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01.11.18 - Special Event

Willems Maasduinen

Willem ist eine Institution. Er ist begeisterter Läufer, ist überall dabei, besonders natürlich an den sehr schönen Laufevents. Organisieren tut er selber auch welche. In den Niederlanden, entlang der Maas, ist sein Heimatrevier. Auf der Seite www.funrunner.nl steht alles dazu. Am 1. November, dem „deutschen Sonntag“, hat er den Maasduinenlauf, ein Ultra über 45 km, auf dem Programm.

Boxmeer heißt der Startort, über Autobahnen gut zu erreichen. Alle treffen sich bei Willem zu Haus im Wohnzimmer. Richtig gemütlich. Die GPS-Geräte werden mit dem aktuellen Track bestückt; wer keines benutzt, hängt sich einfach an die elektronischen Pfadfinder dran, das klappt auch. Bei schönem Wetter (kalt und sonnig) starten wir. Durch die Wohnsiedlung laufen wir rüber zur Maas, schnell sind wir in den Feldern. Unser erstes Ziel ist die Maasfähre. Die fährt alle paar Minuten hin und her, hier im Land ist ja normaler Arbeitstag. Der Käptn bringt alle exklusiv rüber.

 

 
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Und dann geht’s ab in die Wildnis, in die Dünen. Von der letzten Eiszeit zurückgelassen, sind sie ein wunderschönes Landschaftsjuwel. Klar- viel Sand, aber auch Heidekraut, Kies, Wald; dazwischen immer wieder kleine und größere Seen mit glitzernder Oberfläche…

Unsere Strecke führt rauf und runter, auf festen Wegen, über weichen Sand, durch Wald und Gras. Tolle Trailabschnitte  überall, natürlich auch mal breite Wege, Fietspad. Ein Netz von Radwegen überzieht ja bekanntlich das ganze Land …

Das Laufen geht flott und bald sind wir an VP1. Annemarie, Willems Frau, sorgt für uns. Jeder bekommt seinen Trinkbecher, was Süßes oder Herzhaftes; dann weiter. Neben dem VP liegt die Ruine eines Kasteels, im Krieg vollkommen zerstört. Schlimme Erinnerungen, zumal ganz in der Nähe eine heftige Panzerschlacht tobte. Der schönen Landschaft ist das aber nicht mehr anzusehen.

Die Dünen rauf, Aussicht genießen und im Tiefsand steil wieder runtertoben, ein herrlicher Spaß! An den Seen vorüber, dann auf Trails im Zickzack durchs Gebüsch. Ein sehr schmaler Pfad schlängelt sich durchs Gelände, ist sogar auf den E-Karten zu sehen, verschwindet dann aber komplett im Heidekraut. Man sieht nichts. Nur mit den Füßen kann man sich vortasten. Da, wo nix wächst, geht’s weiter… Bis zum VP2. Annemarie verwöhnt uns dort mit heißer Nudelsuppe, einfach nur köstlich.

Ein großes Sandfeld folgt, dann ein wunderbarer Trail; endlich dann mal breitere Wege bis hin zum Reindersmeer,  ein recht großer See, der an seiner schmalsten Stelle von einer Seilfähre gequert werden kann. Handschuhe für das nasse Stahlseil und so manche helfende Hand kann man da gut gebrauchen. Viele deutsche Wanderer sind unterwegs, das motiviert.

 

 
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Der See wird umrundet, dann zurück zum VP2, die Stärkung ist willkommen. Für 10 km schließe ich mich nun Willem an, mein Track ist doch zu ungenau (und ich nicht schnell genug). In einer kleinen Gruppe traben wir los, langsam und mit Rücksicht auf Bens Gesundheit. Große Höhen erklimmen wir nicht mehr, aber viele tolle Trails unter den Füßen. Und dann die Gespräche…!

Die Zeit vergeht wie im Flug. Entlang eines kleinen, sehr klaren Baches,  über sumpfige Wiesen und hochspannende, kleine Brücken bewegen wir uns wieder auf die Fähre am Maasufer zu. VP 4 noch, mit vielen Köstlichkeiten. Alles schmeckt.

Pünktlich hat kurz nach 3 der Regen begonnen, nicht stark, aber von der durchdringenden Sorte. Lästig, aber so in der Bewegung erträglich. Ein Angelwettbewerb am Ufer ist gerade beendet, die Fähre wartet. Am Heimatufer traben wir durch Wald, dann durch Felder und nasses Gras nach Sambeek, einem recht musikalischen Vorort. Dort gibt es ein hochkarätiges Kammerorchester, mehrere alte Klöster, einen wuchtigen Kirchturm… Neugeborene werden besonders begrüßt; man ist recht kreativ hier!

Noch ein Zick und ein Zack über die Feldwege und wir laufen in den Heimathafen, in Willems Wohnzimmer, ein. Alle, alle sind schon da oder treffen nach und nach ein.  Die Siegerehrung hat was Besonderes zu bieten, denn es gilt 50. und den 600. Marathon/Ultra zweier Teilnehmer zu feiern, mit Urkunde, Medaille und großem Hallo. Ein sehr, sehr schöner Tag klingt aus. Unvergesslich.

Fazit

Traillauf vom Feinsten. Es läuft sich entspannt, im kleinen Familienkreis. Ein GPS- Gerät ist notwendig, die Wege und Pfade sind zu vielfältig. Willem hat die richtig tollen ausgesucht! Er und Annemarie sind einfach ein tolles Team!

 

 


 
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