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10.04.11 - Obermain-Marathon

Frühlingsläufchen am Obermain

Anstieg zum Kloster Banz

 

 
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Am Ende der Steigung wartet rechterhand ein Klettergarten, der jetzt noch geschlossen ist. „Gleich gibt’s schwarzen Tee“, rufe ich zwinkernd Martin zu. „Du meinst, was anderes gibt es da nicht an der Fortbildungsstätte der Schwarzen.“ Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung betreibt politische Bildungsarbeit für jedermann.

Im Sturzflug geht es auf Kloster Banz zu. Die im Barock erbaute Klosterkirche macht einen wuchtigen, überwältigenden Eindruck. Ein Besuch oder eine Führung wird sich lohnen. Für uns reicht lediglich die Zeit für ein kleines Häppchen, denn hier können wir verpflegen. Bis ich meinen Arbeitsauftrag (ein paar Bilder) erfüllt habe, ist mir Martin mit seiner Gruppe schon auf und davon. 100 Meter weiter sehe ich gerade noch seinen Luftballon.

Und weiter laufen wir bergab nach Hausen hinunter, zuerst auf Asphalt, dann wieder auf befestigten Waldwegen. Manfred Ahrendts aus Herbrechtingen schickt mich vor. Er will heute in gut vier Stunden finishen. In Hausen habe ich die Vier-Stunden-Meute wieder gestellt. Jürgen Kamm ist ein Karschter Blindschleicher. Dass die blind sind, glaube ich weniger, auch nicht, dass sie dahinschleichen. Aber dass mit Karscht die Stadt Karlstadt unweit von Würzburg gemeint ist, dass weiß ich.

 

Am Main

 

 
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An einem Wehr überqueren wir den Main. Damit befinden wir uns auf dem gleichen Höhenniveau wie am Start. An den Reundorfer Seen finden wir immer wieder schöne Ausblicke auf Kloster Banz. Wasser, Blüten, Berge, für das Auge wird hier viel geboten. Für einen lauten Lacher bei einigen Zuschauern sorge ich bei einem Fotoshooting mit Kind und Kloster.

Wir durchlaufen die Orte Schönbrunn und Wolfsdorf und kommen damit unseren nächsten Ziel, der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen immer näher. Auf einigen Wandermarkierungen ist der Ort schon angeschrieben. In den Ortschaften sind bereits Sträucher mit Ostereiern und auch Osterbrunnen zu sehen. Rechts ginge sogar der Hasenweg ab, aber wir laufen gerade weiter. Eine leichte Steigung mit wenigen Schlaglöchern führt uns zur Verbindungsstrasse. 14 Kilometer liegen hinter uns. Am Vier-Stunden-Läufer hängen jetzt gut zehn Marathonis dran. Martin läuft wie ein Uhrwerk, während der Bodo sich immer wieder nach hinten fallen lässt, um dann wieder aufzuschließen. „Der bräucht a Goassl“, meint Martin, um die Zurückzubleibenden besser antreiben zu können.

 

Vierzehnheiligen

 

 
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Jetzt fängt die Wallfahrt an. Die Glocken der Kirche läuten für das Hochamt und uns hängt die Zunge heraus, denn der Anstieg hoch zur Wallfahrtskirche ist recht happig und die eigenen kleinen Sünden kommen ins Gedächtnis. Nur nicht fluchen ob der Steigungsprozente. Und wem da doch ein „Herrschaftszeiten“ auskommt, der kann sich quasi im Vorbeilaufen gleich die Absolution holen.

Wie kam es denn zu den Namen Vierzehnheiligen? Der Legende nach erschien 1446 dem Hirtenjungen Hermann Leicht 14 rot und weiß gewandete Kinder zusammen mit dem Jesuskind und taten ihm kund: „Wir sein die viertzehn nothelffer und woellen ein Cappeln haben.“ Drei Ritter, drei Bischöfe, drei Jungfrauen, drei Jünglinge, ein Abt und Christophorus, das sind die vierzehn Nothelfer, und daher kommt also der Name. Wenn Ihr die Namen wissen wollt, dann aufgepasst: Achatius, Ägidius, Barbara, Blasius, Christophorus, Cyriakus, Dionysius, Erasmus, Eustachius, Georg, Katharina, Margareta, Pantaleon und Vitus (Veit) sind die Helfer in allen Notlagen. Bereits 1448 wurde ein Altar dort geweiht. Dem Baumeister Balthasar Neumann blieb es bis zu seinem Tod 1753 vorbehalten, den Bau voranzutreiben. Die folgende Zeit meinte es dann nicht gut, denn Blitzeinschlag, Feuer, Säkularisation und Wassereinwirkung sowie gar ein staatliches Verbot der Wallfahrt machten der Basilika zu schaffen. Jetzt ham’ mer wieder was glernt. Wer am Vortag früh genug dran ist, der kann einen Marathon-Gottesdienst mit einem Orgelkonzert besuchen. Es lohnt sich.

Für eine Besichtigung der Kirche und der Orgel fehlt mir leider die Zeit. Kirche und Wirtschaft sind auch hier in der Geschichte eine Verbindung eingegangen. So befindet sich ein paar Meter weiter die Alte Klosterbrauerei, die sinnigerweise den Namen Trunk hat. Aber für einen Trank reicht es bei uns nicht. Ein dunkles, gehaltvolles Bier gerade jetzt in der Fastenzeit hätte ich nicht ausgeschlagen.

Die lange Steigung mit rund 200 Höhenmetern endet, wir sind jetzt auf dem Höhenzug angekommen. Martin braucht einen Zwischenstopp für ein kleines Geschäft und springt dann hinterher. Die nächsten Kilometer gehen wenig wellig auf gut befestigten Feldweg Richtung Staffelberg. Es dauert aber nicht lange, dann kommt uns bereits die Spitze entgegen. Uwe Bäuerlein vom TSV Staffelstein dominiert das Rennen und hat einen Riesenvorsprung vor Harald Schricker aus Stadtsteinach. Es dauert nicht lange, dann kommt uns bereits die führende Frau entgegen.

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Informationen: Obermain-Marathon
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