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21.10.18 - Special Event

Foz Côa Douro Trail Adventure (FCDTA, Portugal): 200 Kilometer Ferien

Autor: Joe Kelbel

 

Sechste  Etappe 25km  


Wir fahren flussabwärts nach S. João da Pesqueira. Der natürlich gestaute Fluss mit seinem  Fischreichtum gab dem Ort den Namen "pesqueira" (Fischgrund). Herrenhäuser und Sakralbauten dominieren den Ort, und natürlich das Weinmuseum. Eine Weinprobe am frühen Morgen, vor einem Start ist nicht jedermanns Sache.  Viele Läufer weichen auf Espresso aus. Hier im Weinmuseum erfahre ich die Bedeutung des Fußnamens Douro: „Der aus Gold gemacht wurde“.

Der Startort ist vor dem  historischen Krankenhaus mit seiner Kirche Igreja da Misericórdia de São João da Pesqueira.  Auch hier barocke Altäre, vergoldet mit brasilianischem Gold. Kurz laufen wir durch den Ort, tauchen dann in die Weinberge ein. Vom Fluss steigen Nebelwolken herauf, es macht Spaß so eine Tour zu laufen.

Um die Kirche  S. Salvador do Mundo (Heiliger Retter der Welt) zu umrunden, müssen wir zunächst den Kreuzweg hinauf. Er ist wesentlich steiler als der Berg Golgotha, aber wir laufen ja auch aus Spaß hinauf. Während bei uns sämtliche Schriften der Kelten durch die Kirche ausgelöscht wurden, sind hier Eingravierungen der Ibero-Kelten erhalten geblieben. Ein Schild „Fraga do Diabo“, Teufelsfelsen bezeichnet den Ort, an dem dieses Volk rituell Bier aus den Felsritzen tranken.

 

 
© trailrunning.de 47 Bilder

 

Unten am Fluss empfängt mich das verfallene Weingut Quinta da Ferradosa. Der alte Bahnhof wurde zu einem Edelrestaurant für Passagiere der Kreuzfahrtschiffe umgebaut. In São Xisto ist ein Verpflegungspunkt, den ich dringend für den folgenden Anstieg brauche. Auch wenn die Etappen kurz sind, so sind die steilen An- und Abstiege ziemlich fordernd. Das Weingut Taylor´s  wurde 1692 gegründet. Mir fallen die kleinen Bachläufe auf, die von wundersamen Kleingärten eingefasst sind. Am nächsten VP stehen Carlos und sein Bruder José. Ich sehe, wie sie einen anderen Weg hinaufstürmen, sie erkunden eine neue Strecke für 2019. Ich kämpfe mit den örtlichen Hunden, die nur ihre Pflicht erfüllen. Weglaufen wäre falsch, ich drohe mit meinem Fotoapparat, dann mit der nassen Mütze, dann haue ich dem Angreifer der Truppe mit links auf die Birne. Witzigerweise nutzen seine Untergebenen die Gelegenheit, dem geschlagenen Boss eins auszuwischen und verbeißen sich augenblicklich in seinen Ohren.

Mit Carlos und José zu laufen motiviert, ich lasse mich gerne ziehen. Wir kommen zur  Burg Castelo de Numão,  „Burg der Zahlenreichen“, was zwar keine gute Übersetzung ist, aber die zahlreichen Eigentümer von der Jungsteinzeit bis heute beschreibt. Die Burg steht auf einem felsigen Hügel in 677 Metern Höhe. Die Außenwände werden durch Türme verstärkt. Carlos bedeutet mir, hinauf auf die Mauern zu steigen. Wohl ist mir dort oben nicht, meine Knie zittern auffällig, vor allem, als ich die schmale Treppe wieder hinunter muss.

Die Burganlage ist groß, sehr groß. Als wir durch die Ruinen der Kirche Santa Maria do Castelo laufen, macht mich José auf den Friedhof der Mauren aufmerksam, der unter dem „Petersdom“ liegt. Die Gräber wurden nicht geöffnet. Die Wände des Petersdoms sind von zwei hohen Rissen durchbrochen  und von geometrischen Verzierungen gekrönt. Ich muss weiter. Zieleinlauf in Barca D´Alva. Mittagessen, es wird ein Wein mit herrlicher Perlage angeboten.

 

 

 
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