. 
2. Daniel Locher (Uster) 1:18:51. 
3. Oliver Gyger (Zweisimmen) 2:03:31.

Frauen:

1. Jeanette Odermatt (Siebnen) 26:39:56. 
2. Carmela Giani (Zürich) 16:09:23.

T81 (82,7 km; Savognin–Davos; +5060 m/-4670 m).

Männer:

1. Yan Balduchelli (Martigny-Croix) 11:47:30. 
2. José Antonio de Pablo (E-Madrid) 16:46. 
3. Csaba Németh (H-Hungary) 23:48.

Frauen:

1. Ildikó Wermescher (D-Landsberg am Lech) 12:11:19.
2. Marta Poretti (I-Busto Arsizio) 1:12:42. 
3. Mélanie Rousset (F-Moltifao) 3:00:42.

T41 (48,2 km; Lenzerheide–Davos; +2930 m/-2850 m).

Männer:

1. Bernhard Hug (Homberg bei Thun) 5:59:13. 
2. Rolf Ehrismann (Lengnau AG) 15:33. 
3. Martin Mettler (Bischofszell) 1:09:08.

Frauen: 
1. Helen Bonsor (GB-Edingburgh) 6:18:17. 
2. Julia Fatton (Noiraigue) 20:39. 
3. Anne Gerber (Celerina) 2:16:03.

 

Informationen: Swiss Irontrail
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