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11.02.17 - Special Event

Bergischer Wupperlauf

Über die Wupper ...

 

... und das gleich acht Mal! Beim Bergischen Wupperlauf begleiten wir den Fluss an seinen malerischsten Stellen, mal ganz oben am Hang und mal unten am Ufer. Aber alle sind wir heil geblieben und konnten sich in der Sauna am Ziel entspannen...

Oli organisiert den Lauf mit Herzblut. Wochenlang. Man merkt es am Text seiner News, wenn letzte Tipps zum Wetter, zur Strecke, zur Ausrüstung kommen. Es schadet nicht, darauf zu hören. Etwa ein gutes Drittel der Strecke ist wunderbarer Singletrail. Mit allem, was dazugehört. Zumindest gutes Profil unter den Tretern sollte schon sein. Wir haben ja Februar. Irgendwie noch Winter, also nass, windig, a...kalt, schlammig und jedes Mal unvorhersehbar anders. So auch in der Nacht. Der Winter zeigt sich mal wieder von seiner besten Seite und schickt Schnee. Reichlich. Und plötzlich ist alles wieder ganz anders als geplant...

Pünktlich nach kurzem Briefing geht es um 10 los. Über den Glitsch auf den Straßen in den Wald. Kaum kommen die Bäume, reihen wir uns zur Polonaise ein. Steil. Glitschig. Kalt. Und superschön.

 

 
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Henning führt uns. Die Strecke ist nämlich nicht markiert, erst nach dem vorletzten VP gibt es rosa Pfeilchen, aber unter (!) dem Schnee. Anspruchsvoll.

Im Trupp, so 7-7:30er Schnitt, erreichen wir die erste VP kurz vor der Müngstener Brücke. Die Schlacht am kalten Buffet bricht los. Genau wie von Reinhard Mey besungen. Ein weiterer Hochgenuss. Aber alles ist reichlich da. Warmer Tee geht nur so weg. Wir kommen wieder.

Gerade ausgetrunken und fast den Mund verbrüht, starten die schnellen Maras. Schnitt 6-6:30 haben sie angepeilt. Ich sehe sie zum letzten Mal. Dann wir langsameren. Henning mahnt zur Eile, denn auskühlen ist schlecht, so nass geschwitzt, wir nun sind. Hinter der Kurve das Baudenkmal. Die Brücke. Ein Superlativ, Toll. Immer noch in Reparatur, man tut auch heute was, Baugeräusche sind zu hören. Ein guter, welliger Weg führt uns durchs Wupper-Tal. Über eine schöne, alte Eisenbrücke rüber aufs andere Ufer, nun auf Asphalt. Bis zum Schloss Burg. Die Seilbahn steht still, also die Schlossbergstraße hoch und in die Serpentinen hinein. Grinsende Gesichter von oben.

Bei Schönwetter - jawohl, gibt’s hier auch oft- toller Blick ins Tal, nur heute gerade nicht. Mein Akku streikt, mag die Kälte nicht, Henning läuft weiter, Akkuwechsel im Flug, manches Motiv futsch, so läuft‘s halt eben. Am Berg gegenüber, am Kriegerdenkmal, geht wieder alles. Begeisterung unter den Läufern, ein Kamerad plant bereits einen kleinen Urlaub mit der Familie hier, aber es ist ja auch wirklich schön. Oben ein Stück Straße (Höhweg-sic) und wieder in den Wald. Eine Talsperre. Über die Mauerkrone rüber und wieder hoch. Guter, breiter Schotterweg, bis zum bitteren Ende.

Kurz vor dem 2.VP Schlamm. Kalt. Nass. Tief. Ausgerechnet. Aber schöön...

 

 
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Am VP sind hundert Halb-Maras und warten auf uns. Aber nur auf die Schnellen, plötzlich traben sie ab und sind weg. Wir versorgen uns gut. Ich traue meinen Augen kaum: Salz! Zum Essen, nicht zum Wegbestreuen. Und lerne: Banane mit Salz, heißer Tee hinterher...und schon klappt das klare Denken wieder besser!

Kurz vor der Meute trabe ich ab. Ich kenne den Weg und weiß, jetzt kommt ein wunderschöner Singletrail von gut 3,5,km. Auf und ab. Ein Traum. Aber überholen unmöglich, und wenn ich für ein Bild stehenbleibe, weil, der Leser will ja informiert werden, dann gibt’s Revolution. Also voraus. Das klappt ganz gut. Erstaunlicherweise sind auch keine Nachzügler im Wege, ganz prima so. Alles ist gut zu laufen oder zu wandern, die steilen Stellen und die matschigen und viel zu schnell ist der Spaß vorbei.

Wieder über die Wupper. Im Tal ist es flach, ein breiter Schotterweg führt uns am Fluss entlang. Der Trupp fällt zurück und meine Kleingruppe hat kein Navi. Aber wir waren ja schon mal hier, das geht schon. Und plötzlich sind wir wieder am VP. Satt und zufrieden warten wir, aber niemand kommt.

Es ist kalt und wir traben los. Im Schnee und Matsch kann man den Fußspuren gut folgen, eine Serpentine auf weichem Waldboden bringt uns auf die Höhe, eine Straße nach Karlsruhe. Nochmal durch Wald, eine Hauptstraße überquert, und schon tauchen wir wieder in den Wald an der Müngstener Brücke ein. Der Schotterweg führt oben am Hang entlang. Gute Aussicht von hier. Man kann sogar den Weg von heute früh sehen. Unter der imposanten Brücke durch. Ein Netztunnel. Man baut. Und nun- man will es ja nicht glauben- an Seilsicherung nach unten. Steil. Rutschig. Danke fürs Seil, Oli! Am vorletzten VP gibt’s noch mal alles, diesmal ohne Schlacht. Wir sind müde und wenig kampfeslustig, außerdem gibt’s alles reichlich.

Kompliziert wird‘s jetzt- über die Wupper, eine Straßenunterführung, dann hoch, über die Wupper, eine Ampel und auf einem Radweg hoch zur Bergbahntrasse. Eine Steigung, leicht nur, aber lästig. Immer muss ich ausruhen. Hier ist der Schnee nun weggeschmolzen und gibt Olis rosa Pfeile frei. Kann man sich drüber freuen oder auch nicht, denn heimtückisch führen sie auf steile Felsen hoch und wieder runter. Die Trasse haben sie damals in den Fels gekerbt und diese Klippen sind was für Oli...

Wer sie umgeht, ist auch möglich, sollte aber beim dritten Mal, da ist auch ein Schild, unbedingt abbiegen. Da zweigt der Weg ab und es folgt noch ein schöner Trail am Hang durch den Wald. Schräg, so seitlich abfallend, ideal zum Wegrutschen, also schön aufmerksam sein. Entspannend wird es oben, flach zwischen den Felder her und dann runter, einen Vorort durchqueren, einen Wald noch und man ist am letzten VP. Letzte Chance zur Stärkung. Ich bin allein da, habe alles für mich, danke den jungen Damen fürs Foto vom alten Eisen.

 

 
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Letzter Abschnitt. Erstmal wieder schön hoch. Auf  Trails natürlich. Oben wird’s nun knifflig. Rosa Pfeile – manchmal. Fußspuren – ohne Schnee schwierig. Niemand da zum Fragen. Also Wege antesten. Und tatsächlich, ich bin richtig, ein Pfeil. Nun schön runter, ein guter Weg bis zur Bake. Der Holzfäller stoppt mich. Tiiimbeer! - und der Baum fällt. Natürlich quer über den Weg. War ja klar.

Statt zu sägen, werde ich ausgefragt, da seien so viele Läufer eben vorbeigetobt, was das denn wohl wäre. Klar mache ich Reklame für den LAUF!

Endlich unten im Tal. Cafe Hubraum ist zwar offen, aber die Biker fehlen. Auch das Straßenbahnmuseum liegt still. Hier könnte man ohne Mühe nach Cronenberg fahren. Im Sommer. Ich glaube ich weiß jetzt, warum Oli uns im Winter hier herschickt. Der letzte Anstieg. Bis zum Ziel geht’s hoch. Mal steil, mal steiler. Aber immer bergbauhistorisch. In diesem Tal hat es Eisenherstellung gegeben und so manches Relikt zeugt noch deutlich davon. Hinweistafeln erklären viel. Die schnellen Läufer kriegen so was ja kaum mit, aber ein langsamer Knochen wie ich hat noch die Muße dafür.

Oben noch eine Verkehrsampel - unbedingt beachten!!!!- dann noch wenige hundert Meter. bis zum bemerkenswerten Zieleinlauf. Nämlich ohne Schuhe – die bleiben bitteschön draußen. Der Bademeister und sein Team sind nur begrenzt leidensfähig und 400 dreckverkrustete Schuhe, das geht gar nicht. Damit wir auch wiederkommen dürfen und Oli keinen Ärger kriegt, Schuhe aus. Treppe hoch. Urkunde abholen. Rechts geht es zur Sauna, unten zum Schwimmen. Alles inklusive.

Fazit:

Ein wunderbarer Lauf, mit viel Liebe zum Detail organisiert von Oli und seinen Freiwilligen. Zum Selbstkostenpreis, scheint mir. Spenden in den Fußball fürs Team sollten reichlich fließen.
Danke, Oli !

 

 


 
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