Bis zur Schließung der Online-Meldung am Sonntag haben sich insgesamt 17.898 Läufer und Wanderer auf den verschiedenen Strecken für die 52. Auflage des GutsMuths-Rennsteiglaufes am 17. Mai 2025 angemeldet – „ein Zuwachs von rund 1.000 Teilnehmern im Vergleich zum vergangenen Jahr“, freut sich Präsident Jürgen Lange.
Fast die Hälfte davon gehen beim Halbmarathon sowie beim Nordic Walking-Wettbewerb in der LOTTO Thüringen Skiarena in Oberhof an den Start, die rund 3000 Wanderer (450 mehr als im Vorjahr) werden wie bisher in der Ortsmitte auf die Strecke geschickt. Besonders groß ist der Andrang auch mit 360 zusätzlichen Anmeldern beim TEAG-Halbmarathon und einem Plus von 260 beim INTERSPORT-Marathon, der in Neuhaus startet.
Der LOTTO Thüringen Supermarathon – die mit 73,9 Kilometern längste Strecke von Eisenach nach Schmiedefeld – kratzt mit 1.980 Meldungen an der 2.000 Marke. Präsident Lange hofft darauf, diese noch zu erreichen, denn Nachmeldungen für alle Strecken sind noch am Tag zuvor und sogar bis kurz vor dem Start möglich. Lediglich für den Bauerfeind Juniorcross in Schmiedefeld ist bei 1.047 Startern die Anmeldung geschlossen.
Die Wettervorhersage für den Lauftag ist bestens. Es bleibt trocken und wird nicht zu warm. 15 Grad um die Mittagszeit – „ideales Laufwetter“ freut sich Organisationschef Christopher Gellert. Da könnten auch einige Streckenrekorde wackeln.
Der auf der Supermarathondistanz bei den Frauen beispielsweise, den Daniela Oemus (SV Motor Königsee) im Jahr 2016 mit 5:50:22 Stunden aufstellte. Nach mehreren Jahren Abstinenz kehrt die Ultra-Berglaufspezialistin und zweifache Supermarathonsiegerin in diesem Jahr auf die Strecke zurück und will den Hattrick von Kristin Hempel vom USV Erfurt verhindern. Für die 41-Jährige, die den Lauf in den letzten beiden Jahren gewinnen konnte, ist Oemus die Top-Favoritin, auch wenn sie selbst in guter Form ist, wie sie zuletzt mit Platz 3 beim Oberelbemarathon unterstreichen konnte. „Ich laufe mein Rennen und schreibe meinen Zeitplan für eine neue Bestzeit von 6:05 Stunden wieder auf den Unterarm“, verrät die Erfurterin.
Marcel Bräutigam würde bei den Männern gern seinen Titel verteidigen und für einen Sieg des Rennsteiglaufvereins sorgen. Zum Oberelbemarathon verfehlte der 37-jährige Polizist den Streckenrekord bei seinem Sieg im Halbmarathon in 1:07:53 Stunden nur knapp. Beim Rennsteigsupermarathon wird er sich mit dem aus Friedrichroda stammenden Dreifach-Sieger Frank Merrbach (LG Nord Berlin) und seinem Vereinskameraden Marcel König auseinandersetzen müssen. Merrbach kam in den letzten Jahren immer unter die ersten drei, König belegte bei seiner Premiere im vergangenen Jahr einen starken 4. Platz und verpasste kürzlich beim Leipzig-Marathon nur ganz knapp das Podium. In starken 2:31:32 war er nur 4 Sekunden nach dem Rennsteigmarathonsieger Samsom Tesfazghi Hayalu im Ziel.
Der 31-jährige Mann vom SV Sömmerda ist aktuell noch nicht in Startliste, hat aber angekündigt, seinen Titel verteidigen zu wollen. In 2:42:30 Stunden konnte er sich im Vorjahr souverän durchsetzen. Der Vorjahresdritte Eric Breitbarth (Berlin) ist wieder am Start und der ehemalige Triathlon-Vizeweltmeister Steffen Justus (Saarbrücken), Sieger beim Supermarathon 2019, tritt in diesem Jahr ebenfalls über die Marathondistanz an. Bei den Frauen ist die Siegerin von 2023, die Berlinerin Anne Barber, favorisiert. Für Thüringen geht die Vorjahresdritte Katja Voigtmann aus Ichtershausen wieder ins Rennen. Die Vorjahresdritte vom Halbmarathon Ilka Wienstroth (Bielefeld) wechselt bei ihrem 5. Start auf dem Rennsteig auf die Marathonstrecke.
Die vierfache Siegerin Nadine Hübel steht zwar wieder in der Startliste, hat sich aber bei einem Skiunfall so verletzt, dass ein Start nicht möglich sein wird. „Schade, ich hätte mich auf das Duell der erfahrenen Hessin mit ihrer Landsfrau Laura Hottenrott gefreut“, sagt Jürgen Lange. Die deutsche Spitzenläuferin und Olympiateilnehmerin vom PSV Grün Weiß Kassel gibt ihr Debüt auf dem Rennsteig und geht dabei als absolute Topfavoritin auf die Strecke, gilt die 32-Jährige doch als ausgewiesene Berglaufspezialistin.
Bei den Männern ist Seriensieger Roman Freitag (LAC Erfurt) auch in diesem Jahr favorisiert. Der 23-jährige Bauingenieurstudent wird dabei von dem Mittelstreckenläufer Maximilian Sluka von der LG Ohratal Energie herausgefordert, der zum ersten Mal beim Halbmarathon in Oberhof antritt. Das wird spannend, weil auch der Vorjahreszweite Florian Bochert (Bielefeld) und der Dritte Tim Koritz (Dresden) wieder mit um das Podium kämpfen wollen.
Zum 50. Mal geht Wolfgang Nadler beim Supermarathon an den Start. Der Delitzscher war schon beim legendären Taschenlampenstart dabei – ebenso wie Rennsteiglaufmitbegründer Hans-Georg Kremer, der sich wie Ministerpräsident Mario Voigt und der neue Bundesumweltminister Carsten Schneider ins Feld der Wanderer mischt. Rennsteiglaufpräsident Lange begleitet Laura Hottenrott zum Start nach Oberhof und will dann selbst den Halbmarathon laufen.
Auch die erfolgreiche Thüringer Skiläuferin Kathrin Sauerbrey wird dort am Start sein. Sie könnte am mit 973 Meter höchsten Punkt des Rennsteiglaufs sogar etwas Schnee erwarten. Oberhofer Wintersportler haben angekündigt, mit Schnee aus der Skihalle für ein besonderes Feeling auf „Plänckners Aussicht“ zu sorgen.
Axel Teichmann reiht sich als Führungsradfahrer wieder in die Schar der ehrenamtlichen Helfer beim Rennsteiglauf ein. Mehr als 1.600 Helfer aus 30 Streckenvereinen und den 3 Startvereinen sorgen für die Verpflegung und sichern die Strecke, damit Europas größter Crosslauf wieder reibungslos verlaufen kann.